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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Nichts sagen beim Clickern?
13. November 2000 00:01

Grüß Dich Andreas,

du führst das beispiel prima weiter:

:Um beim Radfahren zu bleiben: Wenn man weiterführende Ambitionen hat und auch mal schwierige Bergetappen bezwingen will, dann ist auch da der Fleiß vor den Preis gesetzt. Es hängt also davon ab, wiewiel man erreichen will. Höhere Schwierigkeitsgrade erfordern grössere Anstrengungen. Insofern meinte ich, es wird nicht leichter.

Da hast du völlig recht. Da ich aber heute nachmittag gerade eine schwierige bergetappe mit Viktor (tierheimhund, über 12 km frei laufend) gemeistert habe, kann ich auch sagen, problembewältigung ergibt eine große befriedigung. Aber gerade weil ich nicht über den lenker abgestiegen bin und Viktor sich leicht von ablenkenden hunden oder rehen abrufen ließ, kann ich nur sagen: es gibt kein "erreichtes ziel" man muß es wieder und wieder bestätigen.

: Mit dem von Michael angedeuteten Problem, in ausreichendem Maße Traningspartner zu finden.

Das kann ein problem sein. Deswegen versuche ich alle hundehalter, denen ich wieder begegnen könnte, anzusprechen um ihnen meine intention zu verdeutlichen und sie zur mithilfe zu ermuntern. Das geht oft besser, als erwartet.
Und im verein ist da meine überaus geduldige turnierhundesport-gruppe, die akzeptiert hat, dass ich immer mal wieder einen diffizilen hund mit auf den platz lasse. Lernen können daraus alle.

: Da fällt mir ein in diesem Zusammenhang recht passender - Satz von Granderath ein, ein halbes Jahrhundert alt:
:
: "Der Fleissige hat Erfolg -todsicher. Der Faule behält seinen Stümper."
:
: Klingt zugegebenermaßen nicht so nett....

Unangenehme wahrheiten hört niemand gern.

:... Da muß ich denn doch noch einmal nachfragen, weil Du mit "gentle" beginnst:
:
: Ich finde eigentlich den gentle leader/halti ein recht brauchbares Hilfsmittel für denjenigen, dessen Hund nichts anderes im Sinn hat, als anderen an die Gurgel zu gehen und mit dem die Halter dennoch täglich unfallfrei der Umwelt begegnen müssen. Es macht doch die Halter durchaus entspannter, wenn der Hund sich nicht wie ein Irrer in die Leine stürzt und kann das Üben daher unterstützen.
:
: Oder habe ich Dich recht verstanden, dass Du davon gar nichts hältst?

Das halti ist schon ein gutes hilfsmittel. Wir besitzen selber eines. Bei hilfsmitteln sollte man aber immer fragen, wann werden sie überflüssig? Wenn ich dann einen hund sehe, der einen abgescheuerten nasenrücken hat, weil er seit zwei jahren am halti geführt wird, dann stimmt für mich etwas nicht. Du betonst ja auch "und kann das Üben daher unterstützen", das darf man dann aber nicht weglassen.
Der clicker ist in diesem sinne kein hilfmittel, weil er nicht physisch auf den hund einwirkt. Davon abgesehen, ist er für eine erfahrenen hund durch tausend signale ersetzbar. Mit dem zungen-clock kann man einen regelrechten gehörtest für den hund machen. smiling smiley

Ein problem bei allen postings und allen erklärungen ist aber, dass man das reale paar mensch-hund nicht sieht. Manchmal würde dann in sekunden klar, warum ein bestimmter rat im moment nicht weiter hilft.
Um auf das clickertraining zurück zu kommen. Es hat gerade in all den schwierigeren fällen den vorteil, das verhältnis hund mensch nicht weiter zu belasten. Aber es sollte - richtig dargestellt - auch nicht zu der meinung verführen können, dass der mensch vom mitdenken und vom trainingsfleiss entlastet wäre.

tschüß Martin & Mirko


13. November 2000 10:18

Hallo Martin,

:Aber es sollte - richtig dargestellt - auch nicht zu der meinung verführen können, dass der mensch vom mitdenken und vom trainingsfleiss entlastet wäre.

Ein wahrer Satz, gelassen ausgesprochen...

