Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Dobermann-Welpen

geschrieben von Andrea(YCH) 
Dobermann-Welpen
01. Dezember 1998 22:36

wie hoch liegt der Preis für einen Dobermannwelpen (ohne Papiere, aber reinrassig)?


02. Dezember 1998 07:33

Guten morgen,

verfolge einfach die Dialoge zu Preis von Mischlingswelpen und Hofhund gesucht.

Dort findest Du die antwort

Sabine & Simbär


02. Dezember 1998 08:33

Liebe Andrea,

wenn Du vom Kaufpreis redest, dann bekommst Du einen reinrassigen Dobermannwelpen für um die 300.--DM. In aller Regel kriegst Du sogar noch Papiere dazu. Die sind zwar auf dem "Züchter"- eigenen PC selber hergestellt und das Papier nicht wert, auf dem sie ausgedruckt werden, aber machen sich klasse zu einem Billig-Rassehund.

Entschuldige meinen Zynismus, aber ich habe den Produzenten von "Rassehunden" ohne Papiere oder solchen aus Pipifax"verbänden" den Kampf angesagt. Ich erkläre auch gerne, warum: Um bei einem ordentlichen Zuchtverband eine Zuchtzulassung für seinen Hund zu bekommen, muß der Hundebesitzer eine ganze Reihe von Hindernissen überwinden: Sein Hund muß gesund sein (und da gibt es bei weitem mehr Kriterien als "frei von HD"!), er muß dem Rassestandard entsprechen und auf mehreren Ausstellungen erfolgreich gewesen sein. Dann muß der Hund einen Wesenstest bestehen. Wenn man den Kaufpreis des Hundes noch mit einrechnet, hat ein durchschnittlicher Züchteranwärter bereits 5 bis 7.000.--DM investiert, bevor seine Hündin überhaupt ihrem Deckrüden gegenübersteht. Die Auswahl des richtigen Rüden zu seiner Hündin erfordert eine Menge Kenntnisse über die Gesetze der Vererbung, um die größtmögliche Garantie für gesunde, wesensfeste Welpen zu bekommen. Die Rechnung: "Rassehündin plus Rasserüde = Rassewelpen" mag zwar logisch klingen, ist aber viel zu einfach und geht letztendlich nicht auf. Für ernsthafte Züchter bedeutet das, daß sie oft hunderte von Kilometern zurücklegen, um mit ihrer Hündin den passenden Rüden zu besuchen. Dann ist neben den Fahrtkosten die Decktaxe fällig. Geht alles gut, und die Hündin wird trächtig, wirds dann nochmal teuer: Eine möglichst optimale Wurfumgebung muß geschaffen werden (und die sollte bei einem Hund, der künftig in einer Familie leben soll, immer das Haus des Züchters sein!), die Hündin bekommt teures, hochwertiges Futter und wird regelmäßig dem Tierarzt vorgestellt. Sind die Welpen geboren, beginnt spätestens ab der 3. Lebenswoche eine Rundumbetreuung. Um aus den Welpen nämlich selbstsichere, menschenfreundliche Hunde werden zu lassen, muß der Züchter sie auf viele Dinge prägen, indem er ihnen möglichst vielfältige positive Erfahrungen damit ermöglicht. Die Welpen müssen fremde Menschen (große und kleine) kennenlernen und lernen, daß bestimmte Geräusche in keinster Weise bedrohlich sind. Leben die Hunde im Haus (und zwar nicht im Keller, sondern im Wohnzimmer oder der Küche) lernen sie quasi nebenbei die Alltagsgeräusche kennen. Die Welpen müssen entwurmt, geimpft und ab einem gewissen Alter mit Spezialfutter zugefüttert werden. Viele Züchter fahren ihren Wurf im Auto zum Tierarzt, um sie gleich mit dem Autofahren vertraut zu machen. Die Welpen haben im Garten einen Spielplatz mit interessanten Dingen wie Krabbeltunnels, raschelnde Folien, Klapperdosen und - je nach Jahreszeit - ein Planschbecken. Im Spiel lernen sie all diese Dinge kennen und werden sie als erwachsene Hunde als völlig selbstverständlich betrachten.

Ein billiger "Rassehund" hat die meisten dieser Voraussetzungen nicht. Es gibt zwei Arten von Leuten, die Billighunde verkaufen: Die ersten sind skrupellose Arschlöcher, die nur am Geldverdienen interessiert sind. Sie halten oft bis zu 40 "Zucht"-hündinnen, die bei jeder Hitze gedeckt werden, um möglichst viel Nachwuchs zu produzieren. Die Hündinnen sind nach spätestens fünf Jahren am Ende und werden getötet. Ihr Leben in der Zwischenzeit fristen sie in Ställen, Zwingern, Kellerlöchern. Viele von ihnen dürfen in ihrem ganzen Leben niemals frei über eine Wiese laufen. Sie sind ausschließlich Gebärmaschinen. Die Welpen dieser armen Kreaturen haben von Anfang an keine Chance, zu glücklichen Hunden zu werden. Abgesehen davon, daß sie ohne jegliche genetische Kontrolle entstehen, kennen sie nichts als ihre unmittelbare Umgebung. Sie werden weder gestreichelt noch gesundheitlich versorgt. Dem dummen (entschuldige) Käufer werden sie dann auf zwei Arten angeboten: Entweder in einem supersauberen, tollen Zwinger, der den Eindruck erweckt, daß die Hunde optimal betreut werden. Oder in völlig verdrecktem, verwahrlosten Zustand, der so mitleiderregend ist, daß der Käufer kaum anders kann, als so ein Geschöpf zu befreien. Daß er damit auf eine eiskalte Geschäftspolitik hereingefallen ist und nur die Produktion weiterer Welpen anfeuert, macht er sich nicht klar. Solche Verkaufsmaschen praktizieren im übrigen auch Vermehrer, die oft nur eine oder zwei Hündinnen vorzeigen. Der Kunde weiß ja nicht, daß die Welpen oft aus Osteuropa importiert werden, wo sie in Massen"zucht"anlagen produziert und im Alter von 5 Wochen an den deutschen "Züchter" verkauft werden. Sog. "Züchter", die mehr als zwei Rassen anbieten, gehören in.1999 Prozent der Fälle ebenfalls dieser Gattung an. Der Welpenkäufer, der so einen Hund mit nach Hause nimmt, bezahlt einen Bruchteil des Preises für einen sorgfältig gezüchteten Rassehund. Der wahre Preis, den er zahlt ist der, einen völlig verhaltensgestörten und in den meisten Fällen ständig kranken Hund erworben zu haben, der NIEMALS zu dem Gefährten werden kann, den er sich gewünscht hat.

