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Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
Züchten von Rassehunden verbieten?
11. September 1999 08:04


: P.S. Obwohl unsere Tierheime dermaßen überfüllt sind, werden von den Tierschutzorganisationen eine Menge Hunde aus dem Ausland geholt. Damit habe ich allerdings so meine persönlichen Probleme. Ich fände es besser, wenn die Tierschutzprobleme vor Ort gelöst werden könnten. Für jeden importierten Tierheimhund bleibt schließlich ein anderer in gleichen Tierheim sitzen, oder?

Hallo Antje,

dies ist auch etwas, bei dem ich mich nicht besonders wohl fühle.
Aber wenn man weis, daß die Hunde, die z.B. in Spanien in den Tierheimen sitzen nur eine Überlebenschance von 14 Tagen haben und dann werden sie entsorgt,d.h. sie werden vegast, so muß ich sicher meine Einstellung zurücknehmen.
Verantwortung von Züchtern, von Hundehaltern und auch von Tierheimbetreibern für die Tiere, das ist es was ich fordere, nicht Gejammer sondern Problembewältigung ohne Paragraphenreiterei, keine moralischen Zeigefinger.

Viele Grüße
Elke & Anhang


11. September 1999 09:13

Hallo Mario,

ich habe mir Deinen Link angesehen. Gut das ich noch nichts gegessen habe heute. Auch wenn unsere Tierheime überfüllt sind, denke ich nicht das es unseren Hunden hier so geht wie denen in Spanien. Übrigens ist Spanien als Urlaubsland für uns eh tabu, nicht nur wegen der Hunde sondern auch wegen der Stierkämpfe. Widerlich.

Unsere Nachbarn haben einen Hund in Spanien vom Baum losgebunden. Sie haben ihn mitgenommen und nun ist er in einer Familie die einen Schäferhund haben mit einem großen Gründstück und viel viel Liebe. Sie würden es immer wieder tun. Ein Elend weniger.

Ziemlich traurige Grüße,

Heike, Kimba & Aaron

11. September 1999 11:06

Hallo Mario!

Habe mir gerade den Link angesehen, auf den Du verwiesen hast, bezüglich der "überflüssigen" Windhunde in Spanien.
Von Ekel und Entsetzen mag ich nicht reden, das liegt auf der Hand.

Aber eines wundert mich: wenn diese Leute die Hunde nur loswerden wollen, ist es nicht erstaunlich, daß sie sich dann die "Mühe" machen, die Tiere zu Tode zu quälen, anstatt sie einfach irgendwo ihrem Schicksal zu überlassen?

Da sehe ich schon einen Unterschied zu z.B. Veranstaltern von Hundekämpfen, denen das Schicksal der Hunde völlig egal ist, weil sie nur den Profit vor Augen haben. Für die ist der Ansporn reine Geldmacherei, alles andere interessiert sie überhaupt nicht.
Wenn ein Hund nach einem Kampf elendig an seinen Verletzungen stirbt, dann ist das Schwund, nichts weiter. Für sie zählt, ob Hund a gegen Hund b gewinnt oder verliert und wie die Quote steht, ähnlich wie bei einem Autorennen, nur daß hier lebende Wesen gegeneinander im Kampf antreten.
Eben absolut gewissenlos und gefühlskalt.

Aber einen "ausgemusterten" Hund genußvoll zu quälen, bis das Tier schließlich jämmerlich zugrunde geht - meine Güte! Solche Menschen machen mir Angst! Das ist keine Profitgier oder "Knauserei" um das Geld für den Gnadenschuß, das ist reiner Sadismus!! Die Lust, Schmerz zu bereiten.
Völlig gestört.

geschockt
Daniela

11. September 1999 14:25


Hi Elke,

ich bin dagegen, das Züchten von (Rasse-) Hunden generell zu verbieten.
Allerdings wünsche ich mir u.a.

ein unabhängiges, unparteiisches Kontrollorgan

die Neu-Definition und der Schutz des Begriffs 'Züchter'

die Neu-Definition des Zuchtziels 'Verbesserung der Rasse in Gesundheit, Wesen, Leistung und Schönheit'
(in dieser Reihenfolge)

eine Meldepflicht für Züchter

ein schriftlicher Nachweis über fundierte Kenntnisse in Anatomie, Genetik, Ernährung, Aufzucht, Erziehung, Kynologie, usw.

