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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Hündin bellt plötzlich alles an!
07. November 2000 22:41

Hallo Michael,
:
: Aber doch nur, weil ein Ignorieren Deine Warnung keine Konsequenzen hat!
: Natürlich verliert dieses Wort dann für sie jegliche Bedeutung.
: Wenn Du es anwendest, musst Du auch bei Bedarf die Konsequenzen einer Nichtbeachtung aufzeigen.

Kannst Du mir einen Tip geben, wie ich auf Distanz die Konsequenzen des Nichtbeachtens durchsetzten kann?
:

: Wie kann das denn passieren? Eine Rottihündin bleibt "zufällig" im Bauch Deiner Akira hängen? Ist sie grinsend mit verbundenen Augen an ihr vorbeigelaufen?

Sie wollten beide hinter dem gleichen Ball hinterher, die Rottihündin kam von schräg links und ist Akira in die Seite gerannt.
:
: :Jetzt muß sie eh ca. 10 Tage an der Leine gehen, da haben wir ein bischen Zeit weiter zu üben.
:
: Die Zeit mit ihr an der Leine zu üben hast Du immer, dafür brauchst Du doch keine Verletzungen des Hundes als Vorwand.

Nein, natürlich nicht, aber es bietet sich ja jetzt besonders an.

Merle und Akira

08. November 2000 15:30

Hallo Merle,

: Kannst Du mir einen Tip geben, wie ich auf Distanz die Konsequenzen des Nichtbeachtens durchsetzten kann?

Ich würde mal sagen, so wie Du ihr es beigebracht hast. Bomper oder was auch immer.
Geht allerdings zugegebenermassen nur an der Leine. Dort kannst Du dann schon Ansätze des unerwünschten Verhaltens unterbinden, die Anzeichen hierfür kennst du bestimmt. Ich denke eine 5m-Leine wäre ganz gut für den Anfang, denn dann kannst Du sie auch noch erreichen.

Hast Du übrigens mal versucht, ihre Aufmerksamkeit zu clickern? Anfangs
ohne Ablenkung, später gerade in solchen Situationen?

Letzte Frage: Wie schwer muss sie sich eigentlich ihre Leckerchen verdienen? Versteh mich nicht falsch. Ich hatte das Problem mit meiner Hündin. Sie fand meine Leckereien und die Spielchen zwar toll, hat auch prima gelernt, nur war das ganze irgendwann so selbstverständlich, dass die geringste Ablenkung ausreichte, um ihre Aufmerksamkeit zu verlieren.
Denn natürlich ist sie suuuperneugierig.
Habe jetzt einen anderen Weg eingeschlagen. Sie muss sich JEDES Leckerchen erst mal verdienen, wenn sie nicht mit mir arbeiten will, wandern die Sachen halt wieder in den Sack. Gestreichelt wird nur nach guten Leistungen, zu Hause wird der Hund längere Zeit einfach mal ignoriert. Hundespiele gibts nur nach meiner Erlaubnis, also wenn sie mich vorher "fragt" per Blickkontakt. Alles eine Frage der Konsequenz.

Ist nur ein Ansatz, aber vielleicht regt es ja zum Nachdenken an.

Viele Grüsse von Michael


08. November 2000 20:24

Hallo, Merle,

leider hab ich im Moment wenig Zeit,deswegen meine zögerlich Antwort.

: Doch, habe vor ca.1/2 Jahr damit angefangen und auch schon einige Erfolge verzeichnen können.


Welche sind das ? Ich frag nur, um zu wissen , wie du mit dem Clicker arbeitest.

Der Clicker als Sicherheissignal : Was jetzt kommt, ist wahrscheinlich ziemlich laienhaft, aber es kommt fast "wie von selbst".
Die Frage ist nicht, was soll mein Hund nicht machen, sondern : Was soll er tun ! In deinem Fall : Akira soll sich entgegenkommenden Menschen und Hunde gegenüber freundlich - neutral verhalten, ja ?
Nun hat sie aber Angst bzw. Fremde sind ihr suspekt, also startet sie "Scheinangriffe" , um den Feind sicherheitshalber auf Abstand zu halten bzw. zu vertreiben.
Nun kann dir folgendes passieren :
1. Sie bellt den Feind an, du rufst, vielleicht noch laut, sie aber glaubt, du "bellst" mit und fühlt sich bestärkt.
2. Sie glaubt, den feind vertrieben zu haben durch ihr gebelle, weil ja die Leute weitergehen. Also hat sie Erfolg, also wird sie es immer wiedertun, und immer heftiger. Das Verhalten ist Selbstbelohnend.

