Grüß Dich Andreas,
du führst das beispiel prima weiter:
:Um beim Radfahren zu bleiben: Wenn man weiterführende Ambitionen hat und auch mal schwierige Bergetappen bezwingen will, dann ist auch da der Fleiß vor den Preis gesetzt. Es hängt also davon ab, wiewiel man erreichen will. Höhere Schwierigkeitsgrade erfordern grössere Anstrengungen. Insofern meinte ich, es wird nicht leichter.
Da hast du völlig recht. Da ich aber heute nachmittag gerade eine schwierige bergetappe mit Viktor (tierheimhund, über 12 km frei laufend) gemeistert habe, kann ich auch sagen, problembewältigung ergibt eine große befriedigung. Aber gerade weil ich nicht über den lenker abgestiegen bin und Viktor sich leicht von ablenkenden hunden oder rehen abrufen ließ, kann ich nur sagen: es gibt kein "erreichtes ziel" man muß es wieder und wieder bestätigen.
: Mit dem von Michael angedeuteten Problem, in ausreichendem Maße Traningspartner zu finden.
Das kann ein problem sein. Deswegen versuche ich alle hundehalter, denen ich wieder begegnen könnte, anzusprechen um ihnen meine intention zu verdeutlichen und sie zur mithilfe zu ermuntern. Das geht oft besser, als erwartet.
Und im verein ist da meine überaus geduldige turnierhundesport-gruppe, die akzeptiert hat, dass ich immer mal wieder einen diffizilen hund mit auf den platz lasse. Lernen können daraus alle.
: Da fällt mir ein in diesem Zusammenhang recht passender - Satz von Granderath ein, ein halbes Jahrhundert alt:
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: "Der Fleissige hat Erfolg -todsicher. Der Faule behält seinen Stümper."
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: Klingt zugegebenermaßen nicht so nett....
Unangenehme wahrheiten hört niemand gern.
:... Da muß ich denn doch noch einmal nachfragen, weil Du mit "gentle" beginnst:
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: Ich finde eigentlich den gentle leader/halti ein recht brauchbares Hilfsmittel für denjenigen, dessen Hund nichts anderes im Sinn hat, als anderen an die Gurgel zu gehen und mit dem die Halter dennoch täglich unfallfrei der Umwelt begegnen müssen. Es macht doch die Halter durchaus entspannter, wenn der Hund sich nicht wie ein Irrer in die Leine stürzt und kann das Üben daher unterstützen.
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: Oder habe ich Dich recht verstanden, dass Du davon gar nichts hältst?
Das halti ist schon ein gutes hilfsmittel. Wir besitzen selber eines. Bei hilfsmitteln sollte man aber immer fragen, wann werden sie überflüssig? Wenn ich dann einen hund sehe, der einen abgescheuerten nasenrücken hat, weil er seit zwei jahren am halti geführt wird, dann stimmt für mich etwas nicht. Du betonst ja auch "und kann das Üben daher unterstützen", das darf man dann aber nicht weglassen.
Der clicker ist in diesem sinne kein hilfmittel, weil er nicht physisch auf den hund einwirkt. Davon abgesehen, ist er für eine erfahrenen hund durch tausend signale ersetzbar. Mit dem zungen-clock kann man einen regelrechten gehörtest für den hund machen.
Ein problem bei allen postings und allen erklärungen ist aber, dass man das reale paar mensch-hund nicht sieht. Manchmal würde dann in sekunden klar, warum ein bestimmter rat im moment nicht weiter hilft.
Um auf das clickertraining zurück zu kommen. Es hat gerade in all den schwierigeren fällen den vorteil, das verhältnis hund mensch nicht weiter zu belasten. Aber es sollte - richtig dargestellt - auch nicht zu der meinung verführen können, dass der mensch vom mitdenken und vom trainingsfleiss entlastet wäre.
tschüß Martin & Mirko