Hallo Roswitha,
Also nun das Selbe für Fach-Chinesen:
In der freien Wildbahn:
Jagen = Auge/Nase zum Beutesuchen - Beute nachrennen - Beute einholen und reissen - Beute zerkleinern - fressen - satt (= für eine Weile nicht mehr jagen)
Jagen = Appetenzverhalten - Motivation durch Beutereiz bis zum Schluss durch das Zerkleinern, Fressen eine Endhandlung eingetreten ist, die das Appetenzverhalten vorübergehend stark absinken lässt = satt sein
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Diesen Ansatz zu Ende gedacht müßte heißen, daß der erfolgreich Auto- Jagende Hund versuchen würde, selbiges zu zerkleinern und sich einzuverleiben. (dito Jogger, Radfahrer, Katzen etc.)
Ist meines Wissens aber noch nie beobachtet worden.
(Andererseits müßte der Hund sich doch spätestens nach dem zweiten Mißerfolg selbst konditioniert haben und z.B. das Autojagen unterlassen?)
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Jagen bei "Clicker"-Hunden:
Suchverhalten nach Katze - Katze kommt in die Nase/wird gesehen - Hund rennt einige Meter, dreht zum Besitzer um, da er gelernt hat: Beute greifen und totschütteln (Spielzeug) und Fressen (Leckerle) sind so bedeutend einfacher zu erreichen = Endhandlung
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Warum rennt er dann überhaupt los? - Vielleicht weil er den Besitzer durch seine Scheinangriffe so wunderbar zum Futterverteilen konditioniert hat? (Wenn das Abdrehen überhaupt mal klappt).
Außerdem müßten nach Deiner Theorie alle Hunde für einige Zeit den Jagdtrieb verlieren, wenn Sie über Spielbeute und Clickerfutter befriedigt wurden? Das ist doch Unsinn. Die nächste Katze ist nach 10 Sekunden wieder ebenso interessant.
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Die Natur sagt: Warum eine Katze jagen, wenn Du den frischen Kadaver gratis kriegen kannst?
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Das ist jetzt aber wirklich vollkommener Unsinn. Erstens besteht hier überhaupt kein Zusammenhang und zweitens sollte sich die Frage stellen, warum Hunde Erbeutetes fast nie anfressen. Insbesondere Katzen, Füchse und anderes Raubzeug sind Nahrungsrivalen und werden deswegen bejagt/vertrieben/getötet. Das hat mit Hunger gar nichts zu tun!
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Hunde sind keine Hamster und keine Katzen. Sie jagen, weil der Hunger es ihnen befiehlt, nicht weil es ihnen langweilig ist.
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Das ist nicht richtig. Hunde, wie Wölfe, "jagen" aus den verschiedensten Gründen:
Spiel, Training, Kurzweil, Rivalenbeseitigung, Hunger etc. Sonst würde auch nur verwertbare Beute gejagt.
Das aber entspricht nicht den Fakten.
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Dass die normale Fütterung dies nicht abdeckt, ist physiologisch bedingt. Die normale Hundefütterung löst alle die zwingend vorgängigen Handlungen wie rennen, packen, totschütteln, zerreissen nicht aus, um den Spannungsabbau für die Endhandlung Fressen biologisch sinnvoll zu erfüllen. Also tritt auch keine echte Endhandlung ein.
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Wäre es, wie Du es beschreibst, so müßte eigentlich jeder Hund aus Unzufriedenheit jagen. Desweiteren ist nicht damit zu rechnen, daß das "Ballspielen" etc. einen ähnlich hohen Stellenwert im Spannungsabbau einnimmt, wie das Beutemachen. Das ist ja geradezu grotesk. Der Reiz eines flüchtenden Opfertieres, ist wohl immens höher, als ein Spiel.
Im Übrigen lassen selbst Wölfe von der sättigungsorientierten Opferjagd vollkommen ab, solange sich ausreichend verwertbares Aas vorfindet. Sie jagen dann oft spielorientiert, ohne Opfertötung.
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Und das ist biologisch, psychologisch, neurologisch etc. schon längst bewiesen.
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Da frage ich mich aber, von wem.
Kein ernstzunehmender Verhaltensbiologe spricht von Beweisen!!!
Es geht hier um Indizien und deren Auslegung - wobei sich obengenannte selbst ad absurdum führen.
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Ich habe hingegen Mühe, unseren Hunden weiszumachen, sie täten etwas, was es gar nicht gibt, aus Gründen, die nicht existent sind. Noch mehr Mühe hätte ich, den ganzen Schutzhundesport davon zu überzeugen, dass ihr Lieblingsfach, die Mannarbeit, auch nicht existent ist, wenn sie es auf Beuteaggression statt auf sozialer Aggression aufbauen.
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Die meisten, so glaube ich, wissen das.
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Ja, und schlussendlich habe ich meine friedlichen Spaziergänge, viele begeisterte Kunden und noch mehr Hunde, die wieder frei laufen können, ohne dauernd zur Gefahr zu werden für Katzen, Autos und sich selbst.
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Was mich bei solchen Aussagen stört, ist, daß immer wieder der "ach so zufriedene Kunde" genannt wird. Ich habe hier und in anderen Foren auch schon vielen Haltern privat geholfen,
ohne dafür irgendetwas zu nehmen. Im Gegenteil, es verursacht teils sogar Kosten.
Aber die Art und Weise, wie Du den "KUNDEN" immer wieder betonst, läßt für mich nur einen Schluß zu: Nämlich, daß hier auf pseudosubtilem Weg eine Art Neukundenwerbung betrieben werden soll. ("kommt zu mir, ich bin so sanft und gut..."
Das aber läßt dann auch die phantastisch euphorischen Äußerungen Deinerseits in anderem Licht erscheinen. (Und auch die qualvollen Versuche, sich wesensorientiert zu geben)
Es ist, so glaube ich, aber nicht Sinn und Zweck des Forums, Eigenwerbung zu verbreiten. Dafür gibt es schließlich Zeitungen, Zeitschriften etc. - dort allerdings kosten die Inserate Geld.
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So wie ich meinen Schreibstil kenne, kommt das genau so rüber, wie ich es meine. GENERVT. Weil mir nämlich all die fein säuberlich über Aversion aufgebauten Hunde leid tun, die sich durch Rudeltreue und Führerversklavung so wohl fühlen.
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Es gibt sicherlich einige Ausbildungs- Methoden, die nicht gutzuheißen sind. Dann sollten sie aber auch einzeln genannt und nicht pauschalisiert werden.
Bevor man eine Methode als die "einzig wahre" proklamiert, sollte man sich mit den anderen konstruktiv auseinandersetzen - und vor Allem:
Bevor man Vergleiche zieht und Interpretationen anbringt, sollte man sich entsprechend informieren, damit solche Fehleinschätzungen, wie oben, nicht passieren.
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Man sieht dieses Verhalten in ähnlicher Ausprägung auch bei Frauen der arabischen Welt. Es ist nicht unbiologisch, es ist mir nur zuwider.
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Und genau hier erkennen wir den "casus cnactus" Deiner fanatischen Einstellung.
Liebe Grüße
Daniel