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Umgang mit chronischer Erkrankung

geschrieben von Christa(YCH) 
Umgang mit chronischer Erkrankung
27. November 2001 18:40

Liebe Yorkies,
ich bin unglücklich und brauche Hilfe oder Trost.
Meine 7,5jährige Hündin Strolchi leidet an einer seltenen Hauterkrankung an den Pfoten, die nicht bösartig, aber unheilbar ist.
Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, Haargranulome, der Körper bildet Abwehrstoffe (Furunkel, Entzündungen) gegen die im Wachstum befindlichen Haare, aus nicht erklärbarem Grund ausschließlich zwischen sämtlichen Zehen.
Die Diagnose ist durch Gewebeentnahme und Blutuntersuchung abgeklärt, eine schulmedizinische wirksame Therapie gibt es nicht mehr, alle Versuche mit Antibiotika, div. Hauttherapeutika und Cortison blieben ohne Erfolg.
Ich bin z.Zt. bei einer THP in Behhandlung und wir stehen am Beginn einer umfassenden homöopathischen Behandlung.

Meine Hündin ist lebensfroh, aktiv, spielfreudig, sieht kerngesund aus mit wunderschönem Fell, strahlend weißen Zähnen, glänzenden Augen - und 4 entzündeten, nässenden, rohen, wunden Pfoten.

Unser Tag sieht im Moment so aus, daß ich morgens oral homöop. Tropfen gebe, die Pfoten eincreme, Tablette ins Futter. Vor jedem Spaziergang (5 x täglich) Pfotenschutzcreme auftragen, danach 12 Zehenzwischenräume vorsichtig mit homöop. Tinktur reinigen, anschließend eincremen. 1 x wöchentlich homöop. Injektion geben, abends oral Tropfen, Pfoten für die Nacht eincremen.

Strolchi spielt, rennt wie immer, keiner sieht, was diesem Hund fehlt.
Die Spazierwege werden ausgesucht nach: weicher Boden, keine Gelegenheit zum Mäusebuddeln usw.
Ich schaffe es z.Zt. noch (die Krankheit begleitet uns seit 2,5 Jahren mit einer langen Pause, in der es schien, daß Ruhe eingekehrt ist), alle Aktivitäten, alle Wege und den Tagesablauf so einzurichten, daß Strolchi ein, wie ich glaube, glückliches Leben hat.

Ich bin aber selbst ziemlich fertig, hab nicht jeden Tag so viel Kraft, immer Fröhlichkeit und Optimismus zu verbreiten. Dazu kommt, daß immer wieder neue frustrierende Erlebnisse hinzukommen (eine TÄ als Vertretung meines TA´s regt erneute - sinnlose - Blutuntersuchungen an (was ich aber erst nach genauerer Info begreife) Die Kosten sind nur noch aufzubringen, indem ich Schulden mache.

Kennt jemand von Euch ein Hundeforum oder einen Gesprächskreis, in dem die Belastung durch eine schlimme chronische Erkrankung verarbeitet werden kann?
Ich denke, hier im Forum ist es eine Zumutung oder Überforderung.

Wenn ich bewußt meine E-Mail-Adresse nicht mehr angebe, hat es den Grund, daß in letzter Zeit zunehmend virenverdächtige Mails verschickt wurden. Ihr findet meine Mail-Adr. auf meiner HP.

Liebe Grüße

Christa




27. November 2001 20:07

Liebe Christa!
Das ist ja schrecklich.
Warst Du mit ihr schon in einer Tierklinik?
Es ist zwar schwer, aber wichtig ist auch, daß Du "gut drauf" bist.
Bei Teddy merke ich immer ganz besonders, wenn ich mal traurig bin, wie er darunter leidet. Er schaut mich dann so traurig an, daß ich denke es ist Sünde traurig zu sein. Dann reiß ich mich schnell zusammen und bin wieder fröhlich wie sonst und er wird dann auch gleich wieder munter. Aber wenn meine soetwas wie Deine Strolchi hätten, wäre ich auch am Ende (hoffentlich bleiben sie gesund, dreimal klopf Holz).
Aber es gibt auch Wunder, und schwupps könnte alles wieder gut sein!
Viele Grüsse und eine rasche Heilung für Deine Strolchi!
Möni, Luna und Teddy



28. November 2001 09:11

Liebe Christa,
ich bin in Gedanken oft bei Euch und kann Deine Verzweiflung aus eigener Erfahrung nachvollziehen. Heute schaffe ich es nicht mehr (abends habe ich eine Konferenz), aber ich schick Die in den nächsten Tagen eine email.
Alles Gute
Sylle

