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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Clickern bei Angstkläffer?
05. September 2000 23:17

Hi Tharin!

: Nicht bewegen?

Naja, aber irgendwann muß man sich doch mal wieder bewegen. Aber die Idee, dan den Hund vorehr aus dem Raum zu bringen (durch den Besitrzer) ist vielleicht ganz nützlich. Ziel wäre also, die Situation erst mal so zu stellen, daß er gar nicht (oder praktisch gar nicht) bellt? Und von da auszugehen?

: : Ich kann ihn nicht pausenlos die ganze Stunde, die ich da bin,
: : füttern, wobei er dann immer, wenn er nicht gerade kaut, wieder bellt.
:
: Nur 5min dort sein, dafür aber öfter?

Auch keine schlechte Idee. Allerdings ist das Tier recht hartnäckig. Sonst habe ich auch schon öfter Erfolg damit gehabt, das Reinkommen positiv zu verknüpfen, also Haustür auf, handvoll Futter rein, wieder zu usw. Aber hier hat das so wenig Effekt, daß ich dann eher befürchte, doch das Bellen zu verstärken als gegen das Reinkommen zu desensibilisieren.

: Wie kommen die Leute aufs Sofa? Werden sie gebeamt oder BEWEGEN sie sich dahin?

Sie werden getragen! ;-) Im Ernst: sehe ich das richtig und Du meinst, der Hund sollte anfangs erst reingelassen werden, wenn sie schon drin sind?

: : Und ein am-Ort-Bleiben trotz Gekläff zu belohnen wäre wohl riskant -
: : oder geht das, nach dem Motto: erst üben wir, auf dem Platz zu
: : bleiben, später kommt dann noch das Kriterium still sein dazu?
:
: Ich denke schon. Allerdings wäre meine Priorität anders. .)

Sicher, meine an sich auch. Aber das Kläffen ist dermaßen hartnäckig, daß ich ein am Ort bleiben für viel leichter zu erreichen halte. Und vielleicht führt das fdann ja zu mehr Sicherheit, was das Kläffen verringert. ?

: Mal was ganz Blödes:

Gar nicht blöd!

: Ist der Hund irgendwann nicht am Kläffen?
: Wobei ist das?

Wenn Frauchen ihn auf dem Arm hat, wenn alle Besucher ganz still sitzen. Wenn er was frißt. Wenn er mit seinem Ball spielt. Doch auch häufoighes Ballspielen des Mannes mit dem Hund hat das Kläffen, wenn der Mann nach Hause kommt, praktisch nicht verringert. Auch ich kann prima Bälle werfen - dann betrachtet der Hund mich solange als Ballwurfmaschine. Doch höre ich auf und bewege mich, ist nichts mehr davon da, dann kläfft er wieder genausso schlimm wie vorher.

: Kann man das unter Signalkontrolle bringen - ohne böse Besucherablenkung?

Weiß nicht recht...

Danke für die vielen Denkanstöße,
Sabine

05. September 2000 23:36

Hallo Rolf,

: Geschenkt... :-)

Danke! ;-)

: Dies gibt mir jetzt irgendwie zu denken, auch Deine Mail an Daggi. Ist der Hund vielleicht - ich weiß es ja nicht - gar nicht so ängstlich ?

Tja, das frage ich mich inzwischen auch. Aber was ist er dann? Warum tut er su?

: Ach Du heilige Sc... ! Sag´ mal, wo wohnen die Leute eigentlich ? Das ist ja furchtbar !

Ja! Zum Glück wohnen sie zusammen in einem Haus mit einer netten Frau, die auch einen Hund hat. Und hoffentlich noch lange Verständnis...

: Was glaubst Du bestärkt den Hund in seinem Tun ? Will sagen: Aus welcher Motivation kläfft er unentwegt ? Vielleicht ist das der Kern des Problems. Ist es womöglich keine Unsicherheit ? Macht er das draußen eigentlich auch ?

Nein, nur wenn er sich erschreckt, wiel z.B. jemand plötzlich um die Ecke kommt. Aber darüber grübele ich eben auch: was hat er wohl davon, so zu kläffen? Bei einem anderen Kläff-Fall hat die Besitzerin neulich gesagt, sie glaube inzwischen, der Vorbesitzer habe den Hund (beide haben wohl einige Zeit auf der Straße gelebt) geradezu dazu "abgerichtet", auf andere Leute loszugehen und die anzukläffen. Wenn jemand in der Nähe ist und sie sagt etwas wie "nun lauf!", rast er jedenfalls hin und stellt und verbellt. Sagt sie nichts, macht er auch normalerweise nichts. Gott sei Dank ist dieser Hund nur unwesentlich größer als mein schlimmster Kläffer, so daß das kaum einer sehr ernst nimmt. Aber sollte so ein Hund womöglich früher monatelang sogar noch absichtlich darin bestärkt und angefeuert worden sein, daß er z.B. Leute anbellt, die den Hof betreten, muß es natürlich nicht verwundern, wenn dies so hartnäckig drin ist. Oder vielleicht sind es Hunde, die in ihrem Leben früher auf allen Gebieten mit Bellen immer viel Erfolg hatten, egal ob es um Fremde verjagen, Futter oder Aufmerksamkeit fordern oder Spielen wollen ging.

