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Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
Hund für 13 Jährige!
30. März 1998 14:55

::Ich habe eine Frage an alle Hundefreunde:
::Kann eine 13 Jährige einen mittelgroßen Hund, der als Welpe ins Haus kommt, ihn richtig erziehen (beschäftigt sich seit ca. 5 Jahren mit Hundehaltung und -erziehung.
::Welche Hunderassen sind besonders gut dafür geeignet, welche auf keinen Fall?
::
::Ich freue mich auf ihre rasche Antwort!
::
::Vielen Dank
:
:Hallo Julia,

Gerade lese ich ihre Frage.
Ich hatte schon immer den Wunsch, einen Hund zu besitzen. Mit 8 Jahren kümmerte ich
mich um den Pudel unserer Nachbarn. Ich spielte mit ihr Ball, ging spazieren,
erzog sie zu einem Hund, den ich ohne Probleme überall mitnehmen konnte.
Als ich sie kennenlernte, war sie bereits über ein Jahr alt.
Die Besitzer hatten zuerst Bedenken, mich mit ihr spazieren gehen zu lassen.
Sie zog angeblich sehr. Mit mir ging sie aber immer sehr brav.
Am Ende konnte sie Fuß, Bleib, stand an der Ampel und ging erst auf
Kommando rüber. Sie war sehr vorsichtig und ging Hunden aus dem Weg, aber
wenn sie das Gefühl hatte, daß mir Gefahr drohen könnte, dann knurrte sie
auch schon mal.
Sie war ein perfekter Hund und sehr klug.
Was ich damit sagen will, ist, daß es nicht vom Alter abhängt, ob man einen
Hund erziehen kann oder nicht. Die Chemie zwischen Besitzer und Hund muß stimmen.
Ich denke, daß Kinder eher mit Hunden zurecht kommen. Sie wecken den Beschützerinstinkt
und ich meine, die Hunde merken sehr schnell, daß ihnen die Kinder eigentlich unterlegen
wären und sind deshalb rücksichtvoller. Davon abgesehen, daß Kinder meist mehr Zeit haben.

Zu einem Pflegehund, vor allem Blindenführhund würde ich allerdings nicht raten.
Die Verantwortung wäre mir zu groß. Was ist, wenn sie etwas in der Erziehung falsch machen,
oder das Kind doch nicht geeignet ist? Außerdem wird man häufig kontrolliert (das soll
nicht negativ sein, schließlich ist der Blinde später auf den wesensfesten Hund angewiesen).
Doch noch schlimmer: Was ist, wenn das Kind sich für einen Hund eignet??
Also ich hätte für "meinen" Pudel alles gemacht. Sogar die Operation gezahlt, als er überfahren worden
ist. Aber ich hatte kein Geld und meine Eltern hatten Angst vor dem Gebunden sein.
Auf KEINEN Fall hätte ich den Hund, wenn er mir gehört hätte, wieder weggegeben.
Und ich denke, jedes normale Kind, das nicht die Wegwerfmentalität besitzt, wird genauso denken und fühlen.
Davon abgesehen kann man schon am Charakter des Kindes feststellen, ob es ausdauernd ist, oder
ob die Hundeliebe nur von vorübergehender Dauer sein wird.
Ein gut erzogener Hund, und erziehen können Kinder, wird auch nicht als lästig empfunden werden
Man kann ihn überall mitnehmen, auch an der Bank vom Kinderspielplatz oder im Lokal ablegen lassen.
Das ist kein Problem.
Allerdings würde ich meinen, daß ein Schäferhund, Boxer ... für ein Kind eine Nummer zu groß sind.
Ich würde eher eine Entlebucher Sennenhund, Cockerspaniel, Pudel vorschlagen. Pudel müssen eben geschoren werden,
was sich aber lernen läßt; dafür verlieren sie keine Haare und sind sehr schlau.
Sonst vielleicht noch ein Collie. Sie sind nicht zu groß (wenn es eine Hündin ist) und sehr klug und nicht zu wild und nicht scharf.
Ich selbst besitze einen Mittelschnauzer. In einem Buch stand drin, sie wären als Anfängerhunde gut geeignet.
Das ist aber Geschmackssache und kommt ganz auf den zukünftigen Besitzer an.
Man muß immer sehr hart bleiben. Die erste Zeit war ich der Verzweiflung nahe, weil ich eben oben erzählte positive
Erinnerung hatte und dachte, beim MS müßte mir das auch gelingen.
Aber im Laufe der Zeit wird das besser. Außerdem gibt es viele gute Tips auf diesen Yorkie Seiten.
Mein MS ist trotz allem ein lieber Hund. Auch wenn er paar Fehler hat.
Er ist ein guter "Autofahrer", ist in Restaurants und Hotels nicht zu spüren.
Allerdings ist er sehr temperamentvoll. Ich denke, das wichtigste ist ein guter Züchter.
ICh denke, ich würde mir wieder einen MS kaufen.
Im Tierheim gibt es eben meist erwachsene Hunde, die ihre Mucken haben können.
Außerdem gibt es nichts schöneres als einen kleinen Hund wachsen zu sehen.
Wenn ihre Tochter allerdings ein wenig ungeduldig ist, wäre ein bereits erzogener bzw. vor-erzogener Junghund sicherlich von
Vorteil.

