Hallo Dardan,
ich denke, ein Dobermann wird nicht anders erzogen, wie jeder andere Welpe auch: Sieh zu, dass er jetzt noch alles kennen lernt, was er in seinem Alltag kennen muss: Verschiedene Menschen, Besucher bei Euch, verschiedene Hunde, Alltagsgeräusche.
Stress soll er haben dürfen, aber nicht zuviel Stress natürlich. Also nicht über- und nicht unterfordern, aber fordern.
Ansonsten sind klare Regeln und das konsequente Einhalten dieser Regeln wichtig und ich bin der Meinung, dass es leichter ist, Regeln zu lockern als die Grenzen enger zu ziehen.
Die Erziehung beginnt am ersten Tag, wo der Welpe bei dir einzieht. Überleg dir vorher, was du ihm nie erlauben möchtest und was er immer dürfen wird und bleib da sehr konsequent. Ich würde bei jedem Hund viel mit Belohnung arbeiten. Das muss nicht immer ein Leckerchen sein, dass kann auch ein Spiel mit bestimmten Spielzeugen sein. Finde heraus, was dein Welpe besonders mag, dann kannst du auch bei den Belohnungen etwas abstufen.
Sitz und Platz - das bieten die Welpen schon von sich aus an, weil sie sich oft setzen oder auch hinlegen. Wenn sie immer dann belohnt werden, haben sie ganz schnell raus, wie sie an ihre Belohnung kommen. Dann kannst du zur selben Zeit immer ein bestimmtes Handzeichen oder Kommando geben, das werden sie dann ganz schnell mit "Sitz" bzw. "Platz" und der Belohnung verknüpfen.
Auch das "Hier" geht bei Welpen leicht, weil die meist hinterher laufen, sobald du dich von ihnen weg bewegst. Vor allen Dingen, wenn du dabei noch ein paar kleine Faxen machst und sie lockend rufst oder so.
Mit unerwünschtem Verhalten gehst du umgekehrt vor: Es wird niemals belohnt. Wenn ein Spiel zu wild wird, wird nicht mehr weiter gespielt und das Spielzeug wird einkassiert. Wenn dein Welpe an dir hochspringt, wird er nicht begrüßt, sondern eventuell auch mal unsanft weggeschoben. Und sofort belohnen, wenn er dann etwas tut, was gut ist.
Sei du berechenbar (wie auch alle Anderen, die mit im Haushalt leben und sich um den Hund kümmern), damit der Hund genau weiß, was er darf und was er nicht darf. Sorg auch für Ruhezeiten, denn ein Welpe schläft noch sehr viel. Er braucht - wie auch erwachsene Hunde - Zeiten, in denen er ungestört sein kann und Zeiten, in denen man sich mit ihm beschäftigt und in denen er lernen kann.
Wann Überforderung oder Unterforderung einsetzt, dafür gibt es keine Patentregel. Da ist es wichtig, den Hund viel zu beobachten und ein Gefühl für seine Befindlichkeiten zu entwickeln, weil auch jeder Hund anders ist. Aber die Entwicklungsphasen der Hunde geben grobe Richtlinien vor.
Viele Grüße
Anila