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angst vor hunden

geschrieben von tom(YCH) 
angst vor hunden
17. Juni 1999 08:06

ich habe eine totale angst vor hunden. ich getraue mich nicht einmal
joggen zu gehen oder auf dem land zu biken....denn überall hat es
freilaufende hunde!!!!
der hund spürt sofort, dass ich angst habe und kommt auf mich zu...
ein beispiel: wir spazierten wie hundert andere leute auch am seeufer
entlang. neben dem gehweg lag ein hund und schlief. bei keinem der
leute bewegte er sich, nur als ich vorbeikam sprang er auf und bellte
mich an!!!

was mache ich falsch??
wie kann ich meine angst überwinden??
gibt es sowas wie eine hundepfeiffe, die hunde davon abschreckt,
mir zu nahe zu kommen??

weiss irgend jemand rat??

danke

tom



17. Juni 1999 08:55

Hallo Tom,

: ich habe eine totale angst vor hunden. ich getraue mich nicht einmal
: joggen zu gehen oder auf dem land zu biken....denn überall hat es
: freilaufende hunde!!!!
: der hund spürt sofort, dass ich angst habe und kommt auf mich zu...
: ein beispiel: wir spazierten wie hundert andere leute auch am seeufer
: entlang. neben dem gehweg lag ein hund und schlief. bei keinem der
: leute bewegte er sich, nur als ich vorbeikam sprang er auf und bellte
: mich an!!!

die altbekannte Vorstellung, dass Hunde die Angst der besonders spueren,
ja sozusagen "riechen" koennen, halte ich eher fuer ein Geruecht.
Sieh es mal so, bei Deinem hohen Angstpotential neigst Du eher dazu, normale
Reaktionen von Hunden ueberzubewerten und auf Dich zu beziehen, was von den
Hunden aus nicht fuer Dich gedacht war.

: was mache ich falsch??

Ich koennte jetzt darueber spekulieren, welche Wirkung z.B. das (aengstliche)
Anstarren auf einen Hund hat (fuer einen Hund ist der starre Augenkontakt die
Einleitung einer artspeziefischen Aggressionshandlung, sozusagen die Verabredung
einer Rangordnungsstreitigkeit). Auch sind Hunde viel sensibler bei der Inter-
pretation der subtilen, Dir selber vermutlich nicht bewussten Koerpersprache.
In sofern gibt es schon einen Zusammenhang zwischen Deiner Angst und der Reaktion
der Hunde. Dieser Zusammenhang wird aber nur durch Dein eigenes unbewusstes
Verhalten gebildet.

: wie kann ich meine angst überwinden??

Ich halte es an dieser Stelle nicht fuer angebracht, Dir jetzt ein konkretes
"Kochrezept" gegen die Hundeangst zu geben. Was ich Dir empfehlen kann, ist Dir
einfach mal einen guten Hundeausbildungsplatz zu suchen, moeglichst einen
der in seinen Ausbildungsmethoden nicht so schrecklich traditionell und authoritaer
ist und dort mal mit den Ausbilder/innen zu reden. Bei einer wirklich guten
Hundeschule wird zu 75% der Mensch und nicht der Hund ausgebildet ;-).
Aus diesem Grunde wirst Du dort auch Ausbilder/innen treffen, die sich mit
der Angstproblematik schon auseinandergesetzt haben. Vielen Hundebesitzern
auf solchen guten Plaetzen ist es ein grosses Anliegen der vorherrschende
Hundefeindlichkeit durch Aufklaerung und Kooperation entgegenzuwirken.
Dieser Personenkreis wird sich geradezu ueberschlagen Dir eine Hilfestellung
zu geben. Du kannst dort, aehnlich wie bei der professionellen Therapie
von phobischen Angststoerungen, dich den Tieren dosiert und in einer sicheren
Umgebung annaehern und so Deine Aengste ueberwinden.

Wichtig ist dabei die richtige Hundeschule zu finden, aber solltest Du Dich
zu einem solchen Schritt entschliessen, werden alle hier im Forum Dir sicher
helfen den richtigen Platz zu finden.

Aber obacht, nicht das Du in einem halben selber mit einem Hund an Deiner Seite
joggen gehts ;-))

: gibt es sowas wie eine hundepfeiffe, die hunde davon abschreckt,
: mir zu nahe zu kommen??

Von solchen technischen Hilfsmitteln solltest Du unbedingt Abstand nehmen.
Gerade eine Hundepfeiffe dient dem Heranrufen des Hundes. Auch der Einsatz
von CS/Pfefferspray etc. ist sehr kontraproduktiv, erstmal wuerde es sich
dabei um Tierquaelerei handeln und dann kann ich Dir versichern, dass es
genug Hunde gibt, die durch einer solche "Bewaffnung" gar nicht zu beindrucken
sind.

Das Beste ist, Du freundest Dich mit diesen Tieren an, Deine unbewusste Koerper-
sprache wird dann eine ganz andere sein, die Hunde werden viel positiver
reagieren und ihr werdet viel mehr Spass haben.

Ciao Burkhard


17. Juni 1999 08:33

Lieber Tom,

wie Dir geht es sicher vielen Leuten.

Ich möchte Dir folgenden Rat geben:

Gehe doch einmal zu Züchtern von Rassen, die Dir vielleicht zusagen, und wo es gerade Welpen gibt. Sage dem Züchter, daß Du seine Welpen gerne einmal kennenlernen möchtest.

Ich denke, bei seriösen Züchtern wirst Du sicher sein können, daß Dir auch die Elterntiere nichts tun.
Sage dem Züchter aber unbedingt, daß Du Angst hast. Vielleicht gibt er Dir einen Welpen auf den Schoß und läßt die großen Hunde zunächst weg.
Ich denke, mit einem Welpen läßt sich Deiner Angst zunächst am besten begegnen.

