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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Signal mit unangenehmen Folgen
10. Dezember 2000 18:43

Hallo Tina,

: Es IST unangenehm! Ich habe drahthaarige Terrier mit Unterwolle. Allein das Bürsten und (gründliche) Kämmen sind zwar nicht schmerzhaft, aber in der Tat unangenehm! Vom Trimmen, ebenfalls nicht schmerzhaft, aber noch unangenehmer, mal ganz zu schweigen.

trotzdem kann man den Hund dazu bringen sich auf diese Prozedur zu freuen. Mittels Clicker z.B.

Hört sich zwar nicht logisch an, ist aber so.
Hunde gewöhnen sich schnell an unangenehmes und können lernen dies hinzunehmen. Vor allem wenn am Ende etwas Schönes folgt.

: Das ist nicht möglich. Ich kann ja die Tatsachen nunmal nicht ins Gegenteil verkehren!

Sorry, es ist möglich. Ich kenne diverse Terrierbesitzer die null Probleme mit der Fellpflege des Hundes haben (der Hund auch nicht :-)). Und diese Hunde werden nicht einfach geschoren.

: Na und? Hat der Hund doch 24 Stunden am Tag. Das ist also nichts besonderes...

Dann sollte es dazu werden!

: Beispiel: Vielleicht findet Hund es wesentlich motivierender, sich im Kuhfladen zu wälzen als wegen eines (obendrein auch nur vielleicht erhältlichen) blöden Zwergenleckerchens zu mir zu kommen.

sollte einem zu denken geben.
Vielleicht solltest Du es nicht mit Zwergenleckerchen versuchen sondern mit etwas Besonderem.
Alles was für den Hund selbstverständlich ist (z.B. den ganzen Tag vollgelabert und umschwirrt zu werden) wird untinteressant und sogar lästig.

: Oder: Ich rufe Hund (wahrscheinlich mein Fehler), um ihm an Ort und Stelle zu erklären, dass ich es oberdoof finde, dass er in meiner (kurzen!) Abwesenheit ein weiteres Stück Tapete von der Wand gefetzt hat. Natürlich kommt er hier, wie im Trimmraum, falls überhaupt, auch nur angekrochen.
: Es ist sicher zu viel verlangt, dass der Hund freudig kommt, wenn ihn voraussichtlich etwas unangenehmes erwartet. Aber heißt das dann, dass ihm unangenehmes grundsätzlich nicht gesagt werden darf?

Worauf willst Du hinaus???
Was hat das mit dem Fellpflegeproblem zu tun.

Bei einem Hund, der in erwartung von Strafe, angekrochen kommt ist in der Erziehung etwas völlig danebengegangen.

Für mich gibt es nur eine Lösung. Das unangenehme Bürsten muß zu einer halbwegs angenehmen Prozedur werden. Es läßt sich ja nun mal nicht umgehen also macht man das beste daraus. Das dauert anfangs wahrscheinlich etwas länger, da man vorsichtig sein muß damit es nicht zu stark ziept und reißt - aber es lohnt sich.

Raus aus der Gewohnheit!!!! Mach es für den Hund zu einem Besonderen Erlebniss!

Gruß
Kathi

10. Dezember 2000 20:19

Hallo Tina,

: Überzeuge Deinen Hund davon, daß Körperpflege eine tolle, angenehme Sache ist und er wird freudig kommen.

Du sagst:

grinning smileyas ist nicht möglich. Ich kann ja die Tatsachen nunmal nicht ins Gegenteil verkehren!

Zu Körperpflege und Clicker will ich Dir ein konkretes Beispiel geben. Ich habe drei Whippets und deren Krallen müssen (im Gegensatz zu denen meiner Schnauzerhündin) regelmässig geschnitten werden. So etwas alle drei Wochen. Nun ist Krallenschneiden nicht gerade beliebt, einige Male hab ich auch schon ganz leicht danebengeschnitten (wegen Gezappel) - mit anderen Worten, ich nam die Krallenschere in die Hand und die Hunde verschwanden möglichst schnell unauffälig z.B in ihren Boxen *gg*. Bei Burnie, die ich nicht von klein auf habe, war es besonders extrem, wir mussten es zu zweit machen, mein Mann hielt sie dabei fest (seehr festsmiling smiley, das war natürlich ein ganz schöner Stress - vor allem für den Hund.

