Hallo Katrin,
sorry, konnte leider nicht früher antworten.
: Das heisst bei gemeinsamen Spaziergängen kein clickern mehr? Das wird dann aber schwierig, denn zum getrennten Gassigehen werde ich nicht sehr oft Zeit haben.
Sofern du jeweils den Hund durch Blickkontakt "ansprichst", wenn du clickerst, ist es schon möglich, mit beiden gleichzeitig zu arbeiten. Aber das funktioniert nur, wenn sie viel Blickkontakt mit dir haben. Wenn du also eine "Arbeit" des einen Hundes durch den Clicker belohnen willst, achte darauf, dass du ihn auch ansiehst. Den anderen dann einfach ignorieren. Aber wie gesagt, dass funktioniert nur, wenn deine Hunde Blickkontakt zu dir halten. Ansonsten arbeite lieber nicht mit dem Clicker, wenn du mit beiden spazieren gehst.
Wie machst du das mit der Schleppleine? Und heisst das, der Hund darf sich dann nicht mehr weiter als auf Länge der Leine entfernen? Wie läßt du ihn dann im Wald spielen und toben?
Ziel dieser Leine ist es, deinen Hund auch auf einer gewissen Entfernung unter Kontrolle halten zu können. Wenn also der Hund losrennen will und du dies in diesem Moment nicht möchtest, hast du die Möglichkeit, indem du deinen Fuß auf die Leine stellst, ihn daran zu hindern. Richtig ist auch deine Vermutung, dass der Hund diesen Radius einhalten soll. Jedoch teilen sich hier die Meinungen vieler Hundehalter. Einige meinen, ihr Hund soll sich frei bewegen können. Jedoch ist es z.B. für den Menschen ein schönerer Spaziergang, wenn z.B. in unbekannten Waldgebieten man nicht Angst haben muss, dass die Hund für gewisse Zeit "einfach weg sind". Man kann mit dieser Leine die Hunde daran gewöhnen, diesen Radius einzuhalten. Ich halte es mit meinem Rüden so: Wenn ich mit der Hündin arbeite, meint er, sich selbständig machen zu können. Da ich das weiß, kommt er an die Schleppleine und ich habe ihn auch dann noch "unter Kontrolle". Da er ansonsten aber gut hört, lasse ich ihn auch ohne Leine spielen und toben, zumal das Verletzungsrisiko einfach zu hoch ist, wenn 10 bis 15 Hunde miteinander spielen (wenn wir spazieren gehen, sind immer wenigstens acht Hunde dabei). Du kannst also auch individuell mit dieser Leine arbeiten.
: : Ziel des Clicker-Trainings ist, dass der Hund Spaß an der Arbeit haben soll. Wenn du merkst, dass deine Hündin nicht mehr voll bei der Sache ist, musst du sie entweder mehr motivieren oder aber die Trainingseinheiten verkürzen. Lieber kürzer und häufiger.
: Da hast du wohl recht, nur leider ist das mit zwei Hunden sehr schwierig, da man sie dann jedes mal trennen muß. Woher nehmt ihr die viele Zeit? Oder ist es ausreichend am Wochenende intensiv zu trainieren und sonst weniger.
Es stimmt, dass es mit zwei Hunden viel schwieriger ist, wenn du mit ihnen arbeiten möchtest. Ich hatte zuerst nur den Rüden und alles funktionierte bestens. Dann haben wir uns überlegt, einen zweiten Hund anzuschaffen. Hier hat das Herz über den Verstand gesiegt, und wir haben unsere Hündin einem Züchter abgekauft, da sie ein Bild bot, das einem die Tränen in die Augen trieb. Und dann fingen die Probleme an. Da sie alles andere interessanter fand als mich, sind wir zur Hundeschule gegangen (einen Dackelmischling konnte ich gut erziehen und ich hatte auch schon viele Pflegehunde, die z.B. auf die Besitzer nicht gehört hatte, aber nach einiger Zeit auf mich und darunter waren auch einige sogenannte Problemhunde, aber diese Hündin brachte mich fast um den Verstand). Unsere Trainerin hat uns dann geraten, mit den Hunden getrennt zu arbeiten; da unser Rüde sehr lerneifrig ist, sollten wir ihn auf alle Fälle weiter fördern (wir machen jetzt Agility und in der nächsten Saison fangen wir mit Dog-Dancing an) und zum anderen konnte sich so die Bindung zwischen mir und der Hündin festigen. Das letzte klappte nur leidlich, bis ich mit dem Clicker gearbeitet habe. Und siehe da, jetzt klappt es auch mit dem Blickkontakt. Da wir beide berufstätig sind, haben wir auch nicht übermäßig viel Zeit. Ich gehe zweimal in der Woche abends auf den Hundeplatz zur Unterordnung, jeweils mit einem Hund (und mit Clicker). Mein Mann kümmert sich in der Zwischenzeit um den anderen Hund (und ggf. um den Haushalt, was natürlich auch ein Vorteil ist). Samstags bin ich mit beiden Hunden auf dem Platz, wobei ich aber nur jeweils mit einem arbeite, der andere ist dann in der Zwischenzeit im Auto. Dann mache ich mit dem Kleinen Unterordnung + Agility und mit der Großen noch einmal Unterordnung in einer anderen Gruppe. Wie gesagt, kommt Dog-Dancing bei beiden auch noch hinzu. Es hört sich viel an, aber beide sich NICHT überfordert. In der Woche halte ich es so, dass ich getrennt mit den Hunden einige Übungseinheiten durchführe, halt wie ich die Zeit habe. Es kann schon vorkommen, dass ich "nur" 10 Minuten jeweils mit einem Hund übe. Da die Unterordnung unserem Rüden auf Dauer zu langweilig ist, lasse ich ihn z.B. über Abtrennungen springen und durch die Beine laufen, damit es abwechslungsreicher für ihn ist. Mit dem Clicker kommt man nach einiger Zeit ja auf die verrücktesten Ideen.
:Mit übermäßiger Härte haben wir nie trainiert. Es ist also kein Problem, wenn andere nicht clickern solange sie auch mit positiver Bestärkung arbeiten? Vielleicht kann ich ja auch den Rest der Fmilie vom Clickertrainig überzeugen.
Nein, wenn ihr generell mit positiver Bestärkung arbeitet, ist es kein Problem, wenn nicht alle Clickern. Da wir auch nicht immer mit Clicker "arbeite", wenn wir spazieren gehen, werden unsere beiden dann halt viel gelobt und gestreichelt. Aber es funktioniert eben besser mit dem Clicker! Wenn also eure Hunde "nicht mehr so gut hören", kann es daran liegen, dass du mit dem Clicker "richtig" belohnst, aber die anderen Familienmitglieder z.B. nicht während der Reaktionszeit positiv bestärken, kann das schon der Grund sein, warum sie nicht mehr so gut hören. Mit dem Clicker kann man nun mal "zeitgenauer" arbeiten.
Ich hoffe, dass ich alles ausreichend erklärt habe; falls du noch Fragen hast, melde dich noch mal.
Also, viel Glück.
Gruß
Nikola