28. November 2001 10:56

Liebe Christa!
Ja, ich schon wieder, oje, hoffentlich falle ich Dir nicht auf die Nerven!
Aber ich muß immer an Deine Strolchi denken. Meine Hunde waren beide mal Notfälle als wir sie aus dem Tierheim geholt haben. Es war für beide fünf vor zwölf und sie haben sich in den Jahren prächtig entwickelt. Ich mag die Herausforderung, es ist so eine Freude wenn man sieht, wie die Hunde sich erholen und wieder Spaß haben.
Jetzt zu Strolchi: Ein kleiner Schwenk in meine Vergangenheit. Ich bin auf einem Bauernhof großgeworden. Wir hatten mal in den Ferien einen Pflegehund der chronische Krankheiten hatte. In den vier Wochen hat er mit Rex (war mein Bruder), gespielt und ist mit ihm rumgerannt bis zum geht nicht mehr. Von morgens bis abends, die haben auch Blödsinn gemacht, aber was solls, wir haben darüber nur gelacht. Auf jeden Fall hat er einen wunderschönen Urlaub auf dem Bauernhof gehabt (soetwas kann ich meinen Hunden nicht bieten, aber wenn wir zu Besuch sind, leuchten die Augen meiner Hunde).
Die Besitzer des Hundes sind einen Tag zu früh gekommen, natürlich hat der kleine Scheisser sich ausgerechnet an dem Tag in einen herrlichen Kuhfladen gewälzt. Er sollte natürlich noch gebadet werden, aber zu spät. Die Besitzer haben mit meinen Eltern sehr geschimpft, er würde aussehen wie ein Schwein und zugenommen hätte er auch. Egal, hinterher haben wir alle geheult weil der Kleine weg war. Später kam dann raus, daß die chronischen Beschwerden erheblich besser geworden sind.
Ich will Dich nicht mit meinen Geschichten zulullen, aber ich an Deiner Stelle würde mit meinem Hund mal ein paar Wochen auf einen Bauernhof fahren. Es gibt ja auch Urlaub auf dem Bauernhof, es ist nicht teuer, vielleicht kann man mit dem Bauern auch einen "Deal" machen. Helfen beim Kochen usw.
Es ist eine Chance und ich könnte wetten, daß es etwas bringt.
Viele Grüsse Möni, Luna und Teddy


28. November 2001 11:23

Hi Christa,

ich kann Deine Frustation gut verstehen, denn meine Hunde sind auch ständig krank (einer an den Knochen, die andere chronisch im Bereich der Bronchien) und meine Katze spinnt (macht in die Wohnung, da sie nicht Einzeltier ist). Die Tierarztkosten ind natürlich auch immens, aber was soll ich tun? Man kann ja schlecht einen kranken Hund haben und ihn wegen Kosten nicht behandeln lassen... Ich habe mich auch schon öfters gefragt, warum ich so ein Pech hatte und meine Lieben immer krank sind. Aber dann denke ich mir, dass sie vielleicht gerade deshalb bei mir gelandet sind. Sonst würden sie vielleicht gar nicht mehr leben , denn wer macht all das schon mit?! Außerdem sind sie vielleicht auch gerade so wie sie sind, weil sie so krank sind. Ich hatte noch nie einen so vermschusten und anhänglichen Hund wie meine chronisch kranke Hündin.Ich bin froh, wenn ich weiß, dass sie glücklich sind und auch wenn ich weiß, dass sie nicht wirklich alt werden, kann ich ihnen jetzt ein schönes Leben ermöglichen. Zudem gibt es auch immer schlimmere Dinge als eine solche Erkankung. Immerhin können wir unseren Hunden helfen, sie können leben und es geht ihnen soweit gut. Du kannst mir auch gerne direkt eine email schreiben.
Gruß, Simone

28. November 2001 11:27

Hallo Sylle,

lieben Dank für Deine Antwort.
Ich wollte mich auch in den nächsten Tagen nochmal per Mail melden.
Der Befund des Sarcoptes-Titers ist jetzt da, wie erwartet hat Strolchi diese Räude nicht. Trotzdem der idiotische Vorschlag des TA, in 4 Wochen nochmal zu testen, da Antikörper erst nach 2 - 4 Wochen sicher festgestellt werden können (Strolchi hat in diesem Jahr die schlimmen Pfoten seit fast 3 Monaten, Milben wurden schon durch den Pathologen ausgeschlossen und Juckreiz, der DAS Symptom wäre, hat sie auch nicht!!).
Zu meiner Schilderung, daß ich z.Zt. in naturheilk. Behandlung bin und Strolchi homöopathisch behandelt wird, meinte er, da könne ich mein Geld lieber gleich zum Fenster rausschmeißen.
Nun, ich denke, den Versuch ist es allemal mehr wert, und zum Fenster rausgeschmissen ist lediglich das Geld für unsinnige Milbentest. (Ich war bei anderen, schwierigen Erkrankungen allerdings sehr von der Kompetenz dieses TA überzeugt, den ich nach mehrfachem Wechsel gefunden habe.

Bis bald, liebe Grüße

Christa