Hallo Theresa,
: Ich kann Fennel u.a. gut nachvollziehen mit der Theorie der Unterordnung und praktiziere es auch so weit wie es geht und es kommt auch gut an.
Bei Fennell ist das Problem, dass sie vieles auf die "Rangordnungsschiene" bezieht, was im Prinzip eigentlich nichts anderes ist als reines Lernverhalten. Wenn ich mich noch recht entsinne, hat sie es sogar fertig gebracht, die Anspringerei bei der Begrüssung als "dominantes" Verhalten darzustellen (bin jetzt zu faul zum Suchen, sollte ich da was falsch in Erinnerung haben, sorry). Vieles, dessen Wirkung sie in ihrem Buch mit "geklärte Rangordnung" bezeichnet, ist letztendlich nichts anderes, als dass Hund gelernt hat, welches Verhalten "Erfolg" verspricht und welches nicht. Zum Thema Dominanz und Rangordnung würde ich Dir mal die Seite
www.spass-mit-hund.de empfehlen. Dort gibt es einen Beitrag zum Thema Dominanz. Weiss jetzt nicht den genauen Weg auf der Seite. Musst einfach mal ein bischen suchen.
: Jetzt möchte ich wieder anfangen zu clickern, weiß aber nicht, wie sich diese klassische Konditionierung mit der Rudelführer-Theorie versteht, d.h. ob ich den Hund nicht vollkommen durcheinander bringe,
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Kann ich Dir nicht sagen, habe damit kein Problem, da ich von dieser ganzen Rangordnung/Rudelführer/Dominanz-Geschichte längst nicht so viel halte. *grins
:wenn er auf einmal wieder Leckerlie ins Maul geschoben bekommt.
Hmmm, hört sich so an, als würden da die Leckerlies so mir nichts dir nichts permanent in Hundis Maul wandern. Genau das passiert ja aber nicht. Beim Clickern muss sich Hund seine Leckerlies "verdienen". Du gibst sie ihm ja nicht wahllos, damit Hundi zufrieden ist und Ruhe gibt, sondern Du belohnst bzw. bestärkst ein Verhalten von Seiten des Hundes, damit er dieses in Zukunft öfter zeigt.
Um nochmal auf das Anspringen bei der Begrüssung zurückzukommen. Lernt Hund, dass er dabei vollkommen ignoriert wird, also gar keine Beachtung bekommt, lohnt sich das Verhalten ja nicht. Ist also sinnlos, Hund wird lernen, dass es nichts bringt und es sein lassen. Ein Verhalten, das keine Bestärkung in irgendeiner Weise erfährt, verschwindet. Hat Hundi dagegen Erfolg, wird er es immer wieder zeigen, da es ja auch immer mal wieder bestärkt wird. Und genau das steckt ja hinter dem Clickern, nämlich schlicht und ergreifend das Lernverhalten von Hunden.
:Was meint Ihr dazu, nehmt ihr von jeder Theorie nur das beste und das klappt?
Da kann ich nur Martin's Frage aufgreifen. Wie definierst Du "das Beste aus jeder Theorie"? Was ist für dich "das Beste"?
Wir waren im Juni auf einem Agi-Seminar. Bis dato hatte jeder von uns so weit wie möglich "vor dem Hund" geführt. Um mal etwas über das Führen "hinter dem Hund" mitzubekommen, haben wir speziell dieses Seminar besucht. Tja, am Ende des Seminars waren die Meinungen geteilt von "nee, mach ich garantiert nicht" bis hin zu "super, genau das werde ich in Zukunft trainieren". Mit diversen "Graustufen" dazwischen. Was also ist "das Beste"?
Antwort: Es gibt nicht "das Beste". Was "das Beste" ist, definiert jeder für sich selbst, für seine Bedürfnisse, und hoffentlich passend für sich und seinen Hund.
Gruss Cindy