Nur Mut. Wenn Du einmal gemerkt hast, daß Dir nicht jeder Hund was tut, wirst Du es leichter haben.

Ich halte Dir die Daumen!

Yvonne und Hexe




17. Juni 1999 08:42

Hallo Tom!

: ich habe eine totale angst vor hunden. ich getraue mich nicht einmal
: joggen zu gehen oder auf dem land zu biken....denn überall hat es
: freilaufende hunde!!!!
: der hund spürt sofort, dass ich angst habe und kommt auf mich zu...
: ein beispiel: wir spazierten wie hundert andere leute auch am seeufer
: entlang. neben dem gehweg lag ein hund und schlief. bei keinem der
: leute bewegte er sich, nur als ich vorbeikam sprang er auf und bellte
: mich an!!!

Du hast völlig recht - die Hunde spüren das (durch Deine Angst schüttet Dein Körper vermehrt Adrenalin aus, das riecht der Hund). Eine Hundepfeife oder ähnliches nützt Dir also auch nichts, denn davon wird sich wahrscheinlich kein Hund von Dir beeinflussen lassen und könnte eventuell auch bei sonst friedlichen Hunden Aggressionen schüren (der Mann "riecht" nicht nur anders, er macht auch böse Geräusche, also knurre ich mal weiter). Andererseits möchtest Du ja sicher Dein Leben durch Deine Angst so einschränken lassen. Für einen Hundebesitzer sind ängstliche Zeitgenossen auch nicht gerade angenehm, führt sich ihr Hund doch auf wie sonst nie.

Vielleicht erzählst Du mal genauer, ob diese Angst vielleicht von einem Hundebiß herrührt, oder ob Du aus Dir selbst unerklärlichen Gründen Angst hast.

Ich denke, das Beste wäre, wenn Du Dir geduldige Hundebesitzer mit gut sozialisierten Hunden suchst, und über den Kontakt mit dem Hund langsam versuchst, Deine Angst abzubauen. Erstmal würde es schon reichen, wenn Du Dich mit dem Hund in der Nähe ruhig verhalten kannst, Ziel sollte es sein, daß Du den Hund angstfrei anfassen kannst.

Schreib doch mal, wo Du herkommst, vielleicht ist ja jemand aus dem Forum hier bereit, Dir dabei zu helfen.

Es wäre sehr schade, wenn Du Deine Angst vor Hunden nicht überwinden könntest, denn leider werden solche Ängste meist mit der Zeit noch verstärkt.

Ich hoffe, ich konnte Dir damit etwas helfen. Es wäre schön, wenn ich und die anderen Forumleser weiter Infos von Dir bekommen könnten, vielleicht kann man Dir dann konkreter helfen.

Kopf hoch, das wird schon!

Ana

17. Juni 1999 13:29

Hallo, Tom!
: Ich koennte jetzt darueber spekulieren, welche Wirkung z.B. das (aengstliche)
: Anstarren auf einen Hund hat (fuer einen Hund ist der starre Augenkontakt die
: Einleitung einer artspeziefischen Aggressionshandlung, sozusagen die Verabredung
: einer Rangordnungsstreitigkeit).

Das habe ich selbst schon beobachtet, an einer Straße, die nur einen sehr engen Fußweg hatte. Ich lief dort mit meiner angeleinten Hündin entlang und mir begegneten mehrere Menschen, die sichtbar (sogar für mich - also erst recht für den Hund) Angst hatten. Sie liefen an mir vorbei und starrten dabei stur meinem Hund in die Augen. Obwohl meine Hündin bestimmt nicht agressiv ist, fing sie an zu knurren. Ich nehme auch an, wenn Du die Hunde versuchst zu ignorieren und einfach in eine andere Richtung schaust oder Dich mit Deinem Gesprächspartner angeregt unterhälst, dann wird kein Hund Interesse an Dir zeigen. (Jedenfalls kein Hund mit normalem Verhalten).
Gruss, Juliane

18. Juni 1999 18:47

Hallo Tom,

ich hatte selbst Angst vor Hunden weil mich als 5-jährige mal einer ins
Gesicht gebissen hat.
(Allerdings nicht aus freien Stücken, sondern weil ihm ein anderes Kind
auf den Schwanz getreten ist)

Bei manchen hab ich die Straßenseite gewechselt, wenn hinterm Zaun einer
gebellt hat bin ich vor Schreck weggesprungen.

Jetzt hab ich mir mit 25 Jahren selbst einen Hund zugelegt weil ich sie trotz
meiner Angst schon immer sehr gemocht habe (War ja auch ein Unterschied ob ein
wildfremder oder von Bekannten). Hast Du denn keinen im Bekanntenkreis der einen
Hund hat? Das wär meiner Meinung nach die beste Methode für Dich mit Hunden "warm"
zu werden.

Meine Eltern sind beide leidenschaftliche Jogger/ Radfahrer und im Zweifelsfall
hilft lt. ihnen den Hund mit einem "Hallo Du" anzusprechen oder wenn einer zu aufdringlich
wird "anschreien" damit er erschrickt.


Wenn ein Hund einem Jogger nachsaust (meiner tut das gott-sei-dank nur wenn ich laufe) ist das
aber kein Angriff sondern eine Reaktion auf eine vermeintliche Spielaufforderung. Wenns wirklich
mal brenzlig wird weil manche dann vor lauter eifer schnappen bleib einfach stehen.
Unsicherheit, und daß merkt der Hund vor allem an Deiner Körpersprache nicht am Geruch kommt
manchen Hunden einfach verdächtig vor und die meißten sind halt auch neugierig aber bestimmt nicht bösartig.

Liebe Grüße
Moni