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Apportieren - viel Text-

geschrieben von Tanja(YCH) 
Apportieren - viel Text-
04. Mai 2000 11:44

Hallo liebe Clickerer,
ich habe einen Rüden Namens Ben, von dem ich an anderer Stelle im Forum auch schon einiges geschrieben habe. Mit ihm hatte ich bis vor kurzem massive Probleme in der Ausbildung und im Privatbereich. Ich habe vor ca 6 Wochen meine Ausbildungsmethode komplett auf Positive Konditionierung umgestellt. Und bin von dem Erfolg begeistert. Nun will ich mit ihm mit dem Clicker Anfangen zu Arbeiten. Wie ich mit dem Clicker umgehen muß weiß ich inzwischen. Mein Problem ist, das ich nicht recht weiß womit ich anfangen Soll.
Ben ist bisher nach herkömmlicher Methode (Leinenruck, Lob etc.) bis zur SchH 1 ausgebildet worden, beim Apportieren nach Methode Paul Kufner. Beim Apportieren hatte ich mit Ben jedoch immer Probleme.
1. Ben sitzt neben mir und Bellt
2. Ich werfe Holz
3. auf Kommando läuft Ben bellend jedoch schnell (galopp) hinterher
4. er nimmt das Holz langsam auf, läßt es manchmal wieder fallen
5. und kommt dann auch langsam (trab)zu mir gelegentlich auch in einem größeren Bogen.
6. Er setzt sich langsam auf leichte Distanz ab und knautscht.
7. Wenn ich das Holz anfasse oder auf Kommando lässt er ab.

8. wenn wir das ganze über die Hürde machen streift er öffters stark oder setzt auf.

- Das ich Ausbildungsfeher gemacht habe weiß ich, deswegen arbeite ich ja jetzt komplett anders -.

Den Punkt Bellen haben wir in den letzten 6 Wochen so ziemlich in den Griff bekommen.
Das heisst Punkt 1-3 könnten eigentlich jetzt so bleiben. Aber die Punkte 4-8 möchte ich auf jeden Fall verändern. Dort möchte ich nun mit der Clickerarbeit beginnen, aber ich weiß nicht womit ich genau anfangen soll. Welches wäre für uns die erste Übung. Click und Futter haben wir übrigens schon geübt.

Kann ich gleichzeitig auch bei anderen Übungen mit dem Clicker verstärken, z. B. schnelles Absitzen, braves Vorbeilaufen ohne keifern an Erzfeind etc..

vielen Dank das Ihr das alles bis hierhin gelesen habt,

hoffe auf viele Antworten,

Gruß Tanja





04. Mai 2000 11:53

Noch ein kurzer Zusatz:

um Ihm das Apportieren lieber zu machen, bin ich vor 3 Wochen dazu übergegangen das Holz an eine Schnur zu binden und mit Ihm damit zu Spielen. Wenn er dann knautschte habe ich Spannung auf die Schnur gegeben. Nun findet er das Holz absolut Klasse. Er knautscht jedoch immer noch und bringt es mir nur wenn a: weggehe oder b: ihn rufe.
Wenn ich ihn rufe kommt er jedoch nach wie vor langsam und wenn ich weg gehe läuft er mir zwar nach und stummt mich von der Seite mit dem Holz an, will dann jedoch mit mir Spielen "fang mich doch ich habe ein Holz" , ich muß dann Kommando geben hier, sitz und er wird sofort wieder langsam.

Gruß Tanja

04. Mai 2000 14:32

Liebe Tanja

: Mein Problem ist, das ich nicht recht weiß womit ich anfangen Soll.
: Ben ist bisher nach herkömmlicher Methode (Leinenruck, Lob etc.) bis zur SchH 1 ausgebildet worden

: Das heisst Punkt 1-3 könnten eigentlich jetzt so bleiben. Aber die Punkte 4-8 möchte ich auf jeden Fall verändern. Dort möchte ich nun mit der Clickerarbeit beginnen, aber ich weiß nicht womit ich genau anfangen soll. Welches wäre für uns die erste Übung. Click und Futter haben wir übrigens schon geübt.

