Hallo, Martin,
: es geht um folgendes : Wann heißt es "Patz" und wann "Bleib"?
: : :
: : : mit meiner formulierung wollte ich eigentlich zum nachdenken anregen.
: : : warum sagt man nach dem PLATZ oder SITZ noch ein BLEIB hinterher?
Die Sache mit Platz und Bleib - die ist für mich nur EIN BEiSPIEL für Dinge, die schon immer so gemacht wurden, und nie hinterfragt.
Da fällt mir folgende Geschichte ein :
In einer Familie wurde der Gänsebraten immer nach einem überlieferten Rezept zubereitet, u. a. war es so, dass immer die Fügel und der Hals entfernt wurden. Da begab es sich eines Tages , dass ein junger Mann in die Familie einheiratete, und zu Weihnachten gab es Gänsebraten. Der junge Mann fragte nach, warum denn ohne Flügel und Hals (er mochte das wohl besonders gern) - keiner konnte es ihm sagen "Das ist eben so" bekam er zur Antwort. Die Sache ließ ihm keine Ruhe und er forschte nach. Das Ergebnis war : Irgendeine Urgroßmutter hatte einen so kleinen Backofen, da paßte die Gans nur ohne Flügel und Hals rein.
So ist es mir auch gegangen. In meiner Praktikums Hunde - Schule habe ich nachgefragt, warum Sitz oder Platz und dann noch Bleib ?
Das wäre für den Hund eine Art Sicherheitssignal und ist eben so, bekam ich zur Antwort.
Ich habe das ganze sowieso bezweifelt, habe also nie mit Bleib nach irgendwas angefangen.
: : Die Pupertät hat mich wohl voll erwischt.
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: JA.
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: : Wie soll ich damit umgehen ?
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: "Mach die augen zu und denk an england."
:
Ja, jetz weiß ich Bescheid.
Noch ein kleines Nachwort.
Ich hatte letztens im Gespräch mit meiner Ausbilderin erwähnt, dass ich Probleme habe, wenn Oscar irgend eine Beute hat. Ich habe noch nicht herausgefunden, woran er "erlaubte" und "Unerlaubte" Beutestücke Unterscheidet. Findet er Z.B. unterwegs was oder klaut vwas in der Küche (ich sehe es sofort an seiner Körperhaltung, er hoppelt dann immer so komisch rum) kann ich ihn nicht mehr zu mir rufen. Im Moment verfahre ich so, dass ich dann ihm was ganz leckres anbiete ( und auch gebe) und das Korpus delikti wird dann eingesammelt bzw. hinter uns gelassen. Trägt er aber seine Leine oder nagt an einem alten Knochen - den kann ich ihm ohne weiters abnehmen (das war aber auch nicht immer so). Ich bin dabei, heauszufinden ob es MEINE Reaktion auf seine Beute ist, die ihn entscheiden läßt : erlaubt oder nicht.
Vielleicht hat er auch schon reaktionen von mir gespeichert. (Z.B. Alter Knochen wird lediglich aus der Wohnung in den Garten befördert aber nicht weggenommen, dagegen ein geklautes Brötchen...)
Worauf ich aber hinaus will , ist : Meine Ausbilderin warnte mich, weil ich das ganze so gelassen sehe (ich suche nach einer Lösung, ganz in Ruhe) und sagte ich dürfe das nicht durchgehen lassen , denn spätestens in der Pupertät würde er mir auf den Kopf herumspringen.
Da sind sie wieder , die alten Denkweisen. Auch dort, wo eigentlich mit positiver Bestärkung gearbeitet wird
Tschau, Sabine