von Sabine Winkler(YCH) am 11. April 2000 22:36
Hallo Karin,
: Darf man immer nur eine Übung auf einmal mit dem Clicker lernen (weil der Hund sonst durcheinander kommt)????
In der Hoffnung, Dich jetzt nicht restlos zu verwirren (und Carsten nicht zu ärgern;-): Ja!
Es sollten allerdings nicht zu viele verschiedene Übungen sein zu Anfang (vielleicht maximal 3) und sie müssen für Deinen Hund an der Situation sehr deutlich zu unterscheiden sein. Also z.B: Du clickst für Platz, wenn ihr beide Euch an einer Stelle aufhaltet, für Fußgehen, wenn ihr in Bewegung seid und für "Touch" (Anstupsen eines Stöckchens), wenn Du ein Stöckchen in der Hand hast. Einmal stehst Du ohne was da, einmal gehst Du und einmal hast Du einen Gegenstand in der Hand. Das dürfte Dein Hund gut unterscheiden können, zumal wenn Du zwischen jeder Übung eine kurze Pause (Spiel z.B.) einschaltest.
Eine gute Hilfe kann es auch sein, anfangs an verschiedenen Orten und/oder zu verschiedenen Zeiten zu üben, also z.B. Platz in der Küche, Fuß im Garten und Touch in der Küche.
Hüte Dich davor, gleichzeitig zwei ähnliche Übungen zu lehren wie z.B. Sitz und Platz oder Platz und Totstellen oder Apportieren und anstupsen. Das kann einen Anfängerclicker-Hund ziemlich durcheinander bringen. Er wird dann vermutlich hektisch und "laut" oder aber zieht sich frustriert zurück. Wenn Dein Hund (und Du ;-) später - nach mindestens einigen Monaten vielleicht - mehr Erfahrung mit dem Clicker habt, kannst Du auch munter die verschiedensten und sogar recht ähnliche Übungen in einer "Trainingsstunde" durchnehmen. Jedenfalls haben meine Hunde jetzt schon lange keine Probleme mehr damit.
Übrigens: mit dieser Regel, im Alltag einfach alles mögliche anzuclicken, was Dir "gefällt", habe ich persönlich keine so guten Erfahrungen gemacht. Zwar sollte theoretisch der Hund dann die angeclickten Sachen öfter zeigen und tut es wohl auch, aber die Hunde, die ich getroffen habe und bei denen so vorgegangen wurde, schienen mir alle etwas verwirrt und nicht genau im Klaren darüber, wie sie sich Clicks verdienen könnten. Ich würde daher auch im Alltag nur 3-4 deutlich unterschiedliche Situationen zum Clicken aussuchen, etwa wenn der Hund am der Bordsteinkante stoppt (erkennbar an der Bordsteinkante, was verlangt wird), wenn er ohne zu ziehen an der Leine geht (die Leine "sagt" ihm sehr bald, was in dieser Situation geclickt wird) und beim Freilauf das Kommen auf Ruf oder spontanen Blickkontakt zu Dir (Freilauf-Situation bedeutet, es ist jetzt gut, die "Chefin" anzugucken).
Viel Spaß jedenfalls und weiter guten Erfolg,
Sabine