so, ich hoffe, ich habe Ihnen mit meinem
ein wenig langen Text geholfen

Ihre

Veronika

Es würde sicherlich nicht gerade

30. März 1998 18:24

Hallo Veronika,
:Zu einem Pflegehund, vor allem Blindenführhund würde ich allerdings nicht raten.
:Was ist, wenn sie etwas in der Erziehung falsch machen oder das Kind doch nicht geeignet ist?
Wenn man die Patenschaft für einen zukünftigen Blindenführhund übernimmt, dann bekommt man genaue Anleitungen und Hilfestellungen bei Problemen (was vielen "normalen" Hundehaltern auch nicht schaden würde).

:Außerdem wird man häufig kontrolliert:
Woher willst du wissen, daß man "häufig kontrolliert" wird?
Wenn Kontrolle = sinnvolle Anleitung zur Erziehung eines Hundes ist, dann kann nicht oft genug kontrolliert werden.
Und ob der Hund "wesensfest" ist hängt nicht nur von der Aufzucht sondern auch von den Eltern ab. Die ersten 12 Wochen verbringt der Hund sowieso im Wurfrudel!!

:Auf KEINEN Fall hätte ich den Hund, wenn er mir gehört hätte, wieder weggegeben. Und ich denke, jedes normale Kind, das nicht die Wegwerfmentalität besitzt, wird genauso denken und fühlen.
Was hat die Rückgabe eines Patenhundes mit "Wegwerfmentalität" zu tun?
Man kann einem 11-jährigen Kind durchaus erklären, welche Aufgabe es mit der Aufzucht und Erziehung eines Patenhundes übernommen hat und daß es eine sehr sinnvolle Arbeit ausführt.
:Allerdings würde ich meinen, daß ein Schäferhund, Boxer ... für ein Kind eine Nummer zu groß sind.
Es ist nicht die Größe, die einen Hund für ein Kind "geeignet macht" sondern das Temperament. Wenn ein Sennenhund ziehen will, dann hat selbst ein Erwachsener seine Probleme.

Gruß Tina

31. März 1998 11:17

:Hallo Tina,
Du hast das ganze zu negativ aufgefaßt!
Jeder Mensch hat seine eigene Meinung.
Ich kann bzw. konnte nur für mich sprechen. Natürlich mag es Leute (auch Kinder) geben,
die eine so wichtige Aufgabe gerne übernehmen und sich sagen, daß es viel edler ist,
ihn einem Blinden zu geben,der auf ihn wirklich angewiesen ist.
Allerdings bezweifle ich doch, ob Kinder die Gute Sache höher einschätzen, als ihre Mühe und ihre inzwischen aufgebaute
Liebe zu dem Tier. Vorher sagt man doch eher "ja, ich kann das" und hinterher ist es schwerer.
Außerdem könnte es auch sein, daß das Kind sagt, "der Hund gehört mir ja gar nicht richtig", also ja keine Bindung auf-
kommen lassen, sonst fällt der Abschied viel schwerer.
Ich jedenfalls könnte mich sicherlich nicht von einem Hund trennen, den ich erzogen habe, um den ich mich gesorgt habe,
der mir viel Freude bereitet hat, mit dem ich viel erlebt habe, zum Tierarzt gegangen bin, damit er auch ja nicht irgendeine
Krankheit bekommt ... Auch wenn ich es mir vorher fest vorgenommen hätte.
Soviel zu dem einen Punkt.
Weiter schreibst Du, das man Hinweise und Ratschläge bekommt, was vielen "normalen" Hundehaltern auch nicht schaden würde.
Dem stimme ich zwar zu, ich wäre über Hinweise sehr glücklich gewesen und bin es auch jetzt noch.
Aber kann es nicht sein, daß man ängstlich wird, weil man denkt, man könne etwas (unbewußt) falsch machen. Die Verantwortung ist
doch sehr groß. Ob man die Freude an einem Hund dann so genießen kann, wie ein "normaler" Hundehalter?