Selbstbelohnung muß in jedem Fall vermieden werden, ob mit oder ohne Clicker.

Du siehst den "Feind" zuerst, also mußt du aktiv werden, Jeder Schritt näher an ihn heran ohne bellen muß erarbeitet werden, aber dazu muß dein Hund bei dir sein. Wenn es ohne Leine geht, um so besser, sonst MUßT du sie an die Leine nehmen, weil die Selbstbelohnung droht ( das Bellen ). Also, das Auftauchen eines möglichen Feindes wird verknüpft mit angenehmen Dingen für deinen Hund : ein schritt bei dir, Blickkontakt - C&B .. noch ein Schritt C&B ... Dabei kannst nur du einschätzen , wie nah du heran kannst, vielleicht sogar vorbeigehen, nach wievielen Schritten es C&B gibt, aber die Anforderung muß langsam gesteigert werden. Was deine Akira will, ist Sicherheit, und die gibst du ihr, der Click verstärkt sie, indem er Akira signalisiert "Es ist alles in Ordnung", denn ein Click ist für deinen Hund das Zeichen "das hast du gut gemacht" . Und so wird irgendwann schon alleine das auftauchen Fremder positive Gefühle in ihr erwecken, denn wenn einer auftaucht, gibs was tolles.


: Das Buch von Linda Tellington-Jones habe ich mir schon angeschafft und gelesen, aber so richtig den Zugang habe ich leider noch nicht gefunden, aber leider werden hier im hohen Norden auch kaum Seminare gegeben, vielleicht hast Du ja noch einen Tip, wie ich damit am Besten anfangen kann.

Es gibt zwei Bücher, eines ist das Praxisbuch, da sind die Touches genau erklärt, aber es schwer, daraus die Philosophie zu erkennen, und die steckt dahinter.
Ganz grob gesagt : Jeden Tag so 10 min, immer beide Hände am Hund (eine ruhig die andre toucht)nicht verkrampfen und richtig atmen und : sich total auf den Hund einlassen, jede reaktion ist ein feedback. Einfach machen, aber ohne Zwang. Aber so aus der Ferne das zu erklären ...

: Das ist leichter gesagt als getan, wenn Akira losstürmt und fremde Menschen anbellt, denn gerade heutzutage sit es schnell passiert, das man eine Anzeige am Hals hat, weil ein Hund ihn angebellt hat.

Wie gesagt, du mußt vorher handeln.
Da rufe ich meinen Hund also lieber, schon als Zeichen für den Angebellten, daß ich etwas dagegen unternehme, obwohl ich weiß, das es falsch ist.

Lieber sofortige Kehrtwende und Fersengeld. Was passiert, wenn sie mit einem mal alleine dasteht ?

: Aus diesem Grund habe ich mit Akira ja auch das Kommen auf Hundepfeife geübt, damit meine Emotionen nicht mitschwingen, wenn ich sie rufe.

Und, kommt sie dann ?

: Das ist ein guter Tip, aber da muß auch der Gegenüber mitspielen, denn wenn der seinen HUnd nicht an die Leine nimmt mache ich das mit meinem auch nicht.

Mußt du auch nicht, aber vor dem Spielen sollte sie etwas tun ( wenigstens Blickkontakt, oder sitzen )


: Natürlich nicht aus Boshaftigkeit, sondern um den Hunden eine Begegnung unter den gleichen Voraussetzungen zu ermöglichen.

Hundebegegnungen laufen bei mir auch nur ohne Leine ab, aber für ein Sitz muß die Zeit da sein . Oder was anderes. Ziel ist ja , das der Hund nicht ohne Kontrolle losstürzt. Aber das ist bei meinem Oscar auch noch Wunschdenken.


