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Von Hund/Katz und Clicker II

geschrieben von Roswitha +R(YCH) 
Von Hund/Katz und Clicker II
17. Januar 1999 18:25

Ich bin Euch noch die Fortsetzung schuldig

SIE IST SENSATIONELL

Ich habe das "Wohlfühl-Prinzip" das ich aufgrund der Clicker-Erfahrung umgesetzt habe, für mich weiter präzisiert und eingesetzt und nun ist innerhalb von ca. 5 Tagen folgendes passiert:

Biche wurde mittels Clicker schnell Jogger- und Felice-freundlicher, ich viel gelöster. Aber vor ca. 5 Tagen habe ich die technische Seite des Clickers mit einem Gefühl der Balance ersetzt, wobei ich immer der positive Gegenpol von ihr bin. Wobei physiologisch und emotional gilt: Aggression/Angst sind Minus, Freude ist Plus.

Die Auswirkung? Unglaublich. Sie jagt keine Katzen mehr sondern dreht gegen mich wenn sie eine in die Nase kriegt, geht an Kindern vorbei als gäbe es sie nicht, etc..... Kurzum: sie reagiert situationsgerecht.

Ihr ganzer Beuteagression-, soziale Aggression-Katalog ist praktisch ausgestorben. Sie ist so ausgeglichen, dass ich sie auch nachts freilaufen lassen kann und wenn wirklich etwas Ungewöhnliches passiert (= Betrunkener), zeigt sie eine Wachsamkeit, die ruhig und konzentriert ist, einschätzend (und auf mich VIEL gefährlicher wirkt).

Ich habe das gleiche Prinzip bei einer angst-aggressiven Stute ausprobiert = erhebend. Die Umsetzung ist für Nicht-Clickers viel einfacher, da ich situationsbezogen immer das gleiche Prinzip erklären kann. Sie müssen sich nicht noch auf Kommandoton-abgewöhnen und Signal aufbauen konzentrieren und sehen unmittelbare Erfolge.

Etwas länger geht die Reaktion bei scheuen Tieren. Ihr In-sich-kehren Verhalten ist viel belastender fürs Nervensystem etc. und sie brauchen noch mehr Respekt vor ihren Gefühlen (= Körpersprache). Der Mensch braucht auch mehr Freude, um diese Tiere ihr zurückhaltendes Wesen durchbrechen zu lassen (z.B. Bellversuche voll aufputschen). Tiefe Entspannung durch TTouches, Wärme, Ruhe.

Leute, ihr könnt noch gar nicht wissen, wie der Clicker mein Leben veränderte (ich auch nicht). Aber Klaus Bemerkung:

Clicker macht reich, schön und berühmt klingt verdächtig nach Realität. Immer vorausgesetzt, ich suche mir noch einen plastischen Chirurgen.

Bis bald, ich bin am verarbeiten und erarbeiten
und mailmässig nicht mehr erreichbar (schreibe ich jetzt schon zum 10. Mal, aber diesmal stimmt's)

Roswitha
+R Positives fördern
das Wohlfühl-Prinzip
(Soziales/Erziehung: Hunde erziehen? Nein Danke!)

17. Januar 1999 20:35

Roswitha im Glückstaumel!

: Leute, ihr könnt noch gar nicht wissen, wie der Clicker mein Leben veränderte (ich auch nicht). Aber Klaus Bemerkung:
: Clicker macht reich, schön und berühmt klingt verdächtig nach Realität. Immer vorausgesetzt, ich suche mir noch einen plastischen Chirurgen.

hattest Du daran gezweifelt? Den Chirurg jedenfalls hast Du sicher nicht mehr nötig, uns Clicker-Anwender macht unser entzücktes Lächeln schön;-))

Gruß Klaus

18. Januar 1999 06:08

Ich denke wir sollten im Forum realistisch und sachlich bleiben!!!!!!!!!

