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Junghund gebissen-Folgen für Verhalten?

geschrieben von Tanja(YCH) 
Junghund gebissen-Folgen für Verhalten?
17. Oktober 2000 22:07

Hallo!

Ich brauche dringend Euren Rat!

Mein 7 Monate alter Labrador ist heute von einem 8-jährigen derselben Rasse (Da lob ich mir doch diese Rasselisten!!!) ohne Vorwarnung so sehr im Ohr gebissen worden, daß mein Kleiner unter Narkose genäht werden mußte. Die Muskeln sind glücklicherwesie heil geblieben, ein Knorpel ist jedoch total zertrümmert.

Ich mache mir eigentlich keine Gedanken, daß dieser Vorfall körperlich für ihn irgendwelche Folgen haben könnte, denn er ist sehr robust.

Was mir jedoch Angst macht ist die Tatsache, daß besagter, bissiger Labbi auch erst zu beißen angefangen hat, nachdem er von einem anderen Hund sehr arg gebissen wurde. Ich habe nun die Befürchtung, mein Kleiner könnte vielleicht, wie dieser Hund auch, verhaltensgestört werden. (Verhaltensgestört war das Wort, was die Halterin nach der ganzen Geschichte benutzte, um ihren Hund zu beschreiben. Sie wußte von Anfang an, daß er beißt, hat aber weder ihren Hund festgehalten, noch mir geraten, doch besser weiterzugehen!!! Das ist ja wohl dreist!!)

Muß ich mir jetzt Gedanken machen, daß meinem Hund ein ähnliches Schicksal wiederfährt? Was kann ich tun, um Aggression / Angst bei ihm zu verhindern? Reicht es, wenn ich ausstrahle, daß andere Hunde okay sind? (Er hat eine sehr strake Bindung zu mir)?

Ich muß dazu sagen: der Kleine ist mein Zweithund. Er ist in ständigem Kontakt zu anderen Hunden (sowohl im Rudel als auch außerhalb). Er verträgt sich mit jeglichem Mensch und Tier, neuen Reizen gegenüber reagiert er positiv oder neutral. Er ist gut sozialisiert und weiß auch sehr wohl, wie Unterordnungsgesten funktionieren- das wußte der Andere heute aber anscheinend nicht!

Noch eine Frage: Kann ich gegen die Besitzerin irgendwie vorgehen? Gut, mit meinem Hund ist es jetzt passiert, aber das muß ja nicht noch anderen zustoßen. Ich finde es vor allem schlimm, daß die Frau mir überhaupt nicht gesagt hat, daß ihr Hund sich regelmäßig so verhält. Ich hätte doch das Weite gesucht.....
Außerdem finde ich, ein verhaltensgestörter Hund ist ein sehr unberechenbarer Hund! Das nächste Mal ist vielleicht ein Kind dran, nur weil es einen Hund an der Leine führt oder auch nur nach Hund riecht??

Dankbare Grüße von Tanja und dem Kleinen, die sich beide freuen, daß der Hund nicht noch mehr zu packen gekriegt hat und deswegen nicht sooo viel Schaden anrichten konnte!

18. Oktober 2000 08:24

Hallo, Tanja!
Ich würde mir da mal nicht zuviele Gedanken machen. Es könnte sein, daß Dein Kleiner die nächste Zeit etws unsicherer bei anderen Hunden ist, aber wenn Du jetzt immer nur sehr positive Kontakte suchst und Dich notmal verhälst, vergißt er das wahrscheinlich schnell. Manchmal bleibt einige Zeit eine Prägung auf einen bestimmten Hundetyp zurück, aber normalerweise stecken gerade Welpen sowas recht gut weg. Sie sind ja noch in der Lernphase, und auch im Rudel würden sie mal gebissen werden. Den Satz "der beißt, weil er gebissen wurde" halte ich für eine dämliche Ausrede. Klar, wenn ein Hund pausenlos niedergemacht wird, kann es sein, daß er irgendwann aggressiv wird. Aber von einer Keilerei wird keine dauerhaft zum Beißer, es sein denn, die Besitzer machen alles falsch. Gegen die Frau kannst Du wohl nur wenig machen, wenn beide Hunde frei liefen. Du kannst sie natürlich anzeigen, dann ist sie schonmal namentlich erwähnt, falls jemand anderes auch Probleme bekommt. Ich würde einfach andere Hundebesitzer warnen, damit denen nicht auch sowas passiert. Viele Grüße, Amelie

18. Oktober 2000 09:21

Hallo,

daß mit deinem Hund tut mir leid und wäre zu vermeiden gewesen, wenn, ja wenn der Labbi-Besitzer richtig gehandelt hätte.

