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Klickklack hilft - aber auch immer?

geschrieben von Kiki & Tiki(YCH) 
Klickklack hilft - aber auch immer?
13. März 2000 17:20

Hi ihr Lieben!

Ich habe das Clickertaining im Groben verstanden, meiner 10 Monate alten
Kleiner Münsterländer Vorstehhund-Hündin auch schon verclickert *click*,
dass das Klickklack Leckerchen oder Spiel bedeutet, was ihr auch sehr
gefällt, ABER (Riesenaber) WAS IST WENN SIE WAS GANZ ANDERES WILL???

Beispiel: Ich möcht Tiki beibringen, ohne Leine auf dem Weg zu bleiben,
da ich nicht will, dass die Kaninchen dran glauben müssen. (Kaninchen
sind äußerst interessant für sie, aber ich habe das Gefühl, das könnte
mensch ihr abgewöhnen.)
Das Klickklack und das Spiel/Leckerchen macht also, wenn ich in dem
Moment clicke wo sie auf dem Weg steht (wie soll das gehen, dauer-
clicken *clickclackclickclack*???) den Reiz aus, zu bleiben.
Der andere Reiz ist hingegen das Hetzen des Kaninchens. Aber es ist
einem Hund wie ihr schnurzpiepe, wenn sie dann ignoriert wird! Kanin-
chen jagen ist besser als Klickklack/Leckerchen.

WIE UM HIMMELS WILLEN SOLL ICH IHR DAS DANN BEIBRINGEN????

Ein anderes Beispiel ist das Heranrufen, wenn auch nur kurzfristig, um
sie dafür zu loben, wärend andere Hunde an der Ecke spielen.
Tiki will dann nicht den Click/das Lob von mir, sondern das Spielen
mit den Hundkumpels.

ES GEHT ALSO GAR NICHT, DEN HUND DANN HERANZURUFEN, DENN MAN KANN IHM
NICHTS INTERESSANTERES BIETEN, ALS DAS, WAS MAN IHN (IM MOMENT) NICHT
MACHEN LASSEN WILL.

Also, gibt es da einen Ausweg? Zweiteres Beispiel ist ja nicht so wich-
tig (außer da ist ein Hund, mit dem sie sich nicht versteht), aber Lö-
sungen auf das erste würden mich schon interessieren, denn ich will
eigentlich keine negative Verstärkung einsetzen, Tiki zuliebe.

Wer hat Ideen
Kiki & Tiki

14. März 2000 17:15

Hallo Kiki

du sprichst ein Missverständnis an, das in vielen Köpfen rumgeistert:

: Der andere Reiz ist hingegen das Hetzen des Kaninchens. Aber es ist
: einem Hund wie ihr schnurzpiepe, wenn sie dann ignoriert wird! Kanin-
: chen jagen ist besser als Klickklack/Leckerchen.

Das Ignorieren von falschem Verhalten heisst nicht einfach "tun lassen, was immer er will"! Sonst macht uns die Selbstbestärkung einen Strich durch die Rechnung.

Also so:
Wenn der Hund während dem Clickern was anderes tut das nicht weiter stört und nicht selbstbestärkend ist - ignorieren und kleine Schritte in Richtung gewünschtes Verhalten bestärkten.
Wenn der Hund unermüdlich "falsches" oder gar unerwünschtes Verhalten zeigt obwohl es nicht selbstbestärkend ist - Clickerübung abbrechen und nachdenken: Was muss ich am Umfeld verändern, damit die Wahrscheinlickeit, dass der Hund wieder dieses "falsche" Verhalten zeigt, sinkt.
Wenn der Hund ein unerwünschtes Verhalten zeigt, das zudem selbstbestärkend ist - Selbstbestärkung muss DAUERHAFT und SICHER verhindert werden. Jede einzelne Selbstbestärkung wirft dich beim Umgewöhnen um Wochen und Monate zurück. Also z.b. Leine ran und Schritt für Schritt daran arbeiten, dass der Hund beim präsentieren des Auslösenden Reizes (klein anfangen!) das gewünschte Verhalten zeigt.

Also auch beim Clickertraining muss die Selbstbestärkung verhindert bzw. kontrolliert werden. (Siehe Stichwort Premackprinzip in der Einführung von Martin)

Viele Grüsse aus Winterthur
Regula

17. März 2000 07:17


Hallo Kiki und Tiki!

Hier treffen sich die Kleinen Münsterländer! Also ich habe das Clickern auch nur im Groben verstanden, aber Charly findet es so toll, dass sie beim Click zu mir kommt. Vielleicht hat Tiki das Prinzip noch nicht so recht begriffen oder die Leckerlies sind ihr nicht erstrebenswert genug? Ist nicht böse gemeint!
Also Frage 1: Ich denke, den Click zu geben in dem Moment, wo sie vorsteht, kann nicht verkehrt sein, aber dann rufe sie doch zu dir, wenn sie das Leckerle nicht von alleine abholt. Dann kannst du sie auch gleich noch mit einem Super-Spiel ablenken. Während des Vorstehens wartet sie ja eigentlich darauf, dass du sagst, was als nächstes zu tun ist. Das finde ich ja so praktisch an den Vorstehhunden, die anderen rennen ja gleich los, und unsere geben uns noch Zeit zum Handeln. Nur mit viel Geduld kannst du sie darauf prägen, dass nach dem Vorstehen was kommt, was du dir ausgedacht hast. Ich würde also immer ein ausgelassenes Spiel empfehlen. Und das findet sie doch bestimmt toll mit 10 Monaten!
Frage 2: Versuche, die anderen Hunde vor deinem Hund zu sehen, dann kannst du sie rufen, belohnen und freigeben zum Spiel oder anleinen, wenn Spiel nicht so angebracht erscheint. Charly z.B. weiss, dass sie an jedem Hund, Katze, Jogger u. dgl. mit einem Leckerlie vorbeigeführt wird, so dass sie nun schon alleine kommt und dieses einfordert, wenn sie solcherlei "Sachen" sieht. Aber auch das klappt nur, wenn du das immer, also auch in der Stadt an der Leine und auch außerhalb frei übst. Viel Geduld! Und ehe das im Freilauf klappt, mußt du es 100 Mal an der Leine gemacht haben. Ich denke, dazu kannst du gut den Clicker nehmen, der Hund soll dich angucken und kriegt C&B, beim nächsten Mal soll er einen Moment länger gucken, bevor C&B kommt usw.

Wenn dir mein Geschreibsel jetzt zu verworren ist, dann schreib noch mal! Wenn du noch mehr über uns wissen willst, kannst du zur Zeit nachlesen unter Hunderassen, ist schon ein paar Tage drin...

Viele Grüße und Erfolg!

Katrin mit Charly


27. März 2000 14:35

Hi ihrbeiden, danke für eure Antworten!

Nette Grüße
Kiki & Tiki