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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Doch keine Opportunisten ?
07. Dezember 2000 16:48

Hallo Rolf,

an einem Punkt möchte ich mich noch was loswerden, da ich es zuivor vermieden habe, auf die Einzelbesipiele einzugehen, da der Ablauf uns ja nicht bekannt ist:

: Ja, schon. Aber das Leckerchen liegt zwischen den Pfoten. Verführerisch duftend. Und Wuffi guckt, und guckt, und guckt und ..... "click" und mampf ! Warum nicht vorher ? Wieso warten ? Das meinte ich.

Ist denn sicher, dass da nicht ein verstecktes Verbotssignal wirkt bzw. Hund auf ein erlerntes Verbot zurückgreift? Etwa die einfache Übung, dass Du ein Leckerli auf die offene Hand legst und sie in dem Moment schließt, in dem Hund es nehmen möchte; die Hand dann offenbleibt und das Leckerli genommen werden darf, wenn Hund nicht danach grabscht?

Auf diese Weise führt man bei jungen Hunden ja bisweilen schon auf sanfte Art die Bedeutung des "nein" ein
Das läßt sich nun beliebig variieren und steigern, Du kannst den HUnd in ein Hufeisen aus Futter führen, es links und rechts von ihm oder auf ihn werfen usw. Wenn das einzige, was vom Hund konkret verlangt wird, das Nichtfressen ist, dann ist das m.E. eine Vebotsübung.

Allerdings mit der Maßgabe, dass Hund lernt, sein Ziel mit weniger Stress und Aufwand zu erreichen und Kooperation für ihn deshalb lohnenswerter und erfolgreicher ist als Konfrontation.

Das ist beim Futter wohl deswegen einfach, weil der Reiz und die Belohnung identisch (Futter) sind. Schwieriger ist es beim Jagd- und beim Aggressionsverhalten, weil da zwei verschiedene Funktionskreise vorliegen. Jagdverhalten-Futterbelohnung: bisweilen sehr unglückliche Konkurrenz, da das Jagen nicht zwingend auf Futtererlangung abzielt.
:
:
Viele Grüße,

andreas

07. Dezember 2000 21:46

Grüß Euch Carola & Rolf,

: : Ich dachte immer, die Biester seien so knallharte Opportunisten ?:
:
: Ja, das sind sie auch, aber mann merkt es bei einer guten Koalition halt nicht so.:-))

Besser kann man es wohl nicht auf den punkt bringen!
Aber die Koalitionsverhandlungen können sich hinziehen ....

tschüß Martin & Mirko

07. Dezember 2000 22:27

Hallo Rolf,

:
: Ja, das leuchtet ein. So habe ich es noch nicht betrachtet.

Wieso eigentlich nicht?
(muß jetzt mal so provokativ sein)
Weißt Du, darin liegt für mich eigentlich das "Geheimnis" des Clickertrainings. Es hat weit mehr Wirkung, als das beinahe sichtbare "AHA" auf der Hundestirn beim Lernen einer "klassischen" Aufgabe.



: Ja, schon. Aber das Leckerchen liegt zwischen den Pfoten. Verführerisch duftend. Und Wuffi guckt, und guckt, und guckt und ..... "click" und mampf !
Warum nicht vorher ? Wieso warten ? Das meinte ich.:

Hund lernt, bzw. hat gelernt, er wartet auf "Click" . Du schmeißt es ihm ja nicht gleich beim ersten Mal zwischen die Pfoten. Ist vergleichbar mit dem Zeitfenster, zu dem hier noch sowas wie ein "Raumfenster " kommt.

grinning smileya muß man schon ein unheimliches Vertrauen in "die Methode" haben :-):

Vor allem in den Hund...
...und sich.


: Deswegen geht das Training wieder besser voran u.s.w. - eine positve Rückkopplung sozusagen. Eins wirkt aufs andere ?

