Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Zuverlässiges Herankommen
22. August 2000 22:54

Grüß Euch Carola und Reinhold,

bei eurem dialog sehe ich förmlich Carola mit ihren Ridgebacks im Leipziger umfeld und Reinhold mit seinen Settern auf der Schwäbischen Alb. Aber es ist gut, dass beide seiten stilrein aufgezeigt werden.

Blick auf zu den Sternen,
hab acht auf die Gassen.

Wilhelm Raabe

in diesem sinne
tschüßs Martin & Mirko

23. August 2000 08:09

Hallo Reinhold,

ein netter Vergleich und wirklich gelungen geschrieben.
In einem Punkt möchte ich jedoch trotzdem einhaken.

: Die Aussicht auf den Hauptgewinn (bei deinem Hund ist das
: offensichtlich das Ballspiel) lockt ihn zu dir.

Nicht unbedingt! Dann wäre es ja einfach: Immer Bällchen zeigen und Hundchen kommt angerannt.

In der Praxis ist es wohl eher so, dass sehr häufig auch die unerwünschte Ablenkung der Hauptgewinn ist.
In Merles Fall eben die Spaziergänger, die des Weges kommen.

Hinlaufen und Hochspringen macht Spass!

Und Akira weiss, dass sie diesen Spass sicher hat, wenn sie hinläuft. Es ist ihr egal, ob die Menschen sich darüber freuen.

Hinlaufen und Hochspringen macht Spass!

Was hat sie schon von Merle zu erwarten? Vielleicht ein Leckerchen, vielleicht ein Ballspiel, aber eben nur vielleicht. Und selbst wenn sie es sicher wüsste, dass das Bällchen lockt:

Zu Menschen hinlaufen und hochspringen macht mehr Spass.

Der Hund belohnt sich also selbst und lernt, dass ihn auch keiner daran hindern kann.

Also muss man ihm helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.

Nämlich: Zu Menschen hinlaufen kann/darf ich nicht, aber bei Merle gibts vielleicht was Schönes, also lauf ich lieber da hin!

Zu erreichen ist dieses Ziel meines Erachtens mit langer Leine (hindert Hund am selbst belohnen), konditionieren von Strafe (wie in Martins Buch beschrieben) und Orientierungstraining.

Viele Grüsse von Michael


23. August 2000 12:57

Hallo Merle,

Du hast schon eine ganze Reihe Vorschläge erhalten. Dabei war unter anderem die Anregung, den Hund mittels eines Signals zu stoppen, wenn er irgendwohin rennen will. Ich möchte dies gerne aufgreifen. Da Du aber im Clickerforum schreibst und meine Anmerkung zu Deinen "Problem", das eigentlich keines ist, mit dem Clicker primär nicht viel zu tun hat, kann ich Dir nur anbieten, mich einfach mal direkt anzumailen. Im Grunde geht es -kurz skizziert- darum, den Hund von seinem jeweiligen Tun zuverlässig mittels eines kurzen Signals abhalten zu können.

Das Ganze funktioniert in so kleinen Schritten, dass der Hund beim Lernen kaum Fehler machen kann, indem Du

a) den Hund in Minischritten sich ständig steigernden Reizen aussetzt, von denen Du ihn abrufst
b) die Distanz zwischen Dir und Deinem Hund schrittweise steigerst bzw. die Annäherung des Hundes an den Reiz schrittweise verringerst, bis Du ihn abrufst
c) Du dem Hund nach erfolgreichem Innehalten eine alternative Handlung anbietest, soweit die Verlockung für ihn nach wie vor besteht

Du brauchst bei Deinem Dobi, bei dem ich hinreichendes Temperament und Neugier voraussetze, dazu nur ein paar Futterbrocken, einen Ball oder Spielzeug auf den er "wild" ist, eine lange Leine und nach ca. 8-10 Tagen eine zweite Person, die mit Dir übt. Die Minischritte verhindern, dass Du gewaltsam auf ihn einwirken mußt.

Wenn es Dich interessiert, dann schreibe mir. Möglicherweise möchtest Du irgendwann mal mit anderen Leuten gemeisnam spazierengehen und dabei auch ein bisschen quatschen, vieleicht auch mehrere Hunde im Schlepptau. Ich finde es dabei immer ganz praktisch, die Hunde abrufen zu können, wenn sich mal einer verdrücken will, ohne ständig jeden Vierbeiner oder die gesamte Umwelt konzentriert beobachten zu müssen.