:Was hat die Rückgabe eines Patenhundes mit "Wegwerfmentalität" zu tun?
Diese Frage habe ich oben bereits versucht zu erklären.
:Man kann einem 11-jährigen Kind durchaus erklären, welche Aufgabe es mit der Aufzucht und Erziehung eines Patenhundes übernommen hat und daß es eine sehr sinnvolle Arbeit ausführt.
Wie bereits gesagt, kann es sein,daß das Kind es vorher versteht, aber ob es bei der Weggabe dann noch vernünftig ist, oder seinen liebgewonnenen Freund nicht doch behalten will und sich
sagt, es gäbe doch noch so viele andere Hunde, wieso denn mein Hund? Außerdem ist er ja soooo ungeeignet.
Wer gibt Dir die Garantie, daß es schließlich nicht so abläuft???

Als letztes noch schnell zur Größe des Hundes.
Wenn Du nach dem Temperament gehst, dann ist aber der Boxer als äußerst temperamentvoller Hund gar nicht geeignet.
Das ein großer Hund auch erwachsene Menschen wegziehen kann, ist doch nicht in Frage gestellt. Aber ich denke, daß es ihm
bei einem Kind leichter fällt, weil das "Gegengewicht" an der anderen Seite der Leine nicht so stark ist.
Auch kann ich mir vorstellen, daß es einem Kind leichter fällt, einen mittelgroßen Hund zu erziehen. Aber das ist nur meine Meinung.
Schäferhunde finde ich aber generell nicht geeignet. Dazu hört man doch zu häufig von den Folgen einer Überzüchtung.
Und doch glaube ich,daß es von der Größe des Hundes abhängt, ob er geeignet ist oder nicht.
Ich kann mir nur schwer vorstellen, daß ein Dackel oder Yorckshireterrier ein 11jähriges Kind über die Straße ziehen kann.
Aber natürlich kann man schon ein 6jähriges Kind mit einem Wolfhund oder einer Dogge spazieren gehen lassen, wenn man das Tier vorher in eine Hundeschule gegeben hat
und sich der Hund voll auf die Person einstellen kann.
Aber ob ein 11jähriges Kind so einen Riesen unter Kontrolle kriegen kann, das bezweifle ich stark.

Auch wenn manches überspitzt klingt, so denke ich, daß Du den Sinn meines
Schreibens verstanden hast.
Kurz zusammengefaßt:
Ich finde es toll, wenn sich jemand bereit erklärt, einen Blindenhund zu erziehen, aber es
ist nicht jedermanns Sache und kann böse ins Auge gehen (z.B. bei der Abgabe).
Ein großer Hund braucht meiner Meinung nach eine festere Hand, als ein kleinerer, da er meistens für
seine Aufgabe als Arbeitshund gezüchtet worden ist. Und es gibt immer eine Zeit, in der ein Hund ungestüm
vorwärts rennt. Ein großer Junghund ist von einem Kind dabei schwerer zu halten, als ein kleinerer.
Für einen großen Hund ist es somit wichtig, daß auch die Eltern sich ein wenig, wenn auch nur passiv, um die
Erziehung kümmern.
Oder liege ich hier Deiner Meinung nach wirklich so falsch????

Schöne Grüße und auf eine baldige Antwort (vielleicht auch per Mail: veronika.feike@stud.uni-regensburg.de)

Veronika

12. Mai 1998 09:13

:Hallo Julia,
:Ich möchte auch einen Hund haben am liebsten einen Husky!!!Leider bekomme ich keinen da ich erst 15.Jahre bin!!Und noch zur Schule Gehen

:nur noch ein kleiner Tip, der mir gerade noch so einfiel. Ich habe vor kurzem ein sehr gutes Buch gelesen. Es handelt von einem 13-jährigen Mädchen, dessen größter Wunsch ein eigener Hund war. Es bekommt dann diesen Hund auch und die Autorin erzählt die ganze Geschichte des Mädchens mit dem Hund mit der Geburt des Hundes angefangen.
:
:Es ist wirklich sehr interessant geschrieben und ich habe mehr als einmal gedacht: Hättest Du dieses Buch doch bloß schon früher gelesen, weil es wirklich viele Tips und sehr realistische Erklärungen beinhaltet. Die Autorin ist selbst aktive Züchterin und hat das Buch mit Hilfe dieses Mädchens (das einen ihrer Welpen erworben hat) und deren Erfahrungen mit dem jungen Hund geschrieben.
:
:Es heißt: Ich zeig's Euch. Wie man einen jungen Hund erzieht von Karin-Wimmer Kieckbusch.
:
:Vielleicht hast Du oder auch Deine Tochter Lust, es zu lesen.
:
:Viele Grüße, Anja