Grüss Euch zusammen,
Hallo Veronika, Martin & Mirko!
Gerade in Veronikas Frage nach der Moeglichekeit, zwei verschiedene Sachen mit Clicker zu ueben, sehe ich
auch noch nicht klar. Zeitlich getrennte Übungssequenzen ist klar. Aber wie soll der Hund begreifen, was ich
von ihm moechte, wenn ich noch nicht das Zielverhalten mit dem Befehl verknuepfe. Du (Martin) schreibst, dass
der Befehl erst spaeter eingefuehrt wird. Aber wie soll er begreifen, dass ich z.B. morgens mit ihm Pfote
geben uebe und nachmittags Platz? Bin ich durch konventionelle Hundeausbildung blockiert?
??? Natürlich nicht. Dir fehlt nur die gleiche Erfahrung wie dem Hund:
Du hast morgens Pfote geben geübt? Gut. Wenn Du nachmittags anfängst, wird er Dir die Pfote geben. Da Du nun aber Platz üben möchtest, gibt es dafür nichts!
Der Anfängerhund wird etwas irritiert sein, Die die Pfote noch zwei- dreimal geben. Es gibt nichts, aber Du bleibst freundlich und sagst "falsch". Das wird sehr bald zu einem Signal der Bedeutung "Das ist es nicht, aber versuch etwas anderes, die Chancen für ein Click stehen sehr gut."
Irgendwann wird er sich abwenden und hinlegen "Click" und schon weiß er, wie es weiter geht.
Man kann den Hund zu Beginn auch mit einem Leckerle locken. Erst über den Kopf nach hinten führen (Hund setzt sich), dann nach vorne unten. Aber nicht hergeben!!! Manche Hunde stehen wieder auf, aber irgendwann legt sich jeder.
Dann kannst Du mit Platz legen weiter arbeiten.
Ein erfahrener Hund wird sehr schnell alles, was er schon einmal belohnt bekommen hat, ausführen. Er wird dich mit allem, was er kann, eindecken, in der Hoffnung, das richtige wird dabei sein. ("Throwing behaviours on you"
Ronja (s. HR) z.B. macht dann in affenartiger Geschwindigkeit eine Rolle, gibt Pfote, bellt, sitzt, legt sich, kommt bei Fuß oder hüpft über ein Hindernis.
Am besten stellt man sich das ganze als ein "Heiss - kalt Spiel" vor. Genauso wird es ausgeführt. Als Übung kann man zunächst einen anderen Menschen Clicken. Das ist ein sehr nettes Gesellschaftsspiel, jemanden auf den Stuhl zu stellen und in den Raum zu winken (oder was einem noch so alles einfällt), ohne ihm eine einziges Wort zu sagen, nur Click (oder Fingerschnalzen). Wir machen das manchmal als Trainingsübung. Das schärft das Gefühl für das richtige Timing und die kleinen Schritte und verschlungenen Pfade, auf denen man zum Ziel kommt.
Versuchts einmal. Für Naschkatzen1 Click = 1 Gummibärchen. Es macht Mordsspass!
Grüsse von Martin & Mirko