Hallo Conny & Jule
:
: zwischen Erziehung und Ausbildung liegt doch ein wesentlicher Unterschied. Die wenigsten Kinder z.B. sind heutzutage noch antiautoritär erzogen.
Gott sei Dank! Diese Welle war meines Wissens etwa vor 25-30 Jahren.
Deswegen aber käme in der Schule, der Berufsausbildung oder im Studium kaum noch einer auf die Idee, Schülern Inhalte oder Tätigkeiten durch Gewaltanwendung zu vermitteln.
Nee, mit Gewalt sicher nicht, da käme man ja mit dem Gesetz in Konflikt. Aber bestimmt immer noch mit Bestrafungen wie Nachsitzen, Entzug von irgendwas, zusätzliche Hausaufgaben usw.
: Die Erziehung eines Hundes, welche z.B. die Klärung der Rangfolge und das Setzen von Tabus im hunde-mensch-Umgang beinhaltet, kann gar nicht antiautoritär erfolgen in meinen Augen, da sie das in einem Rudel auch nicht tut (was nicht heißt, dass hier Schmerz zugefügt oder rohe Gewalt angewendet werden muss).
Also von wegen Schmerz und Gewalt bin ich mir nicht so sicher. Hunde/Wölfe können meines Erachtens da recht grob sein, aber sie haben ein total anderes verhältnis zu Schmerz/Gewalt als wir Menschen.
: Die Ausbildung aber, die auf erwünschte Verhaltensweisen abzielt, wie Sitz, Fuß, Platz etc., funktioniert nun einmal am besten, wenn der Hund dies gerne lernt und ausführt.
Ja, das sieht man an den Clickererfogen!
Nimm ein Beispiel aus dem Leben eines Wolfsjugendlichen, der gerade das Jagen lernt. Wendet er die falsche Technik an, ist er zu stürmisch, stürzt sich sicher kein Rudelmitglied auf ihn und bestraft ihn, (dies hätte auch lediglich Einschüchterung und Unsicherheit zur Folge). Es passiert also gar nix, das Karnickel ist weg, eben kein Erfolg.
Ja, wenn aber das Rudel gemeinsam jagt, also z.B. eine Herde Hirsche einkreist, glaub ich nicht, dass ein Jungwolf ohne Zurechtweisung selbständig einen Hirsch angreifen kann. Das würde ja die Erfolgschance stark vermindern und das ganze Rudel müsste hungern.
: Ich bin bei Weitem nicht der Auffassung, dass man Hunde vermenschlichen darf, aber bezüglich der Ausbildung sollte man sich doch hin und wieder fragen, wie man eigentlich selbst am besten lernt.
Ehrlich gesagt, ich überleg's mir oft eher umgekehrt: So wie's mein Hund am besten lernt, sollte es doch auch für mich selbst der einfachste Weg sein...Hab ich jetzt die Menschen 'vertiert'-
))
Ich frag mich einfach, ob "antiautoritäre Erziehung" wirklich eine so hirnverbrannte Idee war, oder ob sie eigentlich gar nicht so gemeint war, wie sie von den meisten verstanden wird?
Tschüss
Doris & Benny