Zu Deinem eigentlichen Problem können Dir die "Profis" sicher besser helfen, ich bin noch Anfängerin. Aber so viel ich mitbekommen habe, fängt man beim Clickertraining erst einmal mit "unnützen" Sachen an, also mit kleinen Tricks. Mit Dingen, die Deine Hund noch nicht kennt z.B. Pfote geben, Rolle oder so ähnlich. Damit er das Prinzip des Clickerns begreift. Wenn er weiß, wie´s abläuft tastet man sich an die "richtigen" Sachen heran, wobei alles von hinten aufgerollt wir. Apportieren z.B. indem der Hund überhaupt erst mal das Apportel in den Fang nimmt - kurz. Dann steigerst Du die Dauer des Haltens. Dann kommst Du irgendwann dahin, daß er es von selbst aufnimmt. Erst kurze Distanz, dann immer weiter. Hast Du das Buch von Birgit Laser? Da ist es sehr schön beschrieben. Im Juli kommt dann auch endlich das heiß ersehnte Clickerbuch von Martin Pietralla raus. Ich kann das alles nicht so gut beschreiben. Fakt ist aber wohl, daß Du beim Clickern nicht gleich mit den komplizierten Dingen beginnst.

Viel Erfolg wünscht Andrea
:
:

05. Mai 2000 13:57

Hallo Tanja,

erst einmal möchte ich Dir sagen, dass ich es sehr gut finde, dass Du das Training auf positive Konditionierung umgestellt hast:-))).

Wie hat Ben denn das Apportieren bisher gelernt( sorry, aber ich kenne Kufner nicht)? 1. wäre es eine gute Idee, alles noch mal von vorne zu beginnen...C&B für das Aufnehmen,bzw. ins Maul nehmen, wenn Du ihm das Apportel hinhälst,wenn er das sicher beherrscht, C&B für das Halten ( ohne Knautschen, kann man gut mit einem Teelöffel üben) und anschließend C&B für das Ausgeben.... bei meinem Hund hat's auch lange gedauert, aber jetzt ist er ein begeisterter Apportierer....

Falls Ben das Apportieren bisher mit Zwang gelernt haben sollte, wäre es sinnvoll die Hörzeichen zu ändern,die völlig unterschiedlich von den bisherigen sind z.b. Englisch "Take it""hold" und "give" oder"thank you", damit er diese nicht mit den alten Methoden in Verbindung bringt.

It's a long long way!!!Have Fun!!!


Und schreib' doch mal, wie's klappt.


Liebe Grüße


Sabine und Jack(der seit neuestem sämtliche Schuhe, die er finden kann zu mir bringt und sich so seine Leckerchen verdient:-)))




