Hallo Kerstin!
Wann und wie genau hat das Beißen und Knurren angefangen? Gab es einen bestimmten Auslöser (Angst vor einer unbekannten Situation oder Person?) Wie habt Ihr auf das erste Knurren/Bellen/Schnappen reagiert?
Gehen wir einfach mal davon aus, daß der Hund weder physisch noch psychisch in irgendeiner Form krank oder gestört ist!
Bedenke: Es ist immer noch ein Welpe- und zwar einer, der zum Ende seiner Prägungsphase (endet mit der 16. Woche) jetzt doch mal gucken will, an welcher Stelle er steht und was er sich wem gegenüber herausnehmen kann. Trotzdem: Jetzt hast Du noch alles in der Hand! Er kann noch geradegebogen werden bzw. in seine Schranken gewiesen werden. (Später natürlich auch noch, aber jetzt ist es einfacher!)
Zeige ihm ganz klar, daß Du dieser Verhalten in keiner Weise duldest! Drehe ihn dafür so schnell es geht auf den Rücken (Alpha-Wurf) und halte ihn so lange fest (und dulde kein Zappeln und Herumlecken oder Hand-ins-Maul Aktion Deines Hundes) bis er ganz ruhig liegt und sich nicht mehr wehrt. Wahrscheinlich wird er es, hast Du Dich einmal ganz klar so durchgesetzt, nicht mehr häufig versuchen.
Vergiß nicht, es ist (im Moment nur) ein Welpe. Angst vor ihm, Respekt, Panik, Unbehagen dürft Ihr ihm gegenüber nicht fühlen! Das spürt er und wähnt sich in einer Position, die ihm nicht zusteht. Sofort reagieren und ihn unterordnen!
Mein Kleiner (inzwischen 10 Monate) hat einmal, in der 15. Woche, versucht, bei mir aufzureiten, als ich mit ihm auf dem Boden saß, um mit ihm zu spielen. Ich habe ihn sofort (ich wußte vorher nicht, daß ich soo schnell sein kann) auf den Rücken gedreht und ihn so lange dort gehalten, bis er aufhörte zu zappeln. Er hat es nie wieder versucht, weil klar war, daß ich als Ranghöhere dieses Verhalten nicht tolerieren werde.
Versuch es einfach mal. Und wichtig: keine Panik, sondern Ruhe bewahren!
Grüße, Tanja