Nun fand ich das nicht sehr befriedigend und habe mit die Zeit genommen, das mal zu trainieren. Da ich allein war, habe ich Burnie dabei wegen der Verletzungsgefahr allerdings erst fixieren müssen (sie wendete früher wirklich alle Kraft auf um zu entkommen), ich habe sie deshalb am Geschirr so festgebunden, das sie sich nur sehr wenig bewegen konnte. Dann habe ich angefangen - Bein streichen - hochheben - Click (in diesem Fall ein Wort, ich habe für jeden Hund noch jeweils ein konditioniertes Lobwort) - Belohnung. Zehen drücken - C & B. Zeh festhalten - C & B. Schere ansetzten - C & B. Anderen Fuss hochheben, drücken - C & B. Erster Schnitt C & B, zweiter Schnitt C & B, dritter und vierter Schnitt C & B. Fuss fertig, Jackpott.
Nächste Übungseinheit, nächster Fuss. *g*
Und so weiter...

Beim nächsten Mal - also etwa drei Wochen später - war ich mit etwas Geduld in der Lage, dieser (frei stehenden) Hündin alleine und nur mit sehr wenig Zwang (zweimal musste ich sie stärker am Bein festhalten, bzw. zu mir zurückstellen, weil sie weggehen wollte) alle vier Füsse zu pediküren. je Fuss C & B.

: Oder: Ich rufe Hund (wahrscheinlich mein Fehler), um ihm an Ort und Stelle zu erklären, dass ich es oberdoof finde, dass er in meiner (kurzen!) Abwesenheit ein weiteres Stück Tapete von der Wand gefetzt hat. Natürlich kommt er hier, wie im Trimmraum, falls überhaupt, auch nur angekrochen.

Nun, das Problem ist, der Hund kann Deine Wut gar nicht mehr mit seiner Tat in Verbindung bringen. Er sieht nur, das Du aufgebracht bist und versucht Dich zu beschwichtigen. Bei Strafen ist das Timing noch wichtiger, denn damit kann man viel mehr kaputtmachen....

: Es ist sicher zu viel verlangt, dass der Hund freudig kommt, wenn ihn voraussichtlich etwas unangenehmes erwartet. Aber heißt das dann, dass ihm unangenehmes grundsätzlich nicht gesagt werden darf?

Doch, das darf, aber nur wenn Du ihn auf frischer Tat ertappst, besser noch, wenn Du ihn bei der Absicht ertappst etwas "unartiges" tum zu wollen. *adlerausgeseiwachsam*. Ansonsten bleibt nur die bekannte und beliebte Möglichkeit: rollen sie eine Zeitung zusammen, schlagen sie sich mehrmals gegen den Kopf und nehmen sie sich vor, das nächste Mal besser aufzupassen. *gg*

Liebe Grüße, Anneke
Mit Schnauzermix Chika und den Whippets Whoopie, Burnie und Blue

11. Dezember 2000 03:09

Hi!

: Naja, trotzdem muss er es lernen, schon zu seinem eigenen Schutz.

Nein. Er muss nur lernen, dass sich Rufen lohnt.
Dass du das "missbrauchen" kannst in kritischen Situationen steht auf
einem andern Blatt.

: Manchmal geht's aber nicht nur mit lieb sein.

Das hat nicht nur etwas mit lieb sein zu tun, sondern viel mit Lernen -
naemlich was zu tun ist, nicht meiden einer schlechten Moeglichkeit.
Aber das weisst du ja selbst.

Zudem ist ganz viel Geschimpfe schrecklich unnoetig.

: Kleines Beispiel: ...

Das Beispiel gefaellt mir. smiling smiley
Du schreibst, du haettest den Hund belohnt. Wie? Mit Leckerchen?
Bist du sicher, dass du ihn belohnt hast? Nicht dass er etwas das
Leckerchen schnell schluckte, um dann die eigentliche Belohnung - das
Raushuepfen in die Freiheit zu bekommen?

Hast du mit ihm geuebt: Sitzen bleiben, bis Tuere auf geht.
Oder: Sitzen bleiben, obwohl Tuere auf geht.
Oder gar: Sitzen bleiben, weil Tuere auf geht.

: ich hab ihn in meinem Schreck mal kurz angebrüllt und siehe da auf
: einmal bleibt er sitzen bis zum Kommando "aussteigen". (aber
: keineswegs ängstlich oder so, wie man jetzt meinen könnte)

smiling smiley
Fein, wenn's klappt. Meinst du, er hat jetzt gelernt auf was es ankommt?
Was tut er z.B., wenn ein anderer die Tuere aufmacht?


Tharin

11. Dezember 2000 08:19

Hi Tharin!

: Hi!
:
: : Naja, trotzdem muss er es lernen, schon zu seinem eigenen Schutz.
:
: Nein. Er muss nur lernen, dass sich Rufen lohnt.
: Dass du das "missbrauchen" kannst in kritischen Situationen steht auf
: einem andern Blatt.

Genau das hab ich gemeint mit meinem Satz... :-)

: : Manchmal geht's aber nicht nur mit lieb sein.
:
: Das hat nicht nur etwas mit lieb sein zu tun, sondern viel mit Lernen -
: naemlich was zu tun ist, nicht meiden einer schlechten Moeglichkeit.
: Aber das weisst du ja selbst.

