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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Culture Clash und Clicker
29. November 2000 15:30

Hallo Regula,


: Brauchst du die Pfeife nur als Kommando "Komm"?

Ich GEbrauch die Pfeife nur zum Heranrufen, ja. Mehr dazu gleich unten.

: Wenn auf Distanz gearbeitet wird, wäre die Pfeife doch auch ideal, wenn sie wie der Clicker funktionieren würde, als Bestärkung für richtiges Verhalten?

Kannst Du ja auch machen, die Pfeife ist dann halt kein Signal, sondern kündigt die Belohnung an anstelle des clickers. Bei anderen Tieren, beispielsweise im Wasser, macht man das ja auch.

Ich verwende den Pfiff dennoch nicht anstelle des clickers, weil es mich persönlich auf grösseren Distanzen nicht interessiert, den Hund Hund zu etwas anderes zu veranlassen als ihn zu stoppen bzw. soweit gewünscht zurückzurufen. Alles andere läßt sich sicherlich auch machen, mein begrenzter Trainingsfleiß läßt mich jedoch immer nur solche Sachen in Angriff nehmen, für die ich selbst einen persönlichen Alltagsnutzen sehe.

Viele Grüße,

andreas

29. November 2000 18:52

Hallo,

: Das ist ein generelles problem, da der hund nun mal nicht in einer Skinner-box lebt. Er ist ständig konkurierenden reizen ausgesetzt, wie wir auch

Ja, da kann ich nur zustimmen. Ein Hund, der in jeder Situation abrufbar ist, ist ein gutes Ziel. Und dies alles nur durch positive Motivation zu erreichen ...

: Wenn der hund überhaupt kommt, dann bist du mit dem zeitfenster und einem qualitativ hochwertigen bestärker gut beraten. Die reizstärke des signals kann man beim training erhöhen: eindeutiges, gut wahrnehmbares signal (physische qualität) z.b. eine pfeife. Ich habe gerade in letzter zeit einige erlebnisse mit verschiedenen hunden, wo wort und sichtzeichen null reaktionen bewirken, der (gelernte) pfiff (kein beliebiger) aber sofortiges kommen zur folge hat.

Du meinst also damit, ein mit Emotionen Konditionierts Signal als Gegenmotivation ?
Nehmen wir mal an, ja. Also, der Pfiff war bei mir bisher mit Trennungsangst besetzt, denke ich, denn kam Hund nicht gleich , hab ich mich entfernt.
Das sind dann wohl negative Emotionen ?
Obwohl , ich kann mich nicht über das Befolgen beschweren (ich gebe aber zu, zu groß darf der Gegenreiz nicht sein, aber damit wäre ein Junghund vielleicht doch überfordert)
Doch habe ich festgestell, gebrauche ich den Pfiff auf zu geringe Distanz, werde ich nur groß angeschaut. Ein komm oder Hier muß dann folgen.
Ich habe also überlegt, den Hund abzulegen und die Distanz langsam zu erhöhen, ihn mit dem Pfiff abzurufen um die Glückshormone ins Spiel zu bringen.
Bisher hab ich ihn abgelegt und bin dann zurück zu ihm (ohne abrufen).

: Wenn man seinem hund ein NEIN sagt, arbeitet man auch stets mit zwei konkurrierenden signalen. Einmal ist da das, was ihn anmacht, zum anderen dein angekündigtes unheil. Er muss sich entscheiden.

Aber ist das nicht immer so, das der Hund sich entscheiden muß ?
Ich auch , übrigens. Ich muß mich entscheiden zwischen dem Gebrauch eine abrufsignals und eines Abbruchsignals. Wahrscheinlich ist das mein Problem, nicht das des Hundes.

Ich persönlich tendiere ja eher zum Gebrauch der Leine bzw. langen Leine , um eine selbstbelohnung vorzubeugen. Nur manchmal trffts einen unvorbereitet.


Sabine

30. November 2000 05:05

Liebe Regula
Ja, ich brauche den Clicker schon noch, wenn ich viel Sprechen muss. Das geht mit der Pfeiffe nicht so gut. Ich habe sie deshalb auch kuenstlich verlaengert mit einem Plastikschlaeuchlein, dass ich ueber das Mundstueck geschoben habe wie es hier die TrainerInnen von Sea World machen (evt vorher mit heissem Wasser erwaermen). Den Hund habe ich genau gleich auf die Ultraschallpfeiffe kondizioniert wie auf den Clicker. Die ist ja auch nicht total lautlos, du hoerst die Luft durchgehen.
Liebe Gruesse
Gabrielle
Gabrielle

