Hallo Tom,
: ich habe eine totale angst vor hunden. ich getraue mich nicht einmal
: joggen zu gehen oder auf dem land zu biken....denn überall hat es
: freilaufende hunde!!!!
: der hund spürt sofort, dass ich angst habe und kommt auf mich zu...
: ein beispiel: wir spazierten wie hundert andere leute auch am seeufer
: entlang. neben dem gehweg lag ein hund und schlief. bei keinem der
: leute bewegte er sich, nur als ich vorbeikam sprang er auf und bellte
: mich an!!!
die altbekannte Vorstellung, dass Hunde die Angst der besonders spueren,
ja sozusagen "riechen" koennen, halte ich eher fuer ein Geruecht.
Sieh es mal so, bei Deinem hohen Angstpotential neigst Du eher dazu, normale
Reaktionen von Hunden ueberzubewerten und auf Dich zu beziehen, was von den
Hunden aus nicht fuer Dich gedacht war.
: was mache ich falsch??
Ich koennte jetzt darueber spekulieren, welche Wirkung z.B. das (aengstliche)
Anstarren auf einen Hund hat (fuer einen Hund ist der starre Augenkontakt die
Einleitung einer artspeziefischen Aggressionshandlung, sozusagen die Verabredung
einer Rangordnungsstreitigkeit). Auch sind Hunde viel sensibler bei der Inter-
pretation der subtilen, Dir selber vermutlich nicht bewussten Koerpersprache.
In sofern gibt es schon einen Zusammenhang zwischen Deiner Angst und der Reaktion
der Hunde. Dieser Zusammenhang wird aber nur durch Dein eigenes unbewusstes
Verhalten gebildet.
: wie kann ich meine angst überwinden??
Ich halte es an dieser Stelle nicht fuer angebracht, Dir jetzt ein konkretes
"Kochrezept" gegen die Hundeangst zu geben. Was ich Dir empfehlen kann, ist Dir
einfach mal einen guten Hundeausbildungsplatz zu suchen, moeglichst einen
der in seinen Ausbildungsmethoden nicht so schrecklich traditionell und authoritaer
ist und dort mal mit den Ausbilder/innen zu reden. Bei einer wirklich guten
Hundeschule wird zu 75% der Mensch und nicht der Hund ausgebildet ;-).
Aus diesem Grunde wirst Du dort auch Ausbilder/innen treffen, die sich mit
der Angstproblematik schon auseinandergesetzt haben. Vielen Hundebesitzern
auf solchen guten Plaetzen ist es ein grosses Anliegen der vorherrschende
Hundefeindlichkeit durch Aufklaerung und Kooperation entgegenzuwirken.
Dieser Personenkreis wird sich geradezu ueberschlagen Dir eine Hilfestellung
zu geben. Du kannst dort, aehnlich wie bei der professionellen Therapie
von phobischen Angststoerungen, dich den Tieren dosiert und in einer sicheren
Umgebung annaehern und so Deine Aengste ueberwinden.
Wichtig ist dabei die richtige Hundeschule zu finden, aber solltest Du Dich
zu einem solchen Schritt entschliessen, werden alle hier im Forum Dir sicher
helfen den richtigen Platz zu finden.
Aber obacht, nicht das Du in einem halben selber mit einem Hund an Deiner Seite
joggen gehts ;-))
: gibt es sowas wie eine hundepfeiffe, die hunde davon abschreckt,
: mir zu nahe zu kommen??
Von solchen technischen Hilfsmitteln solltest Du unbedingt Abstand nehmen.
Gerade eine Hundepfeiffe dient dem Heranrufen des Hundes. Auch der Einsatz
von CS/Pfefferspray etc. ist sehr kontraproduktiv, erstmal wuerde es sich
dabei um Tierquaelerei handeln und dann kann ich Dir versichern, dass es
genug Hunde gibt, die durch einer solche "Bewaffnung" gar nicht zu beindrucken
sind.
Das Beste ist, Du freundest Dich mit diesen Tieren an, Deine unbewusste Koerper-
sprache wird dann eine ganz andere sein, die Hunde werden viel positiver
reagieren und ihr werdet viel mehr Spass haben.
Ciao Burkhard