: Viele Fragen. Aber wenn er das ausschließlich innerhalb der Wohnung macht, dann könnte ja vielleicht ein Time-Out hilfreich sein ? Raus mit dem Hund, ihn irgendwo isolieren. Praktisch: Hund an die Leine, sobald er kläfft (was wohl nicht lange dauern wird ;-) ) ..... Time-Out (anderer Raum).

Das ist vielleicht auch eine gute Idee, denn sicher möchte der Hund lieber dabei bleiben als allein zu sein.

: Ach so, wir hatten doch vor kurzem die Diskussion über die Wasserpistole ! Ohje *g* , aber vielleicht eine Möglichkeit jedenfalls mal einen Zugang zu finden, ein "verstärkbares" Verhalten zu bekommen. Mir fällt da immer Martins schönes Bild von dem "Fuß in die Tür bekommen" ein !

Hmmm. Discs darf ich nicht, aber Wasser sprühen schon? ;-))))

: Ich könnte mir schon vorstellen, dass (wenn Du nicht dabei bist), die Menschen durchaus auf das Gekläffe mit "Ruhigsitzen" reagieren. Ist natürlich eine sehr gewagte Theorie, keine Frage *ggg*

Nicht unbedingt. Es ist erstaunlich, wie schnell man ganz unwillkürlich ruhig sitzt, wenn jede schnellere Bewegung ein dissonantes "Wawawawawa!" Und da auch sonst natürlich die Menschen nicht immer nur herumzappeln, wenn sie zu Besuch sind, erhält der Hund immer wieder seine Bestätigung: wenn ich nur lange genug belle, kann ich alle "strammsitzen" lassen. Sitzende Menschen sind sicher auch nicht so bedrohlich. Bis die sich mal aus dem Sofa hochgehieft haben, ist so ein Floh schon längst weg... ;-) Ach ja, etwas was ich vergessen habe, an Tharin zu schreiben: wenn ICH die Leine übernehme und den Hund näher zu mir ziehe, ist er auch ruhig!

Jedenfalls sehr interessant das Ganze. Fast hätte ich Lust, mir den Hund mal auszuleihen, nur um zu gucken, ob ich auch so ein Problem damit hätte oder doch durch multifaktorielles Vorgehen damit besser zu Rande käme. Aber da würde Antis das Problem ganz schnell auf seine Art lösen - Methode "erschieß den Hund"! :-(

Viele liebe Grüße,
Sabine

05. September 2000 23:50

Hi Doris,

: Du schreibst von Disks (Lärmende Metallplättchen?)

Ja. Man legt ein paar Mal Futter auf den Boden, dann legt man Futter auf den Boden und klappert dazu mit den Plättchen und wenn der Hund trotzdem ans Futter will, schmeißt man ihm die Scheiben (Discs) vor die Nase. Er lernt so nach ien paar Wiederholungen, daß das Klappern bedeutet: kein Zugang, da kommst du nicht dran, laß das. Die Discs werden aber nicht nach dem Hund selber geworfen wie es manchmal mit Wurfketten gemacht wird, es geht an sich nur um das Geräusch, aber das ist eben besonders laut,wenn man die ersten Male die Scheiben auf harten Untergrund wirft. Später reicht in der Regel ein leises Klappern in der Hand als Warnung.

Interessanterweise lernen auch Hunde, die eigentlich überhaupt nicht schreckhaft sind vor solchen Geräuschen, diese Reaktion. Aber natürlich wirkt sowas bei schreckhaften Hunden nachhaltiger, weswegen man auch etwas vorsichtig damit sein soll. Am besten macht nicht gerade der Besitzer das Antrainieren, sondern wer anders.

: und MP (Maschinenpistole -smiling smiley)). Was ist MP?

Nein, keine Maschinenpistole. Die Methode "erschieß den Hund" lehne ich im großen und ganzen ab! ;-)))) MP = "MasterPLus", das neue Halsband (gibt's seit 1 oder 2 Jahren), mit dem man per Fernbedienung (wenn's denn klappt!) Zitronenduft oder Preßluft/Wasser vor die Hundenase sprühen kann. Die meisten Hunde erschrecken davor und brechen ihr momentanes Verhalten ab, wenn es nicht allzu hoch motiviert ist (also der Hund nicht allzu stark "im Trieb" - z.B. in vollem Galopp hinter einem Hasen her - ist).