30. November 2000 05:27

Hallo Martin
: Wenn du das "explodieren in action" als belohnung siehst,
So wie ich Donaldson verstehe, soll das alles andere als Belohnung sein.
:Wenn du es als konkurrierenden reiz siehst, dann intensivierst du den dir wichtigen, um den konflikt zu vermindern. Dem hund fällt es leichter zu kommen. Gleichzeitig fügst du aber über deine stimmfärbung oft einen weiterer reiz hinzu, "chefin ist sauer", ein signal für abstand halten. Was nun, schnuffeln, kommen, kommen bis auf abstand? Das ist der typische konflikt des hundes.
Da komme ich eben nicht mehr so ganz mit. Das Signal fuer den informellen Rueckruf ist bei mir der Doppelpfiff auf der Jagdhundepfeiffe. Wenn ich nun explodiere, "rain it on the dog", dann ist das ein ganz neues "Signal", das der Hund nicht gelernt hat. Das kann doch eigentlich nur verwirren, oder?
Und: Ist es nicht so im operaten Konditionieren, dass wenn der Hund das Verhalten nicht ausfuehrt, er eben noch zu wenig trainiert ist? (So wurde ich gelehrt von der Haupttrainerin hier in Sea World.)Dann waere die logische Folge doch, dass ich gezielt in geruchsintensiven Umgebungen trainiere und auch da langsam aufbauend, also erst mit einer Hasenspur, die 24 Std alt ist, dann 18, dann 12 oder so aehnlich.

:Ich habe gerade in letzter zeit einige erlebnisse mit verschiedenen hunden, wo wort und sichtzeichen null reaktionen bewirken, der (gelernte) pfiff (kein beliebiger) aber sofortiges kommen zur folge hat.
Daran habe ich noch gar nicht gedacht, obwohl ich schon seit Jahren die Pfeiffe fuer den Rueckruf verwende, dass dadurch die emotionelle Faerbung wegfaellt.
: Die (emotionale) qualität kann man verbessern, indem man vor dem abrufen mit dem pfiff den hund in größerer entfernung zunehmend länger ablegt. Die auschhüttung von glückshormonen beim kommen DÜRFEN (so sie denn stattfinden) werden klassisch mit konditioniert.
Gute Idee, da koennte ich noch vermehrt dran arbeiten. Ich finde es generell wichtig, dasselbe auf immer wieder eine andere Art zu trainieren, aus einem anderen Blickwinkel heraus, nur drauf kommen muss man natuerlich erst :-)
confused smileyind dann in meiner sichtrichtung mehrere menschen zu sehen, gibt es ein typisches sichtzeichen, damit der hund erkennt, wo ich bin.
Das mache ich auch so. Zudem habe ich einen informellen Rueckruf (zu mir kommen und zwar so nahe, dass ich anleinen koennte) und den formellen, der der PO entspricht.:
: Wenn man seinem hund ein NEIN sagt, arbeitet man auch stets mit zwei konkurrierenden signalen. Einmal ist da das, was ihn anmacht, zum anderen dein angekündigtes unheil. Er muss sich entscheiden.
Aber welches Unheil will ich ihm den antun? Sind wird dann nicht wieder im avoidance (sorry fuer die englischen Ausdruecke, da ich alles auf englisch gelernt habe, kenne ich die deutschen Woerter dafuer meist nicht) Lernen? Wenn nein, dann denke ich, geht das nur, wenn ich das
Signal "Komm" gebe und er DANN zu schnueffeln beginnt, ihm also dieses Verhalten verbiete. Wenn er aber schon schnueffelt und ich erst dann pfeiffe, dann geht doch das mit Nein irgendwie nicht, oder?
Was meinst du?
Liebe Gruesse
Gabrielle

30. November 2000 05:47

Hallo Sabine
: Bisher hab ich ihn abgelegt und bin dann zurück zu ihm (ohne abrufen).
Ich habe fuer's Ablegen zwei verschieden Signale, eines fuer "Ich komme zu dir zurueck" und eines fuer "Ich sage dir dann, wann du kommen darst".

: Ich persönlich tendiere ja eher zum Gebrauch der Leine bzw. langen Leine , um eine selbstbelohnung vorzubeugen. Nur manchmal trffts einen unvorbereitet.
Das "Problem" ist, dass wir laengst ueber die Distanz einer langen Leine hinaus sind.
Mich interessierte aber ja vorallem, ob andere das auch so sehen, dass das, was Donaldson hier voerschlaegt, kein Clickertraining ist und was eurer Meinung in so einer Situation denn Clickertraining waere.
Liebe Gruesse
Gabrielle



30. November 2000 07:32

Hallo Gabrielle,
Danke für deine Antwort. Ich werde mir wohl in der nächsten Zeit Gedanken machen müssen, was ich mit meinem jungen Hund anstreben möchte. In erster Linie ist mir wichtig, den Hund auf jeder Distanz zurückrufen zu können. Dann ist mir weiter wichtig, den Hund auf grosser Distanz bestätigen zu können.
Was hat es mit dem Plastikschläuchlein auf sich? Kannst du dann pfeifen und sprechen? Kennst du eine Homepage, auf der so eine Pfeife abgebildet ist (englisch kein Problem).
Ich danke dir schon mal im voraus!
Liebe Grüsse, Regula