Weiss ich...aus eigener Erfahrung... Mein Kleiner lernt zwar die Grundbegriffe sehr schnell, braucht aber mehr als meine alten Hunde die Übung, Übung, Übung,....

: Zudem ist ganz viel Geschimpfe schrecklich unnoetig.

Geb ich Dir voll und ganz recht. Ist bei Hunden ähnlich wie bei Kindern... :-) Wenn man ein Kind immer nur anbrüllt mit "mach das nicht" hat das wenig Erfolg. Besser ist: Das ist nicht gut, aber das schon...

: : Kleines Beispiel: ...
:
: Das Beispiel gefaellt mir. smiling smiley
: Du schreibst, du haettest den Hund belohnt. Wie? Mit Leckerchen?
: Bist du sicher, dass du ihn belohnt hast? Nicht dass er etwas das
: Leckerchen schnell schluckte, um dann die eigentliche Belohnung - das
: Raushuepfen in die Freiheit zu bekommen?

Da hab ich schon aufgepasst, dass das nicht passiert.

: Hast du mit ihm geuebt: Sitzen bleiben, bis Tuere auf geht.
: Oder: Sitzen bleiben, obwohl Tuere auf geht.
: Oder gar: Sitzen bleiben, weil Tuere auf geht.

Oja, das haben wir geübt, was das Zeug hält... Sonst folgt er auch schon total brav, sogar sitzen bleiben mitten im Wald geht, nur das mit dem Auto war immer ein Problem...

: : ich hab ihn in meinem Schreck mal kurz angebrüllt und siehe da auf
: : einmal bleibt er sitzen bis zum Kommando "aussteigen". (aber
: : keineswegs ängstlich oder so, wie man jetzt meinen könnte)
:
: smiling smiley
: Fein, wenn's klappt. Meinst du, er hat jetzt gelernt auf was es ankommt?

Ich glaube ja. Kann mich auch fürchterlich irren. Ich vermute, dass es in Wirklichkeit nicht so sehr mein Brüllen war, sondern, dass er einfach meine Angst um ihn gemerkt hat. Aber nur, weil er es jetzt macht, heisst das ja nicht, dass wir das Üben aufgegeben haben... :-)

: Was tut er z.B., wenn ein anderer die Tuere aufmacht?

Hab ich mit mehreren Leuten probiert. (mit meinem Freund, Freundinnen, Eltern, verschiedene Autos...etc.) Er bleibt genauso wie bei mir sitzen.

: Tharin

Lieben Gruss
Simone


11. Dezember 2000 13:51

Hi!

: Da hab ich schon aufgepasst, dass das nicht passiert.

Ich zielte damit nicht auf ungewoltles Raushuepfen, sondern darauf, ob
ein Leckerli fuer deinen Hund in dieser Situation ueberhaupt eine
Belohnung war - oder ob du einfach das Raushuepfen haettest als
Belohnung nehmen koennen.

: Ich glaube ja. Kann mich auch fürchterlich irren. Ich vermute, dass es
: in Wirklichkeit nicht so sehr mein Brüllen war, sondern, dass er
: einfach meine Angst um ihn gemerkt hat.

Vllt hat er ja jetzt den Sinn erkannt:
"Wenn ich einfach raushuepfe, bekommt mensch schrecklich Ansgt - und das
will ich ja nicht." winking smiley

: Hab ich mit mehreren Leuten probiert. (mit meinem Freund, Freundinnen,
: Eltern, verschiedene Autos...etc.) Er bleibt genauso wie bei mir
: sitzen.

Ja, dann wird es wohl dran liegen, dass er euch ruecksichtsvoller Weise
nicht erschrecken will. winking smiley


Tharin

11. Dezember 2000 13:58

Hi Kathi,

danke für Deine Antwort.


: Aber heißt das dann, dass ihm unangenehmes grundsätzlich nicht gesagt
: werden darf?
:
: Worauf willst Du hinaus???
: Was hat das mit dem Fellpflegeproblem zu tun.

Nichts. Ich habe auch kein Fellpflegeproblem, so wie ich auch kein Kuhfladenproblem habe.

Beides sollte als Beispiel dienen für meine Grundsatzfragen: Wie kann ich erreichen, dass der Hund FREUDIG (möglichst) zu mir kommt, AUCH WENN ihn dann möglicherweise etwas wenig angenehmes erwartet (Tapete, Kämmen) oder er aber viel lieber aus anderen Gründen was anderes tun
möchte (Kuhfladen) als zu mir zu kommen. Es geht mir lediglich um die Grundsatzfrage, nicht um's Detail.

Hoffentlich konnte ich das jetzt verständlich rüberbringen. ;-)

Tina