Hallo Andreas,
:
: es ist nicht ganz einfach zu antworten, wenn man hund und halter nicht sehen kann.
das stimmt, aber ich kann mir die situtionen gut vorstellen, leider. ich habe quasi den geistesbruder dieses mischlings zuhause. mein rüde hat sich bis vor kurzem genauso verhalten.
ob dein hund vllt. aus angst so reagiert, lässt sich schlecht sagen da du zeimlich wenig über die häusliche situation schreibst. aber so wie du den vorfall des angriffs beschreibst hat dein hund (?) möglicherweise ein dominanzproblem. leider trifft das öfter hunde aus dem tierheim. die besitzer vergessen, dass ein hund keine vergangenheit hat. er lebt im jetzt. reaktionen werden durch verknüpfungen von worten, umgebung/gerüchen ausgelöst. wir menschen vergessen dies nur allzu leicht. wissenschaftler haben herausgefunden, dass ein hund 2 tage benötig um sich einzuleben, danach fängt er an seinen rang innerhalb des rudels auszutesten! wir menschen neigen nun aber dazu dem "armen" kerl erstmal zeit zu geben, damit er sich einlebt (ach lass ihn doch, das kann er ja immer noch lernen), und da machen wir einen fatalen fehler, wenn wir z.b. erst nach 4 wochen anfangen unseren hund ernst zu nehmen ist er uns 2 wochen (!) rangordnung im voraus!!! wichtig ist zu testen, was ihm zu hause für rudelführer privilegien eingeräumt werden. wann frisst er (vor oder nach dir), wer geht zu erst duch die tür, zieht er an der leine, liegt er auf den rudelführerplätzen wie sofa, sessel, bett? hat er grundsätzlich zugang zu allen zimmern, steht eröfters "im weg" etc.??? ich glaube, dass der hund (dein hund?), aufgrund seiner position rudelführer(anwärter) draussen so einen stress hat. der aller erste schritt ist deswegen ihn zunächst diese bürde abzunehmen... also zuhause ihm jegliche rudelführerpositionen abzusprechen!
: : Es stellt sich nun die Frage nach der Bestärkung eines -und wenn auch nur ansatzweisen- richtigen Verhaltens.
: :
: : 1) Jegliches erwünschte Verhalten Bestärken? D.h. Hund passsiert ruhig und ohne sich um anderen Hund/Mensch zu kümmern? Oder verliere ich damit die erwünschte Beiläufigkeit und lenke doch wieder Aufmerksamkeit auf ein zunächst unbeachtet gebliebenes Objekt?
:
: Letzteres stimmt, aber das objekt wird in einem anderen sinne interessant. Es beginnt etwas angenehmes anzukündigen!
: Dei beiläufigkeit kommt dann ganz zum schluss, wenn dem hund schnüffeln oder ununterbrochen weitergehen motivation ist und das objekt / der mensch (gelernt) keine gefahr mehr versprechen.
sehe ich genau so. wenn er es denn schafft, artgenosen ohne agression zu begnen loben und belohnen was das zeug hält....
: : 2) Da ruhiges passieren derzeit noch meist ein Wunschtraum ist: welches ist der richtige Zeitpunkt zum Bestärken: anfängliches Ruhigbleiben, während schon "sensorische" Erkennung des anderen Hundes/Menschen erfolgt ist, etwa Rute hochgenommen, Ohren vorgenommen, Gegenüber fixiert, aber noch kein Knurren, Bellen etc.? Oder wird damit den Ansatz des unerwünschten Verhaltens, quasi in seiner Vorstufe bestärkt?
:
: Das ist nicht ganz einfach. Ich ziehe es deswegen vor, einen kurzen blickkontakt des hundes zum halter zu bestärken. Sozusagen eine rückfrage. Das ist eine ganz andere zielrichtung als der entgegenkommende mensch.
: Wenn die entfernungen so aufgebaut sind, dass der hund noch seine selbstkontrolle behält, kann man das leckerle derart umständlich heraus kramen, dass inzwischen der mensch vollständig passiert hat.
ja, versuch die aufmerksamkeit deines hundes auf dich zu lenken, am besten noch bevor die rute hochgeht. rute hoch und ohren spitz sind vorboten des triebes! ist dein hund da erstmal angelangt, ist es "vorbei " oder aber zumindest super schlecht auf ihn noch einzuwirken.
: : 3) Bei ansatzweis egezeigtem aggressivem Verhalten postwendend umkehren oder: verharren und Ausführung einer Ersatzhandlung (Sitz/Platz) oder stattdessen in Bewegung bleiben und passieren?
:
: Ich habe mit zwei völlig entgegengesetzten ansätzen weiter kommen können:
: - Völlig regungslos stehen bleiben (verhindert aufregung des menschen und damit falsche stimmungs-bestärkung), bis der hund wieder blickkontatk aufnimmt.
: - Schnell vorbeilaufen, dass die situation hinter uns liegt. (gut bei ängstlichen hunden).
wie verhälst du dich denn, wenn ein anderer hund kommt. weckst du seinen widerstand durch "aufnehmen" der leine? ich "warne" unseren hund in dieser situation, dass er es lassen soll (Kommando "lass es" scharf gesprochen). als rudelführer darf ich das (drohen meine ich)! merke ich, dass er trotzdem in trieb kommt (ohren stellen sich auf, legen sich hin stellen sich auf etc.), geb ich ihm die einzige sinnvolle ersatzhandlung: "platz". denn aus dieser position macht es sich überhaupt nicht gut, den anderen hund zu beschimpfen....
alles in allem ist es wirklich schwierig aus der "entfernung" dir hilfestellung zu geben. hast du schon mal mit deinem tierarzt über dieses problem gesprochen? ich behandel meine hund zur zeit mit hömophatischen mitteln, und will jetzt noch zusätzlich die bachblüten therapie versuchen...
grüße
nadine + bananennasenbande