Hallo Heike,
das hängt natürlich auch immer von der Mentalität der Rasse bzw. der Hunde ab, mit denen man zu tun hat. Ein Windhund z.B. oder ein Chowchow wird hier anders reagieren als z.B. ein DSH oder Boxer.
Ich selbst habe schon öfters Hunde übernommen, die älter waren, entweder gekauft oder zur Ausbildung bekommen, und mal ganz ehrlich gesagt, "getrauert" hat keiner von denen. Ebenso habe ich schon Hunde verkauft bzw. wieder abgegeben, und auch hier war keiner dabei, der "getrauert" hat. Wichtig dabei ist, daß der Hund im neuen Heim beschäftigt wird.
Es gibt "natürliche Sollbruchstellen" im Rudel, wann ein Wechsel besonders leicht fällt. Die 6. bis 8. Lebenswoche fällt darunter, beim DSH hast Du so um ein Jahr herum noch mal einen günstigen Zeitpunkt, in dem sich ein Hund besonders leicht auf ein neues Rudel einstellen kann (dieser Zeitpunkt mag bei anderen Rasse, je nachdem wie schnell sie "reifen", anders liegen). Ich habe aber auch schon ältere Hunde ohne Probleme übernommen, 3-jährig, 4-jährig, 8-jährig etc.
Probleme mit der Abgabe eines Hundes haben in erster Linie Menschen, die glauben, nur einzig und alleine bei ihnen würde es einem Hund gut gehen. Aber wenn ich einen Hund, aus einer Haltung mit z.B. zwei anderen Hunden heraus, auf einen Platz gebe, auf welchem er ein Einzelhund ist, kann dem Hund dort doch viel mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden als von meiner Seite aus. Ich rede jetzt von Hunden einer Arbeitsrasse, die demzufolge auch arbeiten wollen (selbst wenn sie aufgrund von Defiziten in ihren Triebveranlagungen nicht die besten Arbeiter sind, eine Aufgabe wollen sie trotzdem haben).
Gerade bei Arbeitsrassen sehe ich es daher immer mit gemischten Gefühlen, wenn jemand "aus Tierliebe" Hunde "sammelt". Weil eine Person mehreren Arbeitshunden gar nicht gerecht werden kann.
Viele Grüße
Antje