Hallo Rolf,
na dann will ich mal versuchen dem "Geläut" nachzugehen:
und da fiel mir ganz spontan ein...
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: ich möchte eine Diskussion zum "Umgang mit konkurrierender Motivation" einläuten :-)
daß möglicherweise durch den Lernprozeß in Minischritten die Konkurrenz einfach als solche nicht mehr existent ist. Sie haben durch den anderen Erfolg ihre Opposition allerdings nicht aufgegeben, da Du ihnen auch weiterhin ihre ganz persönlichen Interessen gewahrt hast- auch da sind sie "knallhart":-))Sie haben sich für einen anderen Vorteil entschieden.
: Ein Hund hat mittels CT gelernt, ständig in der Nähe seines Menschne rumzuwuseln.
Dieser hat vielleicht erstmals gelernt, daß soziale Nähe für ihn existentieller ist, als einer Spur zu folgen. Ich denke der "Zauberwirkung" des Clickertrainings als, sagen wir mal technischen Ablauf, ist es allein nicht zuzuschreiben, sondern ich denke , da sind die sozialen Interaktionen nicht unwesentlich. Der Erfolg des Trainings gerade beim Jagdverhalten ist meineserachtens von vielen Faktoren abhängig und wohl von Hund zu Hund verschieden, aber eine Jagddiskussion soll dies ja nicht werden :-)
:2. Futterverweigerung:
: Die Hunde machten beim Training fast nie einen "Fehler", werden auch nie fürs "trotzdem fressen" - was zuweilen vorkommt - bestraft.
Wo ist hier die Konkurrenz? Sie haben gelernt, ich krieg es.
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: 3.) Sozialverhalten
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: Ein Rüde, der problematisch mit anderen Rüden war (und es teilweise noch ist, dass sei dazu gesagt), konnte mittels CT lernen wie er sich im freien Kontakt mit anderen Hunden benehmen kann,
Der Hund hat auch in einem Prozeß seine Aggressionen etablieren dürfen, obwohl - und da bin ich mir ziemlich sicher- es für ihn letztlich enormen Streß bedeutet.
Durch das Training hat er lernen können, sich entspannter zu verhalten durch eine für existentielle Alternative: nämlich nicht raufen zu müssen, dafür aber mal ein Extraleckerchen, keine Leine mehr, entspannte Zweibeiner usw.
Der Anfang ist dabei wohl immer zäh, um die ziemlich verwurzelte Aggression "aufzuweichen". Gerade im Bereich der Aggression nimmst Du dem Hund die konkurrierende Motivation, meine ich. Irgendwann ist es für den Hund keine grundsätzliche Entscheidung mehr: Raufen oder nicht, weil er an sozialer Sicherheit gewinnt, verbunden mit größerem Freiraum.
das kann halt ein wenig dauern...
: dass Hunde trotz starker konkurrierender Motivation (Jagen, Fressen, Raufen etc.) ausschließlich mittels positiver Bestärkung lernen können, dem "Offensichtlichen" eben nicht nachzugeben.
Wie gesagt, die Konkurrenz schwindet, Freiräume und Sicherheit im Sozialgefüge wachsen. Ich seh´s wie immer ganzheitlich:-)
Aber: man sollte nicht vergessen, daß nicht alles "alte" Verhalten vollkommen erlischt, sondern unter bestimmten Umständen, da ebenfalls erlernt und noch dazu meist in der Jugend, irgendwann mal wieder auftauchen kann...
: Ich dachte immer, die Biester seien so knallharte Opportunisten ?:
Ja, das sind sie auch, aber mann merkt es bei einer guten Koalition halt nicht so.:-))
Tschüß
Carola