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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Clickertraining im Gebrauchshundesport
26. Februar 1999 16:11

: : wer hat erfahrungen mit clicker im gebrauchshundesport?
:
: ich kann nicht aus persönlichen Schutzhunde-Erfahrungen sprechen, lediglich Obedience und Trainings mit SchH-Leuten und deren Feedback.

Sorry , mir geht es wirklich um Leute die Erfahrungen im Gebrauchshundesport ( speziell Schutzdienst ) haben und wissen wie es funktioniert
Nehme z.B. das Aus bei einem Hund der das nur unter Starkzwang ( Stachel , Elektro ) gelernt hat . Hier könnte es z.B. die Variante geben , den Hund versauern lassen bis er vermutlich nach langer Zeit vor Frust selbst abläßt . D.h. keine Einwirkungen gleich welcher Art vom HF oder vom Helfer. Der Hund muß sich zwangsläufig selbst bestätigen , was ja in so einem Fall durchaus 10 Minuten dauern könnte. Hier muß dann der Helfer auch absolut ruhig und passiv bleiben . Wird der Hund von alleine "sauber" , gibt es die Bestätigung , heißt erneuter Anbiss und evtl. Schenken der Beute. So , oder ähnlich könnte ein Erfahrungsbericht eines Ausbilders in diesem Bereich lauten .
Grundsätzlich bin ich überzeugt, dass man jedes Verhalten mit dem Clicker trainieren kann. Man muss sich nur überlegen, wie.

Ist mir schon klar. Das ist z.B. so ein Ansatz wie oben beschrieben.

Vielleicht schilderst Du einmal das Problem. Vielleicht können Dir einige von der Liste Tipps geben.
Welche Leute genau ? Dies ist ja meine Frage !
Gruß Andreas

26. Februar 1999 16:40

Hallo Andy

Nehme z.B. das Aus bei einem Hund

Das Aus und das Halten kann man sauber mit dem Clicker trainieren - verlangt viel Erfahrung, Einfühlungsvermögen und ein gutes Timing.
Das ist m.E. jedenfalls besser zu erreichen als sog. Starkzwangmethoden (was auch immer das heisst)

Wenn ein Hund gerne beisst, kann das neue Beissen die Belohnung für das Aus sein.
Ich glaube, das entspricht Deinen Gedanken zum Auslassen. Oder?
Ich begreife Deine Äusserungen vom 'versauern lassen' nicht.
Wenn Du meinst, dass man den Hund eine Zeit nicht beachten soll, bis er von alleine auf die Idee kommt, den Ärmel loszulassen, dann zu clicken und ihn dann als Belohnung wieder beissen zu lassen, ist das richtig.

Wichtig ist, dass man möglichst früh und 'richtig' beginnt. Dann braucht man auch keine Korrektur.
Beim Clicken ist es sowieso richtig, sich von der Korrektur-Denkweise zu lösen. Man überlegt sich, was man trainieren will, beginnt ganz einfach und geht in kleinen Schritten weiter. Wichtig ist, dass der Hund (und Hundeführer) Erfolg hat, also geclickt wird (mit Belohnung).
Das motiviert zum Weiterarbeiten!

Welchen Hund hast Du, wie alt und was trainierst Du mit ihm?

Herzlich
Doris


26. Februar 1999 18:28

Hallo Andreas,

1. Ansprechpartner: Die Obfrau für Basisausbildung des swhv ist dort im Verein, Frau Dorothee Schneider.

2. In unserem Verein wird Anfang März für alle Übungsleiter ein Seminar mit Martin Pietralla stattfinden. Ich hoffe, daß sich dann das Clickertraining auch bei uns durchsetzt.

3. Ich bin aktiv im HSV Ludwigshafen-Friesenheim

4. Ich habe einen 11 Monate alten Riesenschnauzer, mit welchem ich SchH-Sport betreiben will und auch schon tue. Allerdings nicht über die Clickermethode, wobei ein gewisses Maß an Konditionierung, z.B. beim herrufen schon da ist, da er dann jedesmal Futter bekommt.

Wo wohnst Du?
Viele Grü0ße
Kerstin

27. Februar 1999 01:53

Hallo Andreas

Ich greife hier eine Aussage raus, die mir jahrelang Kopfzerbrechen machte:

"Nehme z.B. das Aus bei einem Hund der das nur unter Starkzwang ( Stachel , Elektro )
gelernt hat..."

Mir ist klar, dass ein Hund im Ärmel reduziert schmerzempfindlich ist,
falls er "voll dabei" ist. Kannst Du mir bitte sagen, ob folgende Überlegung z.B. bei
SDHs, die Du kennst gemacht wurde?