Sozusagen. Will sogar meinen, daß hundliches Treiben, ob wir dabei clicken oder nicht eine(n) sozialen/Motivation Hintergrund hat- ob der Hund wegrennt, fröhlich herbeigehoppelt kommt oder aufmerksam auf eine Aufgabe wartet oder gerade in Deiner Nähe(oder auch nicht) döst.
Diese Betrachtungsweise bringt uns den Quadropeden wohl einfach näher oder wir werden ihnen damit gerechter.
Verstehst Du, was ich meine?



Tschüß


Carola

07. Dezember 2000 22:45

Hallo Rolf,

habe doch was übersehen:

:... ausschließlich mittels positiver Bestärkung lernen können, dem "Offensichtlichen" eben nicht nachzugeben.:

Hier muß ich doch nochmal etwas anmerken. Ich kann mich in meiner(sorry, ich sag schon wieder dieses Wort) ganzheitlichen Betrachtung das nicht so schwarz /weiß sehen oder gar "ausschließlich" meinen.

Beispiel: Zitat Hundehalter: "Der ist zu Hause so lieb, ich versteh nicht, wieso der sich draußen so benimmt."

Da läutet bei mir auch sofort was, sogar ziemlich laut. Es stellt sich in solchen Fällen oft heraus, daß der Wauwau, tatsächlich lieb ist, daheim, weil er von früh bis spät "gepudert" wird, alle Liegeplätze seiner Zweibeiner benutzen darf und sich jankend jegliche Aufmerksamkeit erheischt.

In solchen Fällen fält mir zuerst etwas anderes ein, als ausschließlich positive Bestärkung ...;-), solche Fälle sind der beste Beweis für die Opposition des Hundes.

Tschüß


Carola


: Rolf & Barney

08. Dezember 2000 23:55

Grüß Dich Andreas,

du sagst es

: Allerdings mit der Maßgabe, dass Hund lernt, sein Ziel mit weniger Stress und Aufwand zu erreichen und Kooperation für ihn deshalb lohnenswerter und erfolgreicher ist als Konfrontation.

Das ist nach meiner jetzigen erfahrung der entscheidende punkt. Wichtig dabei ist aber das konsequente (gleichartige) verhalten des menschen.

: Das ist beim Futter wohl deswegen einfach, weil der Reiz und die Belohnung identisch (Futter) sind. Schwieriger ist es beim Jagd- und beim Aggressionsverhalten, weil da zwei verschiedene Funktionskreise vorliegen. Jagdverhalten-Futterbelohnung: bisweilen sehr unglückliche Konkurrenz, da das Jagen nicht zwingend auf Futtererlangung abzielt.

Da triffst du den punkt. Trotzdem ist über futter und "gemeinsames" jagdverhalten unheimlich viel zu erreichen. Der funktionskreis "rudelverhalten" wird m.e. völlig unterschätzt.

tschüß Martin & mirko

09. Dezember 2000 13:02

Hallo Martin,

: Wichtig dabei ist aber das konsequente (gleichartige) verhalten des menschen.

Und insbesondere DER Menschen, wenn es denn mehrere sind.
:
: Da triffst du den punkt. Trotzdem ist über futter und "gemeinsames" jagdverhalten unheimlich viel zu erreichen. Der funktionskreis "rudelverhalten" wird m.e. völlig unterschätzt.

Sehe ich auch so. Ich habe das seinerzeit mal über einen Besuch bei natural-dogmanship.de ausprobiert. Weniger die dortigen Übungen als das "gemeinsame" Jagen. Sofern das Futter als "Beuteobjekt" am Ende eines von mir initiierten und erfolgreich abgeschlossenen Ablaufs steht, scheint mir dies in der Tat je nach Hund hilfreich. Ich muß allerdings sagen, dass ich dies mit Einschränkungen versehen muß, da zumindest bei einem unserer Rüden deratige Ersatzjagd nur ein erneutes Aufbruchsignal für ein fröhliches Ausbüchsen ist.

Viele Grüße,

andreas
: