Hallo Reinhold,
danke für die lange "Predigt"! ;-))))
Du hast natürlich vollkommen Recht! Auch ich habe meine Hausaufgaben nicht richtig gemacht: die Flyball-Maschine wurde von mir nie wirklich unter Kommando gesetzt und das Treten mit der Pfote habe ich erst kürzlich angefangen, mit den Hundis gezielt zu üben. Das haben sie natürlich SCHNELL gelernt - ist ihre momentane Lieblingsübung, wen wundet's... :-)
Natürlich treten sie seither wieder vermehrt nach allen Gegenständen (Apportierhölzer z.B. wirbeln nur so durch die Diele, daß ich mich immer wieder auf allen Vieren fand, um die Dinger unter dem Schrank rauszuangeln). (Ich übertreibe ein wenig, damit's anschaulicher wird ;-)
Das begann, mir etwas auf die Nerven zu gehen. Daher übe ich seit ein paar Tagen mit der 1/2-l-Plastik-Colaflasche (unserem derzeitigen Hauptapportiergegenstand) Unterscheidungslernen: mal heißt es "Hau drauf!", mal "Brrriiiings!" und nur die richtigen Reaktionen werden natürlich geclickert. Eigentlich geht es erstaunlich gut. Vor allem habe ich dabei gemerkt, wie gut ich das Apportieren doch eigentlich unter Signal habe: wenn ich "Hau drauf" oder gar nichts sage, treten sie mal drauf und mal fassen sie die Flasche und meist alles durcheinander. Aber wenn ich deutlich "Brings" sage, nehmen sie die Flasche fast immer korrekt auf.
Jedenfalls ein schöner "Denksport" für Regentage... Richtig lustig wird's dann erst, wenn mit derselben Flasche noch das "Way to me" (lauf rechtsrum drumherum) oder womöglich noch das "Touch" dazu kommen wird...
Viele Grüße,
Sabine mit Yeska und Antis (und für die nächsten 3 Wochen auch mit Byla)
: Hi Clickerfans,
:
: nachdem nun fast alle einmütig in das Klagelied
: "Fluch der ersten Übung" eingestimmt haben,
: möchte ich den Bühnenscheinwerfer einfach mal auf
: die noch unbeleuchtete, nämlich auf die positive
: Seite dieses "Fluches" stellen, ich denke da
: gibt es im grellen Scheinwerferlicht einige höchst
: interessante Apekte zu entdecken.
:
: Diese interessanten Klagen zeigen doch eindeutig, wie
: nachhaltig Hunde mittels pos.operanter Konditionierung
: gelernt haben. Sie zeigen auch, welche subtilen Reize genügen
: ein bestimmtes Verhalten auszulösen.
:
: Obwohl wir ja eigentlich gar nicht mehr bewußt verstärken,
: bleibt eine Verknüpfung Reiz - Aktion bestehen. Das ist doch
: etwas ungeheuer Erfreuliches ! Immer wieder zweifeln
: Newcomer genau an diesem Punkt. Sie meinen: Einmal
: Leckerli, dann immer Leckerli. Sie haben Angst, von den
: Leckerlis abhängig zu werden. Diese Angst ist unbegründet,
: wie die Beispiele zeigen.
:
: Gehen wir ins Detail:
: Clickerübungen bestehen aus verschiedenen Etappen.
: Alle sind sie ***gleich wichtig***.
: Besonders jene Etappe,
: während der das Hörzeichen eingeführt wird,
: die wird nämlich oft vernachlässigt..
:
: Wenn ich die Klageliedchen durchsehe, dann zeigt sich,
: dass immer noch die Clickersituation diesen "Fluch der
: ersten Stunde" auslöst, nicht aber ein Hörzeichen, wie es
: inzwischen eigentlich sein soll.
:
: Dazu möchte ich nur in Erinnerung rufen:
: Das Hörzeichen muss absolut konsequent
: eingeführt sein, der Übungsort muss vielfach
: gewechselt worden sein und überhaupt darf
: wirklich nur noch das Hörzeichen der Auslöser
: für eine Übung sein. Kein anderer Reiz darf
: diese Übung mehr auslösen, auch der Clicker
: in der Hand oder die Leckerlis in der Hosentasche
: nicht mehr.
:
: Das ist eine sehr wichtige, leider oft vergessene Regel
: im Clickertraining: Ab der Einführung des Hörzeichens
: werden Übungen nur noch dann mit C&T quittiert,
: wenn sie durch das Hörzeichen ausgelöst wurden.
: Man vergißt das leicht in der ersten Euphorie über die
: schnellen Clickererfolge. Besonders Clickereinsteiger
: dürften davon betroffen sein. so entsteht dann schnell
: ein "Fluch der ersten Stunde".
:
: Wenn ich mich darüber mockiere, dass mein
: Hund immer noch ohne Hörzeichen die zuerst
: erlernte Übung zeigt, dann schenke ich ihm damit
: vielleicht auch ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit!???
: .
: Wie auch immer, eine gewisse Bestärkung muss wohl
: immer wieder rüberkommen, sonst würde sich das
: Verhalten verlieren. Diese versteckte Verstärkung wäre
: zu suchen. Darin liegt wohl der Knackpunkt. Gleichzeitig
: muss so ein ein Verhalten unter Signalkontrolle gestellt werden..
:
: Totales Ignorieren ist angesagt, wenn kein Hörzeichen vorausging.
: Das ist gar nicht so einfach und wie gesagt, es dauert lange,
: die so erlernten Aktionen und über Jahre hinweg parktizierten
: Aktionen sitzen verdammt fest.
:
: Aber das ist ja schließlich kein Nachteil, sondern Zweck
: des Trainings. Winzige Reize lösen immer wieder zuverlässig
: ein bestimmtes Verhalten aus. Was wollen wir mehr?
:
: Es liegt an uns, die *richtigen* Reize zu setzen,
: und genau das ist die Kunst eines guten Clickertrainers:
:
: a) zur richtigen Zeit
: die richtigen, auslösenden Reize
: richtig einzuführen
:
: und
:
: b) zur richtigen Zeit
: alle anderen auslösenden Reize
: konsequent durch Ignorieren zu eliminieren.
:
: Beides ist gleich wichtig. Besonders b) !!! :-))))
: Das aber wird allzu leicht übersehen.
:
: Viele Grüße
: aus dem Wilden Südwesten
: Reinhold + Ayko