Gute Sporthunde sollen hart sein, vor allem bei Stockschlägen. Richtig?
Warum sollen sie dann "weich" sein auf Starkzwang? Schmerzeinwirkung hier = egal,
Schmerzeinwirkung da = reagieren.

Es ist heute klar, weshalb viele Hunde über sukzessiv gesteigerten Starkzwang NICHT
das gewünschte schnelle Aus konstant zeigen können. Das kann man mit jedem Tier erreichen,
wenn man die Einwirkungsstärke langsam steigert. (Ich zeichne hier jetzt keine grausigen Bilder.)

Da freue ich mich um so mehr, wenn Du nach einer Alternative fragst.

grinning smileyer Hund muß sich zwangsläufig selbst bestätigen ,
was ja in so einem Fall durchaus 10 Minuten dauern könnte.

Was heisst zwangsläufig selbst bestätigen? Kommt durchs Ruhighalten der Beute fürs Aus nicht das Problem des Griff-Nachlasses bei kurzfristiger Kampfeinstellung oder habt Ihr das im SchH gar nicht?

:Wird der Hund von alleine "sauber" , gibt es die Bestätigung , heißt
erneuter Anbiss und evtl. Schenken der Beute.

Das ist eine Schwierigkeit für den Hund. Das Aus wird mit dem bestätigt, was er vorher
schon hatte oder nicht? Also warum soll er seine "Schokolade" erst hergeben, wenn er dafür
nichts besseres kriegt?

Meiner Erfahrung nach ist ganz allgemein ein sauber aufgebauter Hund = gute Führerbindung,
keine Konflikte, ansprechbar genug, um keinen Starkzwang anzuwenden, dessen Erfolg dann auch noch zweifelhaft ist.

Sage mir jetzt bitte nicht, es gäbe eben auch andere Hunde. Die, welche ich in den etwa 1000
Trainings in 3 Ländern gesehen habe, die nicht ausliessen, waren allesamt zumindest Zeitweise über Zwangseinwirkung
gearbeitet worden.

Das kann ich bei einem ganz normalen "Familien"-Schäfer auch erreichen, wenn ich "Pech" habe, sprich meine menschliche Idee von Auslassen nicht dem hundlichen Verhalten anpasse. Und da wären wir wieder beim Clicker.

Noch ein kleiner Tip: Clicken ist nicht schwer. Versuch es doch im Selbsttest in der Zwischenzeit, aber stufenweise angewöhnen und nicht beim ersten schwierigen Aus clicken. Danke.



28. Februar 1999 01:29

: Hallo Andreas
:
: Ich greife hier eine Aussage raus, die mir jahrelang Kopfzerbrechen machte:
:
: "Nehme z.B. das Aus bei einem Hund der das nur unter Starkzwang ( Stachel , Elektro )
: gelernt hat..."
:
: Mir ist klar, dass ein Hund im Ärmel reduziert schmerzempfindlich ist,
: falls er "voll dabei" ist. Kannst Du mir bitte sagen, ob folgende Überlegung z.B. bei
: SDHs, die Du kennst gemacht wurde?
:
: Gute Sporthunde sollen hart sein, vor allem bei Stockschlägen. Richtig?
Wichtige Info zuerst : Ich arbeite keine Hunde im Starkzwang. Definition Härte:
Keine nachhaltige Beeindruckung durch psychische o. physische Einwirkungen.

: Warum sollen sie dann "weich" sein auf Starkzwang? Schmerzeinwirkung hier = egal,

Stockschläge nach PO sind keine ! physischen ausschl. psychischen Einwirkungen
: Schmerzeinwirkung da = reagieren.

: Es ist heute klar, weshalb viele Hunde über sukzessiv gesteigerten Starkzwang NICHT
: das gewünschte schnelle Aus konstant zeigen können.

Richtig , nicht sukzessiv .

Das kann man mit jedem Tier erreichen,
: wenn man die Einwirkungsstärke langsam steigert. (Ich zeichne hier jetzt keine grausigen Bilder.)
:
: Da freue ich mich um so mehr, wenn Du nach einer Alternative fragst.

Nochmals zur Richtigstellung . Ich arbeite keine Hunde im Starkzwang. Alternativen sind für eine grundsätzliche Aufklärungsarbeit.

:
: grinning smileyer Hund muß sich zwangsläufig selbst bestätigen ,
: was ja in so einem Fall durchaus 10 Minuten dauern könnte.
:
: Was heisst zwangsläufig selbst bestätigen? Kommt durchs Ruhighalten der Beute fürs Aus nicht das Problem des Griff-Nachlasses bei kurzfristiger Kampfeinstellung oder habt Ihr das im SchH gar nicht?