Und doch verleitet dieses Forum dazu, Meldungen zu schreiben, bevor man überhaupt die Einführung ins Clickertraining durchgelesen hat oder mal die Suchmaschine bemüht, ob dieses Thema vielleicht schon einmal behandelt wurde.
Wie überall ist der Mensch nicht von Eigenverantwortlichkeit entbunden.
Auch Clickertraining brirgt -falsch angewandt- Gefahren in sich.
Deswegen sollte jeder so schlau sein, sich zunächst ausführlich zu informieren, vielleicht sogar einen Kurs zu besuchen, bevor er damit anfängt.

Auch muss man bedenken, dass Clickern alleine nicht ein grundsätzliches Problem in der Beziehung zwischen Mensch und Hund lösen kann.

Insofern ist Clickern eben doch etwas anderes als Radfahren ;-)

Viele Grüsse von Michael

PS: Habe mir letztens ein paar neue Clicker besorgt, auf deren Verpackung steht sinngemäss: Nach ein paar Clicks hat der Hund durch die Leckerchen eine positive Verknüpfung hergestellt (richtig!). Dann können sie die Leckerchen weglassen, das Click ist für den Hund dann die Belohnung (vollkommen falsch!). In meinen Gedanken baut sich ein Szenario auf, wo Leute wild clickernd mit ihren Hunden durch die Parks rennen und sich wundern, wieso die Erziehung lahmt.

13. November 2000 10:57

Hallo Martin,

: Das halti ist schon ein gutes hilfsmittel. Wir besitzen selber eines. Bei hilfsmitteln sollte man aber immer fragen, wann werden sie überflüssig? Wenn ich dann einen hund sehe, der einen abgescheuerten nasenrücken hat, weil er seit zwei jahren am halti geführt wird, dann stimmt für mich etwas nicht. Du betonst ja auch "und kann das Üben daher unterstützen", das darf man dann aber nicht weglassen.

Das hört sich dann in manchen Hundeschulen anders an, in denen dann eröffnet wird, manche Hunde müßten ihr ganzes Leben am Halti gehen, was aber auch nicht schlimm sei. Gleichzeitig findet sich im Sortiment Clickertraining sowie parallel so quasi für jeden geschmack die gesamte Palette an Erziehungsmaßnahmen mit den verschiedenen Hilfsmitteln, die am Markt sind. Und gleichzeitig wird dann in der gleichen Schule, die Clickerseminare anbietet, der Junghund ins Platz getreten, indem man in die Leine steigt und darauf stehenbleibt.
Wie sollen es da die Unterstützung suchenden Halter besser lernen?

: Der clicker ist in diesem sinne kein hilfmittel, weil er nicht physisch auf den hund einwirkt.

Ja, er ermöglicht die Kommunikation, wie die anderen Signale auch, die Du angesprochen hast.

grinning smileyavon abgesehen, ist er für eine erfahrenen hund durch tausend signale ersetzbar. Mit dem zungen-clock kann man einen regelrechten gehörtest für den hund machen. :
Ich verwende nach wie vor parallel bei der Hündin das "fein", wenn ich den clicker mal nicht zur Hand habe. Da ich die Hündin von sonstigem Geblubber weitgehend verschone, geht es auch auf diese verbale Art. Die Ohren gehen vor, der Kopf herum in Erwartung der nun folgenden Belohnung. Die beiden Rüden reagieren auf das Zungenschnalzen.
:
: Ein problem bei allen postings und allen erklärungen ist aber, dass man das reale paar mensch-hund nicht sieht. Manchmal würde dann in sekunden klar, warum ein bestimmter rat im moment nicht weiter hilft.

Ja, ohne den persönlichen Kontakt geht es oft nicht. Gerade beim clickern ist doch aber deutlich geworden, welchen Stellenwert das internet einnimmt. Und wenn es zunächst nur die Weckung des gedanklichen Interesses ist, aus dem dann später die praktische Beschäftigung und vielleicht auch der persönliche Kontakt zu helfenden Personen erwächst.

Der Punkt ist doch der: Ab einem gewissen Stadium gibt es kein zurück mehr, man kann sich vielleicht eine Zeitlang noch selbst etwas vormachen, aber insgeheim spürt man doch, dass es besser gehen könnte als man es bisher machte. Und "fairer" für den Hund...