Die andere Gattung Mensch, die Rassehunde ohne Papiere anbieten, sind meist liebe, aber naive Hundebesitzer. Sie wollen "gerne mal mit ihrer Hündin einen Wurf haben" oder ihren Rüden als Zuchtrüden sehen. Die Motive dafür sind vielfältig und in aller Regel rein emotional. Bei diesen Leuten besteht zumindest die Chance, daß sie sich um ihre Welpen kümmern, was aber noch lange nicht heißt, daß sie das auch richtig tun. Von den Gesetzen der Genetik haben aber auch sie keine Ahnung!

Liebe Andrea, ich arbeite seit Jahren mit Problemhunden und 80 bis 90 Prozent dieser Hunde stammen aus solchen "Zuchten". Ihr Schicksal (und das ihrer Besitzer) ist in dem Augenblick besiegelt, wo sie geboren werden, und oft nutzt alle Mühe nichts, um einem solchen Mensch-Hund-Team ein einigermaßen erträgliches Zusammenleben zu ermöglichen. Vielleicht hast Du Glück und erwischt trotzdem einen seelisch und körperlich gesunden Hund. Vielleicht gewinnst Du auch morgen im Lotto. Im Interesse aller Hunde, die es verdienen, als unsere Mitgeschöpfe behandelt zu werden und im Interesse der Menschen, die mit ihren Hunden glücklich leben möchten: Spare nicht am falschen Ende und schau Dir gut an, was Du kaufst. Ich berate Dich gerne weiter, wie Du an einen Hund kommen kannst, der Dir wirklich ein Gefährte werden kann.

Liebe Grüße,
Jutta



02. Dezember 1998 10:03

Hallo Andrea,

wenn Du beabsichtigen solltest, einen Dobermannwelpen ohne Papiere zu kaufen, dann kann ich Dir nur Raten, lass die Finger davon!Gerade bei Dobermännern sind die Unterschiede so gross, dass Du damit ein gefährliches Risiko eingehst! Wenn Dir der Preis für einen ordentlichen Hund zu hoch ist, dann bedenke bitte auch folgendes: Der Kaufpreis macht nur einen geringen Teil der späteren Kosten aus. Wenn Du schom anfang sparen musst, schaffst Du es dann, für einen Hund zu sorgen?

Es gibt Alternativen:

In den Tierheimen gibt es immer mal wieder Dobermänner, die auf einen neuen Halter warten, zum Teil sind das gute Hunde mit Papieren, deren Herrchen vom Temperament überfordert waren. Das wäre auf alle Fälle eine prüfenswerte Altenative.

Du kannst auch reinrassige Hunde aus guter Zucht importieren, allerdings musst Du Dich da sehr, sehr gut vorher informieren, was Du da kaufst. Da musst Du mit einem hohen Aufwand rechnen, aber das könnte eine Alternative sein. Du musst auch beachten, dass kupierte Hunde nicht mehr eingeführt werden dürfen, d.h. man muss das mit dem Züchter vorher abklären. Auch hier geht das aber nur über den Zuchtwart des Verbandes.

Dritte Alternative: Klappere doch mal gute Dobermannzüchter ab (Adressen vom Zuchtwart), die geben oft auch erwachsene Tiere ab, oder können manchmal was vermitteln.

Natürlich kann es auch vorkommen, dass nichtoffizielle Züchter gute Hunde haben, aber warum lassen sie sich dann nicht registrieren, dann könnten sie doch mehr Geld verlangen? Es ist einfach ein zu grosses Risiko, zumal bei dieser Rasse. Wenn Du dann 10 Jahre mit einem Hund leben musst (wie alt wirst Du dann sein?), der vielleicht auch nur einen Fehler hat (Aufbau, Charakter, Temperament, erbliche Krankheiten), dann wirst Du Deine Entscheidung sicher bereuen!

Gruss Stephan



26. Dezember 1998 20:46

:wie hoch liegt der Preis für einen Dobermannwelpen (ohne Papiere, aber reinrassig)?
:
Hallo Andrea

Toll das Du Dich für Dobis interessierst
aber dies ist wirklich ein sehr heikles Thema wie Stephan schon erwähnte
der sich gut mit Dobis auskennt.Ich habe mir schon sehr viele Gedanken
darüber gemacht und mit vielen Leuten darüber gesprochen. In der zwischen Zeit habe ich einen tollen Züchter in Belgien gefunden und werde meinen Dobi dort holen. Der Anschaffungspreis beträgt ca. 1600 Fr.
mit allen Papieren was auch sehr wichtig ist! Es war wirklich nicht einfach einen guten Züchter zu finden, man muss sich halt nur Zeit lassen. Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg
Grüsse Remo