Wenn dir der Halter bekannt ist, würde ich 1. ein sachliches Gespräch führen 2. bei "Uneinsichtigkeit" anzeigen und 3. die Rechnung des TA zur Kostenübernahme vorlegen 4. Sachlich andere HF informieren, also nicht so nach dem Motto: die Bestie von Frau X, hat meinen Hund fast getötet, sondern ganz sachlich, als gutgemeinten Ratschlag.
Die Tierhaftpflicht müßte einen Teil der TA-Kosten übernehmen, wenn beide Hunde frei waren, war dein Hund an der Leine sogar 100 %.
Danach bekommt er schon von seiner Versicherung Druck, dafür zu sorgen, daß das nicht wieder passiert.

Bring deinen Hund sofort wieder mit bekannten ruhigen und friedlichen - labradorähnlichen - Hunden zusammen, kontrolliere dich selber und vertrau auf seine Neugier.... Ein Hund wird in der Regel nicht zum Beisser, nur weil er einmal gebissen worden ist. Der nachfolgende Umgang ist von entscheidener Bedeutung.

Sabine & simbär


18. Oktober 2000 18:10

Hallo Amelie,

::...aber normalerweise stecken gerade Welpen sowas recht gut weg.

das glaube ich kaum, außerdem ist ein Hund mit 7 Monaten kein Welpe mehr.

:grinning smileyen Satz "der beißt, weil er gebissen wurde" halte ich für eine dämliche Ausrede.

In vielen Fällen trifft es aber tatsächlich zu.

:: Aber von einer Keilerei wird keine dauerhaft zum Beißer, es sein denn, die Besitzer machen alles falsch.

Von einer Beißerei vielleicht nicht, aber wenn es mehr wird in der Jugend muß man sich schon ganz schön bemühen den Hund wieder hin zu bekommen. Und es gibt solche und solche Hunde. Wenn Du einen Hund besitzt mit einem Gedächtnis wie ein Elefant kannst Du Dich auf den Kopf stellen, der Hund wird das nicht einfach so wegstecken.
Und wie wenig Einfluß man auf Atacken anderer Hunde hat sieht man hier am Beispiel des kleinen Labrador.

MfG

Susi

19. Oktober 2000 06:43

Hallo, Susi!
Alle meine Junghunde hatten in dieser Zeit Beißereien, da in diesem Alter viele ältere Hunde gerne mobben. Bisher hatte keiner davon einen bleibenden Schaden, obwohl es völlig unterschiedliche Hunde verschiedener Herkunft und Rassen waren. Es kommt eben darauf an, wie der Mensch damit umgeht, dann wird auch ein sehr sensibler Hund sich weiterhin normal entwickeln. Und in dieser Hinsicht habe ich wirklich Erfahrung. Viele Grüße, Amelie

19. Oktober 2000 11:11

Hallo Amelie,

richtige Beißereien mit erheblichen Verletzungen oder "nur" Mobbing? Ich hab da nähmlich ganz andere Erfahrungen, aber es kommt dabei wohl maßgeblich auf die Rassenzugehörigkeit an. Was hast Du für Hunde? Unser Bullmastiffwelpe wurde bereits mit 14 Wochen gebissen, dann nochmal mit 6 Monaten und mit 9 Monaten. Er hatte ein super Sozialverhalten auch nach den Attacken. Wir haben immer versucht ihn mit vielen nachweislich braven Hunden zusammenzubringen und es funktionierte super. Nie fing er Pöbeleien an und unterwarf sich ordentlich älteren und stärkeren Hunden. Leider steht es nicht in der Macht des Menschen junge Hunde nachhaltig vor bissigen Hunden zu schützen, wenn man dem Hund gleichzeitig reichlich Sozialkontakt verschaffen möchte. Das Ende vom Lied ist, daß er nach der Geschlechtsreife mit ca 1,5 Jahren sozial unverträglich geworden ist. Das bedeutet für uns Menschen eine Menge Streß, Zeit und Geduld dem Hund gefahrlos artgerechten Auslauf zu bieten ohne daß andere Hunde von ihm gefährdet würden. Und das liegt mit Sicherheit nicht an unserem/menschlichen Versagen, sondern an den schlechten Erfahrungen als Junghund.

Viele Grüße

Susi