Genau darum geht es !!! Diese Hunde haben das Problem , daß bei Kampfeinstellung kein Griff nachgelassen wird.
:
: :Wird der Hund von alleine "sauber" , gibt es die Bestätigung , heißt
: erneuter Anbiss und evtl. Schenken der Beute.
:
: Das ist eine Schwierigkeit für den Hund. Das Aus wird mit dem bestätigt, was er vorher
: schon hatte oder nicht?

Nein , er hatte es vorher nicht , sondern der Helfer.

Also warum soll er seine "Schokolade" erst hergeben, wenn er dafür
: nichts besseres kriegt?

Er bekommt es , Schenken heißt er darf es vom Helfer bekommen und "in Sicherheit bringen".
:
: Meiner Erfahrung nach ist ganz allgemein ein sauber aufgebauter Hund = gute Führerbindung,
: keine Konflikte, ansprechbar genug, um keinen Starkzwang anzuwenden, dessen Erfolg dann auch noch zweifelhaft ist.
:
Meine Erfahrung auch ! Ich habe einen so aufgebauten Hund.

: Sage mir jetzt bitte nicht, es gäbe eben auch andere Hunde. Die, welche ich in den etwa 1000
: Trainings in 3 Ländern gesehen habe, die nicht ausliessen, waren allesamt zumindest Zeitweise über Zwangseinwirkung
: gearbeitet worden.
:
Bestimmt richtig. Mir geht es eben um diese "1000" Fälle.

: Das kann ich bei einem ganz normalen "Familien"-Schäfer auch erreichen, wenn ich "Pech" habe, sprich meine menschliche Idee von Auslassen nicht dem hundlichen Verhalten anpasse. Und da wären wir wieder beim Clicker.
:
: Noch ein kleiner Tip: Clicken ist nicht schwer. Versuch es doch im Selbsttest in der Zwischenzeit, aber stufenweise angewöhnen und nicht beim ersten schwierigen Aus clicken. Danke.
Das ist mir schon bekannt . Aber meine Frage war eine andere.

28. Februar 1999 01:44

: Hallo Andy
:
: Nehme z.B. das Aus bei einem Hund
:
: Das Aus und das Halten kann man sauber mit dem Clicker trainieren - verlangt viel Erfahrung, Einfühlungsvermögen und ein gutes Timing.
: Das ist m.E. jedenfalls besser zu erreichen als sog. Starkzwangmethoden (was auch immer das heisst)

Ja ,ja schon klar.
:
: Wenn ein Hund gerne beisst, kann das neue Beissen die Belohnung für das Aus sein.
: Ich glaube, das entspricht Deinen Gedanken zum Auslassen. Oder?

Absolut korrekt.

: Ich begreife Deine Äusserungen vom 'versauern lassen' nicht.
: Wenn Du meinst, dass man den Hund eine Zeit nicht beachten soll, bis er von alleine auf die Idee kommt, den Ärmel loszulassen, dann zu clicken und ihn dann als Belohnung wieder beissen zu lassen, ist das richtig.

Ja versauern hieße in diesem Fall ruhiges und passives Verhalten des Helfers , ohne Korrekturmaßnahmen bis der Hund ohne Einwirkungen von allein abläßt.
:
: Wichtig ist, dass man möglichst früh und 'richtig' beginnt. Dann braucht man auch keine Korrektur.

Das ist das optimale , aber ich gehe von falschen Anfängen aus. Hunde haben dieses Fehlverhalten ( kein Aus auf Komando )bereits gelernt.

: Beim Clicken ist es sowieso richtig, sich von der Korrektur-Denkweise zu lösen. Man überlegt sich, was man trainieren will, beginnt ganz einfach und geht in kleinen Schritten weiter. Wichtig ist, dass der Hund (und Hundeführer) Erfolg hat, also geclickt wird (mit Belohnung).
: Das motiviert zum Weiterarbeiten!
:
O.K. habe ich verstanden.

: Welchen Hund hast Du, wie alt und was trainierst Du mit ihm?

Mein Hund ist ein Hovawart - Rüde . Er heißt Angus und ist 4 Jahre alt. Er hat die Schutzhundprüfung III. Allerdings geht es mir nicht um meinen Hund , der übrigens nicht im Starkzwang gearbeitet wurde , sondern um das Problem allgemein , welches ich im auch bei "meinen" Hunden in der Ausbildung Gott sei Dank nicht habe.
Viele Grüße
Andreas