Hallo Elke,
: habe einen schönen Artikel gefunden, wird Dich interessieren..
: [
www.owtscharka.de]
danke für den Tip, kannte diesen Artikel schon.
Ist sicher einer der intelligentesten Abhandlungen
zu dieser Problematik und ich würde dem zu 95% zu-
stimmen.
In zwei Punkten irrt sich m.E. der Author.
1.) Bullterrier (und nur für die kann ich's beurteilen)
sind keineswegs mehr die Statussymbole halbseidener Vor-
stadtluden. Dies ist eine alte Fiktion, die immer wieder
herangezogen wird. Da ich zu dem leidigen Thema "diskrimi-
nierte Hunderassen" auf allen Ebenen sehr aktiv bin, kann
aus eigener Erfahrung sagen, daß die überwiegende Mehrheit
der Bullterrierhalter einen sehr hohen sozialen Status hat.
Du wirst im Internet zu keiner anderen Hunderasse eine der-
artig hohe Anzahl von eigenen Webseiten finden. In der
deutschen Bullterrier-Mailingliste finden sich überwiegend
Selbstständige, qualifizierte Angestellte und wir haben
sogar den Mitarbeiter einer österreichischen Landesregierung
auf der Liste.
Dies soll nun nicht die Gleichung
"Wohlsituiert = guter (Bull)Hundehalter"
aufmachen.
Aber es räumt doch ein wenig mit dem anscheinend nicht
ausrottbarem Vorurteil auf, daß sich die Freunde der Bull-
Hunderassen überwiegend aus Mitgliedern der sozialen Rand-
gruppen rekrutieren.
2.) Der Author stellt die These auf, daß es zur Rehabilitation
des Rufes mancher Hunderassen notwendig wäre, in besonderer
Weise einen Dienst am Menschen zu leisten.
Diese These kann ich nur als zynisch empfinden und ich sehe
zumindestens für mich persönlich keine Veranlassung, mich auf
diese Art von "Robin Hood Komplex" einzulassen.
Kaum eine Hunderassen hatte unbegründet unter der gesell-
schaftlichen Ächtung und praktischer Gewaltanwendung mehr
zu leiden, als die Bull-Hunderassen. Das ging soweit, daß
diese "rassisch unerwünschten" Hunde im ersten Weltkrieg
als Minenspürhunde eingestezt wurden..., nein nicht zum
aufspüren der Sprengkörper, sondern zu deren Auslösung.
Nein, ich sehe wirklich keine Bringschuld dieser Hunderassen
an die Gesellschaft, umgekehrt wird ein Schuh draus.
Die Menschen haben alle Veranlassung, nach einem Jahrhundert
Tierquälerei und Ausbeutung eine tierschützerische Wieder-
gutmachung an den Bull-Hunderassen zu leisten.
Das soll mich nicht hindern, wie im Falle meines Bullis Baxter
Therapiearbeit an Hundephobikern zu leisten, aber sicherlich
nicht aus irgendeiner Verpflichtung heraus um den Ruf dieser
Rassen zu verbessern, sondern weil Baxter und ich das so wollen.
BTW: Wenn ich all diese Probleme mit "normalen" Hunden hier im
Forum sehe, denke ich immer mit Baxter kann irgendwas nicht stimmen.
Er ist einfach zu unproblematisch :-(. Klar, Baxter hat sicher schon
eine Menge Unsinn angestellt, aber um die wirklich schlimmen Ver-
haltensweisen macht er immer einen großen Bogen. Was wichtig ist,
erledigt er souverän ohne große Anstrengung, ich fühle mich mit
ihm manchmal fast unterfordert.
Ciao Burkhard (und Baxter the Bulldozer)