die Vergabe von befristeten Zucht-Lizenzen mit Option auf Verlängerung nach Überprüfung

der Verbot von Massenzuchten

eine Beschränkung je Züchter auf 2 Rassen und auf die Anzahl der Würfe

ein Zuchtverbot (vorübergehend) bei einer zu erwartenden Populationsexplosion bestimmter Rassen ohne eine parallel steigende Nachfrage

ein Nachweis über Impfung/Entwurmung der Welpen

ein Nachweis über regelmässige Gesundheitschecks der Zuchttiere

schwere Verstösse hiergegen mit Zuchtverbot belegen

gesetzlich verankert im TschG

usw. usw. usw...... Das entspricht ganz grob ad hoc meinen Vorstellungen. Inwieweit diese in der Praxis umgesetzt werden können, habe ich hier ausser Acht gelassen.

Ich bin entsetzt, dass viele Züchter Welpen in die Welt setzen - ohne umfassende oder zumindest grundlegende Kenntnisse der Anatomik des Hundes oder der Verebungslehre zu haben.

Eine Rassehundezucht sollte auch nur der Verbesserung und nicht der Vermehrung der Rasse dienen. Züchter sollten überlegen, ob sie diese Anforderung erfüllen und ihre Motivation überdenken. Dabei sollte das Wohl des Hundes an erster Stelle stehen.

Derzeit kann j e d e r Mensch ungehindert und unkontrolliert züchten, unabhängig davon, ob er über das nötige Wissen und Know-How verfügt. Die existierenden Verbände leiden unter Profilneurosen und beschäftigen sich mit der Diffamierung des anderen in der Öffentlichkeit. Hilft das Hund?

Der 'Wesenstest' für Hundehalter ist gar nicht mal verkehrt. Wer nicht bereit ist, sich vor der Anschaffung eines Hundes intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen, wird es nachher auch nicht tun. Sein Leben mit einem Hund zu teilen ist kein Recht, sondern ein Privileg. Viele Hundehalter sind ihrer Verantwortung nicht bewusst und behandeln ihre Hund wie Konsumware. Was nicht gefällt, wird umgetauscht oder wegworfen.

Der Staat sollte Tierheime subventionieren und sich nicht aus seiner Verantwortung stehlen damit diese die Tiere artgerecht und vernünftig versorgen können. Es fehlt Geld an allen Ecken und Enden, qualifiziertes Personal und Zeit. Manches Tierleben im Tierheim ist nur noch ein vor sich hin vegetieren. Ich denke, dass Hunde für eine Schutzgebühr von 100,00 DM abgegeben werden, um einen Anreiz zu schaffen. Im Forum war vor kurzem die Rede von einer Steuersenkung/-wegfall o.ä. bei dem Erwerb eines Tierheimhundes. Die Idee ist ebenfalls sehr gut. In Anbetracht der überfüllten Tierheime gestaltet es sich sicherlich schwieriger, für 600,00 DM einen Hund aus dem Tierheim zu verkaufen, wenn es einen Welpen um die Ecke zu demselben oder zu einem niedrigeren Preis gibt. Die Hunde werden einfach ins Tierheim abgeschoben und die Tierheime mit dem Problem alleinegelassen
:O(.

Dein Posting fand ich übrigens gut. Regt zum Nachdenken an.

Liebe Grüsse

Porcha & Dino














11. September 1999 19:01

: Hallo Mario,
ich habe schon davon gehört, aber diese Bilder sind noch viel schlimmer als meine Vorstellungen.
Das Schlimme ist, daß man nichts dagegen tun kann !!!
Ich würde sowieso nicht nach Spanien in den Urlaub fahren, aber man müßte doch irgendetwastun können !!!
Anette

12. September 1999 08:50

Hallo,
: ich bin dagegen, das Züchten von (Rasse-) Hunden generell zu verbieten.
Sehe ich auch so!

: Allerdings wünsche ich mir u.a.
:
: ein unabhängiges, unparteiisches Kontrollorgan
Wie soll das aussehen? Welche Menschen sollen autorisiert sein?

