Hallo Christine,
ich war gespannt auf die Antworten auf die letzten drei Worte meines postings. Dorothees Beispiel könnte ja wie folgt interpretiert werden:
Eine rechtzeitige, massive Strafe wirkt schnell, nachhaltig und zuverlässig. Warum dann noch Clickern?
Oder so : Wenn wir richtig strafen könnten, bräuchten wir nicht belohnen.
as sind wohl Grundsatzfragen: Wieviel Hund gestattet man seinem Hund zu sein?
Eine Grundsatzfrage ist aber -heute mehr denn je- auch: wie sehr gestattet die Umwelt dem Hund, Hund zu sein?
Wieviel Hilfsmittel tut man seinem Hund an in der menschlichen Hilflosigkeit und vielleicht auch in den menschlichen Illusionen, daß Hund so zu sein hat, wie Mensch es sich erträumt?
Ich kann Dich da gut verstehen. Der Lorenz war schon dagegen, den Hund zu sehr zu erziehen und Deine Zeilen erinnern mich -miz allen für mich daraus erwachsenden Bejahungen und Bedenken- an das Buch von Elizabeth Marshall Thomas:
"Den Hunden die bei mir blieben, gab ich Nahrung, Wasser und Obdach, machte aber nach Beginn meines Projekts keinen Versuch mehr, sie zu erziehen, weder zu Stubenreinheit noch zum Herkommen auf Befehl. Das war nicht nötig. Die jungen Hunde ahmten die alten nach, was in ihrem Fall zu perfekter Stubenreinheit führte, und alle Hunde kamen meist von sich aus, wenn man sie rief und verweigerten dies nur, wenn unsere Wünsche mit etwas kollidierten, das ihnen außerordentlich wichtig war. Ein Hund, der die Freiheit hat, eine solche Unterscheidung zu machen, zeigt an einem einzigen Tag mehr von seinem Denken und Fühlen als ein dressierter, hyperdisziplinierter Artgenosse in seinem ganzen Leben."
Viele Grüsse,
andreas