Liebe Ira,
Kritik ist immer auch die Frage der Kompetenz, ansonsten sollte man vielleicht eher fragende Formulierungen wählen und Schlussfolgerungen weglassen. Aber ist ok.
Ich bin, wie bereits gesagt, kein Clicker-Experte, ich versuche aber seit längerer Zeit, wirklich zu verstehen, WAS da im Hund abläuft. Deswegen bin ich auch gespannt, was denn die Experten auf die Fragen so antworten, und bin immer heilfroh, wenn sich das mit meinen Gedanken deckt (was zum Glück immer häufiger passiert).
Den Denkfehler, den Du hast (Click beendet das Verhalten, ist also bei erwünschtem Weiterführen der Handlung ungeeignet) hatte ich am Anfang auch. Aber: Du vergist dabei das Zeitfenster und das variable Bestätigen.
Und auf den Geräten ist es überhaupt kein Problem, wenn Du an den Hund herankommst, d.h. den Hund auf dem Gerät bestätigen kannst. Warum sollte der Hund abspringen, wenn er oben steht und C&B bekommt? Springt er denn ab, wenn Du ihn verbal belohnst? Kannst Du Dich nicht so stellen , dass Du das Abspringen verhindern kannst?? Du wirst sehen, er bleibt lieber oben, weils da das C&B gibt.
Schwieriger wird es bei Arbeit auf Distanz (z. B. auf einem 3 m-Gerüst oder so). Da müsste man schon sehr gut zielen können, um B noch hinzubekommen (und wenn man das nicht schafft, springt der Hund hinter B hinterher - das ist ein SCHERZ!!!!). Da kann man doch den Hund so konditionieren, dass er nicht nach JEDEM Click ein B bekommt, sondern Click ihm nur sagt "das ist ok was Du gerade machst, mach weiter" und am Ende gibts 'nen Jackpot. Aber da muss das Clicker-Prinzip schon recht gut eingespielt sein und der Hund muss das von anderen Übungen her kennen. Ich hatte eigentlich auch gedacht, dass das zur variablen B gehört, bin mir aber seit den postings gestern (zu JEDEM click gehört
nicht mehr so sicher. Bei meinem Hund habe ich das ganz am Ende des shapings bei der Down-Übung versucht, und er hat (für seine Verhältnisse) sehr schnell mitbekommen, das "liegenbleiben" angesagt war und erst nach verschiedener Anzahl von Click dann tatsächlich das B kam (hat seine Konzentration sogar gesteigert - hättest mal sehen sollen, wie der Hund im Down mit dem Schwanz gewedelt und mich sehnsüchtig angeschaut hat!). Aber vielleicht habe ich da wieder was durcheinander gebracht?!?!?!?. Was variables Belohnen nur für unterschiedlich häufiges Zeigen der Handlung gedacht?
Das ist es ja gerade: es ist eine Methode, die so leicht durchschaubar scheint, aber im Detail dann doch sehr schwierig ist und leicht missverstanden wird.
Wie gesagt, wenn man an den Hund heran kommt, ist m. E. eigentlich nicht so das Problem. z. B. schwierige Übung - "Hängebrücke aus Feuerwehrschläuchen, mit Sprossen in ca. 20 cm Abstand", super wackelig - Hund steht am Ablauf auf noch festem Boden, setzt die erste Pfote in Richtung der ersten Sprosse - C&B (er kann ja am Ablauf zunächst stehen stehen bleiben); zieht die nächste Pfote nach - C&B, usw. Mit der Leiter genauso. Habe ich zwar noch nicht gemacht, aber ich kann mir das sehr gut vorstellen.
Wie gesagt, ich bin (hoffentlich: noch) kein Experte, wollte mich aber vor einer Antwort nicht drücken.
Gruss Kirsten