Viele Grüße,

andreas

23. August 2000 14:38

Hallo Ihr Alle,

ich möchte mich nochmal für all die Ratschläge von Euch bedanken, aber ich bin jetzt ein bischen verwirrt durch die vielen unterschiedlichen Meinungen.
Ich bin jetzt beim Training folgendermaßen vorgegangen und würde gerne wissen, ob ich Euch richtig verstanden habe und es richtig umsetze!
Ich übe mit Akira jetzt während des Spazierganges auf einer relativ ruhigen Wiese. Ich fange an, wenn sie alle wichtigen Geschäfte erledigt hat und ein bischen Hundezeitung gelesen hat, dann pfeif ich sie zu mir, sie kommt (mittlerweile sehr zuverlässig-ohne Ablenkung)
C+ Ballspiel, dann kommt der Ball wieder weg und ich geb' sie frei ("LAUF"winking smiley. Nach einiger Zeit das gleiche Spiel von vorn, allerdings mit dem Unterschied, das es jetzt "nur" ein Leckerli nach dem C gibt. So wechsel ich in lockerer Reihenfolge Jackpot "Ball" und Trostpreis "Leckerli" ab. Zwischendurch lasse ich sie auch irgendwo liegen, sitzen oder stehen und pfeife sie dann zu mir, C+B. Am Ende gibt es ein lustiges Zerrspiel mit dem Ball.
Beim heranpfeifen achte ich übrigens darauf, das immer wieder neue Situationen für Akira entstehen, z.B. drehe ich mich nicht immer zu ihr, sondern pfeife, wenn ich ihr noch den Rücken zudrehe, oder ich renne von ihr weg und pfeife, klappt sehr gut. Wenn ich sehe, daß sie an irgendwas mit nicht sehr großem Interesse schnüffelt pfeif ich auch schon mal, auch das klappt schon.
So, jetzt hätte ich gerne Eure Meinung dazu, mache ich etwas falsch oder könnte ich irgendetwas anders gestalten?

Jetzt noch einige Dinge, die mir in Euren Texten aufgefallen sind und die Euch bei Eurer Meinung vielleicht weiterhelfen.
Akira ist eigentlich schon sehr auf mich fixiert, sie schaut sich immer nach mir um, läuft nie weiter als ca. 50m von mir weg, auch für andere Hunde und Spaziergänger nicht. Wenn sie merkt, daß wir üben wollen ist sie immer mit Feuereifer dabei und lässt mich gar nicht mehr aus den Augen, was auch stark mit den Belohnungen, die ich immer dabei habe zu tun haben mag. Vorallem ,wenn sie weiß, daß ich einen Ball mithabe.
Zu den Spaziergängern die sie anbellt läuft sie nie ganz hin, dafür ist sie viel zu ängstlich, sie läuft bellend auf sie zu, dreht ca.5m vor ihnen ab und kommt zu mir zurück, allerdings nur, wenn ich nicht mit ein bischen Ärger in der Stimme gerufen habe, denn dann läuft sie erst recht weg oder bleibt mit einem Sicherheitsabstand zu mir stehen. Ich weiß nicht warum sie das tut, sie ist nämlich noch nie bestraft worden, wenn sie nach einer "Missetat" zu mir zurück kam. Es kann jedoch mal vorgekommen sein, daß ich sie nicht gebührend gelobt habe, aber wenn man so richtig ärgerlich ist passieren solche Fehler doch mal leicht.

So jetzt wißt Ihr noch ein paar Details über uns, würde mich freuen, wenn Ihr noch mal Stellung nehmen könntet.

Merle und Akira

23. August 2000 16:28

Hallo Martin,

:
: bei eurem dialog sehe ich förmlich Carola mit ihren Ridgebacks im Leipziger umfeld und Reinhold mit seinen Settern auf der Schwäbischen Alb.

Du meinst sicher nicht, daß es sich um mentalgeografische Unterschiede handelt?:-)

Abgesehen davon, daß hier wenig Hügel sind, ist mein Umland ebenso weitläufig, gehe nicht nur mit RR und wenn, dann oft genug durchs "Epizentrum" der Sachsenmetropole. Ich finde, der Ort macht keinen Unterschied, vielleicht habe ich durch meine Hunde eine andere "Prägung"- das mag sein.

Tschüß

Carola

: Blick auf zu den Sternen,
: hab acht auf die Gassen.

Ja.



23. August 2000 21:03

Hallo Merle und Akira

Vielleicht helfen Dir folgende Denkanstösse weiter.
Spaziergänger sind eigentlich nicht interessanter als Du, sondern "gefährlicher". Viele Hunde sind verunsichert, wenn weit weg eine oder mehrere Personen zu sehen sind (Hunde sehen ja nicht sehr gut auf Distanz). Also wird sicherheitshalber mal "gedroht". Sind die Spaziergänger nahe genug, ist ersichtlich, dass die eigentlich "ungefährlich" sind und Akira wendet sich von den Spaziergängern ab.
Auch Benny hatte eine solche Phase. Ich habe dann immer längere Zeit mit den Spaziergängern freundschaftlich geredet (entschuldigt, über Hunde geredet, Wetter usw.) damit bei den spaziergängern i m m e r eine angenehme Atmosphäre herrschte, was mit der heutigen Kampfhundesituation vermutlich schwerer ist; oder einfacher, weils genug Gesprächsstoff gibt??
Lege vor allem Wert drauf, dass D U ruhig bleibst. Denn wenn Chef Angst hat, muss ja wirklich etwas dran sein an den bösen Spaziergängern!

Ich wünsch Euch viel Erfolg und keine Unannehmlichkeiten mit den Spaziergängern.

Doris & Benny