: die Neu-Definition und der Schutz des Begriffs 'Züchter'
Finde ich sehr gut, denn so wird endlich von seriösen Züchtern einer Rasse und Massenzüchtern, Schwarzzüchtern.....unterschieden.

: die Neu-Definition des Zuchtziels 'Verbesserung der Rasse in Gesundheit, Wesen, Leistung und Schönheit'
: (in dieser Reihenfolge)
Nur wenn ALLES, stimmt kann man eine gute Zucht gewährleisten. Die Reihenfolge ist absolut richtig.

: eine Meldepflicht für Züchter
Inwiefern? Vereinsintern, bei der Gemeinde... oder wo?

: ein schriftlicher Nachweis über fundierte Kenntnisse in Anatomie, Genetik, Ernährung, Aufzucht, Erziehung, Kynologie, usw.
Gibt es bei uns im Verein schon. Erst schriftlich Züchterprüfung, dann Überprüfung des Zwingers, danach darf man diese eine Rasse züchten. 1 - 2 mal im Jahr Züchterseminar. 1 x muß besucht werden, tut man dies nicht, folgt Zuchtverbot.

: die Vergabe von befristeten Zucht-Lizenzen mit Option auf Verlängerung nach Überprüfung
Auch dies wird bei uns praktiziert. Unangemeldet wird die Zuchtstätte von den Zuchtwarten besucht und der Zustand der Hunde überprüft.
Bei einem Wurf natürlich noch intensiver. Wurfabnahme mit Kontrolle des Wurfes auf Gesundheit, Wesen... Wie sieht die Hündin aus, wie der Zwinger, wie verhalten sich die Tiere zum Züchter und, und, und.

: der Verbot von Massenzuchten
Ist bei uns in den Vereinsrichtlinien verankert. Nur so kann gewährleistet werden, daß die Tiere optimal versorgt werden.

: eine Beschränkung je Züchter auf 2 Rassen und auf die Anzahl der Würfe
Hier haben wir wie gesagt, die Beschränkung auf eine Rasse. Die Würfe richten sich nach den Hündinnen. Damit keine Überlastung entsteht.

: ein Zuchtverbot (vorübergehend) bei einer zu erwartenden Populationsexplosion bestimmter Rassen ohne eine parallel steigende Nachfrage
Das ist sehr schwierig. Wer will das steuern?

: ein Nachweis über Impfung/Entwurmung der Welpen
Absolute Priorität bei uns. Es werden keine Welpen tätowiert, wenn die 1. Impfung nicht vorhanden ist und wenn die Wurmkuren fehlen. Dies kann man ja über den Tierarzt nachweisen.

: ein Nachweis über regelmässige Gesundheitschecks der Zuchttiere
Ergibt sich von selbst, denn Zuchthunde müssen auf Ausstellungen vorgestellt werden; bei jeder Ausstellung erfolgt ein Gesundheitscheck und da die Tiere jedes Jahr geimpft werden müssen, werden sie vorher vom Tierarzt automatisch untersucht.

: schwere Verstösse hiergegen mit Zuchtverbot belegen
Kann bis "Zuchtverbot auf Lebenszeit" gehen.
Nur leider Vereinsintern. Solche Züchter können leider trotzdem in anderen Vereinen wieder einen Zwinger anmelden.

: gesetzlich verankert im TschG
Wäre schön, aber....

: Ich bin entsetzt, dass viele Züchter Welpen in die Welt setzen - ohne umfassende oder zumindest grundlegende Kenntnisse der Anatomik des Hundes oder der Verebungslehre zu haben.
Das ist ja das Riesenproblem!!!!!

: Eine Rassehundezucht sollte auch nur der Verbesserung und nicht der Vermehrung der Rasse dienen. Züchter sollten überlegen, ob sie diese Anforderung erfüllen und ihre Motivation überdenken. Dabei sollte das Wohl des Hundes an erster Stelle stehen.
Wie wahr, doch leider gibt es, wie überall, schwarze Schafe.

Den Rest deiner Meldung fand ich ebenfalls sehr gut.
Hoffentlich kann man das was ändern. Aber da müssen mehr Menschen umdenken, als nur die Züchter.

bis dann
Claudia