09. Mai 2000 10:49

Hallo Tanja,

erst mal herzlichen Glückwunsch zu Deinem Umstieg auf pos. Bestärkung!
Ich kann mich Andrea und Sabine nur anschließen (und zwar in der Reihenfolge - erst das Clickern lernen, dann das Apportieren nochmal völlig neu aufbauen).
Zu den Punkten 4-8:
: Ben ist bisher nach herkömmlicher Methode (Leinenruck, Lob etc.) bis zur SchH 1 ausgebildet worden, beim Apportieren nach Methode Paul Kufner.
Da liegt wahrscheinlich das Problem. Ben ist unsicher und empfindet Streß, diesen drückt er durch Körpersprache aus. Man dies auch calming signals, der Hund versucht seinen Boß z.B. durch Bögen laufen, Abstand halten, langsamer werden, wegsehen, knautschen etc. zu beruhigen. Deine Beschreibung von Ben trifft voll darauf zu. Versuche in den nächsten Wochen einfach mal, Euer Verhältnis auf eine neue Ebene zu stellen. Ben muß Dir voll vertrauen, Deine enge Nähe muß angenehm für ihn sein. Alle Kommandos, die er vorher durch traditionelle Methoden gelernt hat, verunsichern ihn offensichtlich. Nach meiner Einschätzung wirst Du die meisten Sachen noch einmal völlig neu aufbauen müssen, nach Möglichkeit mit neuem Kommando (welches ja erst viiiel später eingefügt wird). Die alten Kommandos solltest Du so weit wie möglich weglassen, sie tun Ben offensichtlich nicht gut.
Bist Du weiterhin auf dem Hundeplatz, auf dem er bishr gearbeitet hat? Vielleicht wäre eine Sommerpause gut. Darfst Du auf Deinem Platz überhaupt mit dem Clicker arbeiten? Dann könntest Du später wieder einsteigen.
Ich würde Dir das Buch von Angela White empfehlen (Glückliche Hunde...glückliche Gewinner), sie beschreibt ganz toll, wie man ein gutes Band zu seinem Hund aufbauen kann. Es ist zwar kein Clickerbuch, aber trotzdem sehr hilfreich. Allerdings gibt es das nur über Birgit Laser.

Viel Erfolg wünschen
Juliane + MC

10. Mai 2000 05:33

Hallo an alle,

vielen Dank für Eure Antworten, ich werde das ganze jetzt etwas langsamer angehen. Mit dem Hundeplatz habe ich mit der Umstellung auf neue Methoden keine Probleme, ich bin dort Ausbildungswart und die sind froh das sie mich haben. Ein Problem ist für mich lediglich die Kommandos umzustellen, da bei Prüfungen die Hörzeichen vorgeschrieben sind. Da Ben nie mit starkzwang gearbeitet worden ist und zur Zeit auch recht gerne Apportiert, nur halt mit schon beschriebenen Fehlern, werde ich es vermutlich (hoffe ich zumindest) auch mit den alten Hörzeichen hinbekommen. Ich habe das ganze Wochenende erst noch mal verstärkt nur "Click und Futter" geübt. Wir haben insgesamt 5 Hunde, 2 sind meinem Mann, 3 sind mir. Wie bekommt ihr es mit mehreren Hunden auf die Reihe, alle Clicker klicken ja gleich. Zur Zeit übe ich ja nur mit Ben. Aber die Anderen kommen auch schon angelaufen wenn es Click macht, zur Zeit gibt es jetzt halt jetzt für alle einen Brocken, die Hunde findens toll und unsere Anka ist von dem Clicker begeistert und will unbedingt den Clicker haben..... (sie apportiert im Gegensatz zu Ben alles mit Begeisterung: Schuhe, Schlüssel, Handy etc.. kürzlich warf ich die Wurfkette - wegen Anka - und bekam sie sofort wieder gebracht...). Und was unternehmt Ihr gegen Ehemänner, die nicht das annehmen was ihnen Ihre Frau sagt? Er sieht zwar langsam meinen Erfolg (habe mit dem Halti angefangen) damit, sein Kommentar ist jedoch "mach Du wie Du willst, ich kann damit (Halti) sowieso nicht umgehen, das ist mir zu viel gewurschtel". Er benutzt weiterhin sein Stachelhalsband und all mein Reden fruchtet nicht. Ich kann mit seiner Hündin problemlos mit normalem Halsband laufen, da ich stehenbleibe sobald sie zieht. Bei mir zieht sie nun gar nicht mehr wenn ich mit ihr alleine gehe, ist mein Mann jedoch dabei hängt sie wie eine Blöde in der Leine und er glaubt mir nicht. Wenn ich dann ständig unterwegs stehenbleibe fängt er an zu maulen weil wir dann so lange zum Gassigehen brauchen.

Gruß Tanja

Gruß Tanja