Viel Erfolg

Sabine

09. November 2000 18:25

: Hallo Sabine,

Mit dem clicker habe ich zuerst mit Kunststückchen angefangen, sowas wie "toter Hund", "winken", "verbeugen", dann habe ich mich mit "ernsteren" Sachen beschäftigt und da speziell mit dem Herankommen auf Pfiff, auch das ordentliche an der Leine gehen haben wir so hinbekommen.

: Du siehst den "Feind" zuerst, also mußt du aktiv werden, Jeder Schritt näher an ihn heran ohne bellen muß erarbeitet werden, aber dazu muß dein Hund bei dir sein.

Das habe ich jetzt auch schon gemacht, ich habe sie bei Begegnungen mit anderen Spaziergängern immer ein bischen beschäftigt und bei dem kleinsten Erfolg bestätigt, das klappte sehr gut, die letzten Spaziergänge liefen super, auch ohne Leine. Und ich glaub ich weiß jetzt auch was du mit dem "Sicherheitssignal" meinst, beim heranpfeifen ist Akira manchmal etwas unsicher, ich habe das Gefühl sie traut sich manchmal nicht zu mir, obwohl sie bis jetzt immer gelobt wurde, wenn sie kam. Wenn dann aber mein "click" kommt sobald sie einige Schritte auf mich zugemacht hat kommt sie sofort auf mich zugerannt. Ist das sowas wie das Sicherheitssignal?


: Ganz grob gesagt : Jeden Tag so 10 min, immer beide Hände am Hund (eine ruhig die andre toucht)nicht verkrampfen und richtig atmen und : sich total auf den Hund einlassen, jede reaktion ist ein feedback. Einfach machen, aber ohne Zwang. Aber so aus der Ferne das zu erklären ...

Ich werde es mal ausprobieren, welchen Touch würdest Du bei einem unsicheren Hund wie Akira denn anwenden?

: : Aus diesem Grund habe ich mit Akira ja auch das Kommen auf Hundepfeife geübt, damit meine Emotionen nicht mitschwingen, wenn ich sie rufe.
:
: Und, kommt sie dann ?

Ich bin mit der Übung so weit, daß ich sie abrufen kann, wenn jemand mit ihr und ihrem heißgeliebten Ball spielt, von jeglicher Art von ineressanten Gerüchen geht es auch schon sehr gut. Aber wenn sie einmal durchgestartet hat-keine Chance, aber wir arbeiten daran.

Vielen DAnk

Merle und Akira

09. November 2000 18:36

: Hallo Michael,
:


: Ich würde mal sagen, so wie Du ihr es beigebracht hast. Bomper oder was auch immer.
: Geht allerdings zugegebenermassen nur an der Leine. Dort kannst Du dann schon Ansätze des unerwünschten Verhaltens unterbinden, die Anzeichen hierfür kennst du bestimmt.

Das dumme ist nur, an der Leine passiert ja eigentlich nie was, "aber wehe, wenn sie losgelassen".

: Hast Du übrigens mal versucht, ihre Aufmerksamkeit zu clickern? Anfangs, ohne Ablenkung, später gerade in solchen Situationen?

Genau das mache ich gerade und zwar gleich ohne Leine, denn wenn ich mit ihr arbeite, ist sie schon auf mich konzentriert und hat gar keine Zeit sich Dummheiten auszudenken.
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: Letzte Frage: Wie schwer muss sie sich eigentlich ihre Leckerchen verdienen?

Seit ich clicker gibt es nur noch Leckerlie nach getaner Arbeit, sprich sie macht was ich will, C+B. In Situationen wo wir Probleme haben könnten, muß sie jetzt Aufgaben lösen, z.B. winken, fußgehen, hinsetzen usw. danach wird ordentlich gelobt und gespielt. Außerdem gibt es jetzt das "SUPERLECKERLI", das ist gekochte Leber, mmmmmhhhh lecker (würde Akira sagen)

Vielen DAnk

Merle und Akira