: Kannst Du mich da etwas aufklären?

Hoffe, das hiermit getan zu haben.

: und viel Erfolg mit "deinen Kläffern".

Danke!

Sabine

06. September 2000 06:02

Hallo Sabine,
ich hab mich gerade mal durch die Postings zu Deiner Frage gelesen und komme zum Fazit, daß Du bestimmt einen ganze Menge sinnvoller Ansätze erhalten hast. Jetzt kommt (wie auf dem Hundeplatz)mein ABER ! ja, wenn doch aber in dieser Familie (Dein posting an Daggi) Beziehungsstreß oder anderer Klinch über den Hund ausgetragen wird, so wird alles was Du versuchst in etwa die gleiche Wirkung haben wie eine Schmerztablette bei Rheuma - rumdoktern an den Symptomen.
Ist denn der Mann der Familie bereit, mit diesem Hund im beisein seiner Frau etwas zu tun ? Ist die Frau bereit, lieber mal öfter ihren Mann als den Hund zu streicheln ?
Ich glaube Rolf hat die Frage aufgeworfen: Ist es denn wirklich noch Angst, was der Hund zeigt, oder nutzt er ganz nach Hundeart die Gunst der Stunde gnadenlos für sich aus (so sind sie halt, wenn man (frau) sie läßt).
Nochmal, die klare Rangordnung im eigenen Rudel ist die Basis für alle weiteren Ansätze. Wenn die family nicht gewillt, oder in der Lage ist den Hund als solchen zu behandeln, wird alles andere nur Stückwerk bleiben können.
Ich wünsch Dir viel Erfolg, vielleicht kannst Du ja später mal posten wies ausgegangen ist ! (Ein steiniger Weg führt den Berg hinan, und eh Du Dich versiehst liegst Du wieder ganz unten auf der Schnauz...und fängst wieder an...seufz,grins )

Liebe Grüße
Elke


06. September 2000 07:12

Hi Sabine,
:
:
: Das kann ich leider nicht besonders gut! Ich halte viel von Haltis und benutze sie gerne, wenn es um bessere Kräfteverteilung oder mehr Sicherheit geht, aber das mit dem "damit kann man Blickkontakt erzwingen" habe ich irgendwie nie geschafft.

Mmmh, erzwingen ist da wohl auch der falsche Ausdruck, denn wie in allen anderen Belangen auch, sollte man schon im Vorfeld versuchen, den Hund auf sich aufmerksam zu machen, BEVOR er handeln wird. Dann funktioniert das sehr gut mit dem Halti. Die meisten Leute warten aber erst die Reaktion des Hundes ab und wenden dann erst das Halti an. Dann ist es natürlich schwerer, die Aufmerksamkeit des Hundes zu erlangen.

Liebe Grüße von
Bianca und Jill

06. September 2000 07:31

Hallo Sabine,
:
ich kenne ein ganze Menge kleine Hunde, die hoch aggressiv sind, da finden die meisten das jedoch nur lustig...Der Kleinhund eines Bekannten beisst grundsätzlich jeden in Knöchel und Schuhe, der ins Haus kommt, im Prinzip ist das nichts anderes als bei einem Großen, der auch an anderer Körperteile rankommt.
:
: DAS Problem dieser Leute/dieses Hundes ist das fast ununterbrochene schrille Gebell. Ein Halti erscheint mir da eher überflüssig. Oder?

Ja klar.
:
: : ... mit dem Halti. Zudem kannst Du Blickkontakt herstellen.
:
: Das kann ich leider nicht besonders gut! Ich halte viel von Haltis und benutze sie gerne, wenn es um bessere Kräfteverteilung oder mehr Sicherheit geht, aber das mit dem "damit kann man Blickkontakt erzwingen" habe ich irgendwie nie geschafft. Bei mir klappt es höchstens, den Kopf des widerstrebenden Hundes zum Menschen zu drehen, wobei er sich meistens wehrt und an einem vorbei krampfhaft nach seinem Gegner schielt. ;-))) Weswegen ich zum Trainieren des Blickkontaktes mehr auf den Clicker zähle...

Da hast Du aber wetwas mißverstnden. Gerade durch das Clickertraining solltest Du doch das richtige Timing kennen. Natürlich biege ich den Kopf des Hundes nicht gewaltsam zu mir, wenn er schon mitten in seine Attacke ist. Aber ich kann doch -wenn ich aufmerksam genug bin- die Vorzeichen beachten. Rute und Bürste hoch, Ohren nach vorne-dann wird es höchste Zeit, nicht erst, wenn Hund schon loslegt.

Klar hast Du ansonsten recht, der Hund hat einen um 70 Grad grösseres Blickfeld als wir, er nimmt den "Feind" da noch sehr wohl war.

Viele Grüße,

andreas
:
: Nochmal danke und viele Grüße von
: Sabine