: Um auf das clickertraining zurück zu kommen. Es hat gerade in all den schwierigeren fällen den vorteil, das verhältnis hund mensch nicht weiter zu belasten.

Indirekt vielleicht doch. Wenn der Einzelne überhaupt nicht weiterkommt und keine Erfolge verbuchen kann. Das kann für den Halter eine große Belastungsprobe sein und aus diesem Frust erwachsend eine solche für den Hund im Anschluß werden.

:Aber es sollte - richtig dargestellt - auch nicht zu der meinung verführen können, dass der mensch vom mitdenken und vom trainingsfleiss entlastet wäre.

Bisweilen ist man aber leider auch mal faul, ich zumindest ....

Viele Grüße,

andreas

13. November 2000 11:39

Hallo Andreas,

: Das hört sich dann in manchen Hundeschulen anders an, in denen dann
: eröffnet wird, manche Hunde müßten ihr ganzes Leben am Halti gehen,
: was aber auch nicht schlimm sei. Gleichzeitig findet sich im Sortiment
: Clickertraining sowie parallel so quasi für jeden geschmack die
: gesamte Palette an Erziehungsmaßnahmen mit den verschiedenen
: Hilfsmitteln, die am Markt sind. Und gleichzeitig wird dann in der
: gleichen Schule, die Clickerseminare anbietet, der Junghund ins Platz
: getreten, indem man in die Leine steigt und darauf stehenbleibt.

Ja, schlimm ist das:-((( Ich höre das auch immer öfter, da wird einfach, ohne überhaupt einen Plan zu haben, um was es geht, drauflosgeclickert. Alles andere bleibt so wie bisher, die Hunde werden korrigiert, gezerrt, geruckt, angebrüllt oder mit Master Plus besprüht. Mit operantem Lernen hat das ungefähr soviel zu tun wie meine Oma mit Trash-Metal. Eine Heidelberger Hundeschule, die auch immer groß in der Hunderevue inseriert, praktiziert das ähnlich und hat den Ruf des Clickertrainings hier leider schon ziemlich versaut. Die Leute erzählen mir, Clickertraining kennen sie schon, hat auch nichts gebracht. Wenn ich dann genauer nachfrage, dann wurde zusätzlich mit Runterdrücken, mit Wurfkette, mit Disks und allem Möglichen gearbeitet. Und dazu dann fröhlich geclickert. Echt schlimm....

viele Grüsse
Klaus

13. November 2000 12:11

Grüß Dich Andreas,

: :Aber es sollte - richtig dargestellt - auch nicht zu der meinung verführen können, dass der mensch vom mitdenken und vom trainingsfleiss entlastet wäre.
:
: Bisweilen ist man aber leider auch mal faul, ich zumindest ....

Du sagst es. Wenn ein problem gelöst ist, muss man nicht unbedingt ein neues ausgucken. Viktor hat in vier jahren nie gelernt FUSS zu laufen. Ich habe glatt "vergessen", das mit ihm zu üben. Dennoch sind wir überall wohl gelitten.

tschüß Martin & Mirko

13. November 2000 12:19

Grüß Dich Michael,

: Und doch verleitet dieses Forum dazu, Meldungen zu schreiben, bevor man überhaupt die Einführung ins Clickertraining durchgelesen hat oder mal die Suchmaschine bemüht, ob dieses Thema vielleicht schon einmal behandelt wurde.

Da sprichst du mir aus der seele. Bei manchen postings war ich schon mal dran sarkastisch zu werden, habs mir dann ber verkniffen.

: Auch muss man bedenken, dass Clickern alleine nicht ein grundsätzliches Problem in der Beziehung zwischen Mensch und Hund lösen kann.

Nein. Die grundsätzlich beziehung muss stimmen.

: Insofern ist Clickern eben doch etwas anderes als Radfahren ;-)

"Look mam, two punctures!" ???

: ... Clicker..., auf deren Verpackung steht sinngemäss: Nach ein paar Clicks hat der Hund durch die Leckerchen eine positive Verknüpfung hergestellt (richtig!). Dann können sie die Leckerchen weglassen, das Click ist für den Hund dann die Belohnung....

Wenn werbekaufleute eine problemlösung verkaufen, sorgen sie stets für weiteren bedarf. Arbeit kriegen ist nicht schwer, aber arbeit halten!

tschüß Martin & Mirko