18. Januar 1999 08:35

Grüß Dich Eckard

: Ich denke wir sollten im Forum realistisch und sachlich bleiben!!!!!!!!!

wenn wir informationen austauschen ja. aber warum sollte roswitha nicht ihre positiv euphorie (bitte wortsinn nicht diagnose!) mitteilen dürfen? andere teilen auch ihr "ich bin der super hundgerechte hundeführer"-gefühl mit. ihre postings zeigen die wirkung der positiven bestärkung beim menschen auf. in diesem falle durch das verhalten ihres hundes, nachdem sie ihr verhalten geändert hat. im gegensatz zu einem hund, der "nur" mit dem schwanz wedeln kann, kann sie ihre gefühle sehr gut in worte fassen. stell dir mal vor, dein hund hätte so reagiert - total high, wenn er mit dir "arbeitet". wäre doch prima oder?
außerdem zeigt dieses beispiel in rein kultur, was ich immer im zusammenhang mit schwierigen hunden zu vermitteln versuche:
wenn wir wollen, daß sich ihr verhalten ändert, müssen wir zunächst unser bisheriges verhalten ändern. es hat ja das verhalten des hundes in seiner inakzeptablen form zementiert.

tschüß martin & mirko

18. Januar 1999 09:35

Danke Eckhard ,

auch ich denke, daß ein Erziehungsforum nicht zur Plattform für den Austausch esoterisch angehauchter Wunschvorstellungen dienen sollte.


Daniel


18. Januar 1999 16:37

Also nun das Selbe für Fach-Chinesen:

In der freien Wildbahn:
Jagen = Auge/Nase zum Beutesuchen - Beute nachrennen - Beute einholen und reissen - Beute zerkleinern - fressen - satt (= für eine Weile nicht mehr jagen)

Jagen = Appetenzverhalten - Motivation durch Beutereiz bis zum Schluss durch das Zerkleinern, Fressen eine Endhandlung eingetreten ist, die das Appetenzverhalten vorübergehend stark absinken lässt = satt sein

Jagen bei "Clicker"-Hunden:
Suchverhalten nach Katze - Katze kommt in die Nase/wird gesehen - Hund rennt einige Meter, dreht zum Besitzer um, da er gelernt hat:
Beute greifen und totschütteln (Spielzeug) und Fressen (Leckerle) sind so bedeutend einfacher zu erreichen = Endhandlung

Die Natur sagt: Warum eine Katze jagen, wenn Du den frischen Kadaver gratis kriegen kannst?

Hunde sind keine Hamster und keine Katzen. Sie jagen, weil der Hunger es ihnen befiehlt, nicht weil es ihnen langweilig ist. Dass die normale Fütterung dies nicht abdeckt, ist physiologisch bedingt. Die normale Hundefütterung löst alle die zwingend vorgängigen Handlungen wie rennen, packen, totschütteln, zerreissen nicht aus, um den Spannungsabbau für die Endhandlung Fressen biologisch sinnvoll zu erfüllen. Also tritt auch keine echte Endhandlung ein.

Und das ist biologisch, psychologisch, neurologisch etc. schon längst bewiesen.

Ich habe hingegen Mühe, unseren Hunden weiszumachen, sie täten etwas, was es gar nicht gibt, aus Gründen, die nicht existent sind. Noch mehr Mühe hätte ich, den ganzen Schutzhundesport davon zu überzeugen, dass ihr Lieblingsfach, die Mannarbeit, auch nicht existent ist, wenn sie es auf Beuteaggression statt auf sozialer Aggression aufbauen.

Ja, und schlussendlich habe ich meine friedlichen Spaziergänge, viele begeisterte Kunden und noch mehr Hunde, die wieder frei laufen können, ohne dauernd zur Gefahr zu werden für Katzen, Autos und sich selbst.

So wie ich meinen Schreibstil kenne, kommt das genau so rüber, wie ich es meine. GENERVT. Weil mir nämlich all die fein säuberlich über Aversion aufgebauten Hunde leid tun, die sich durch Rudeltreue und Führerversklavung so wohl fühlen. Man sieht dieses Verhalten in ähnlicher Ausprägung auch bei Frauen der arabischen Welt. Es ist nicht unbiologisch, es ist mir nur zuwider.

Roswitha