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Sicherer Abbruch

geschrieben von Sabine(YCH) 
Sicherer Abbruch
19. Januar 2001 18:01

Hallo,

auch so ein „Aufräumproblem" ist für mich der Sichere Handlungsabbruch, im Allgemeinen hier als „Nein" bekannt.
Wenn ich es also richtig verstanden habe, ist die Konditionierung mit einem Megaschreck (nicht mit Schmerzen) in einem langweiligem, nicht so wichtigen Moment. entscheidend.
Dazu habe ich aber einige Fragen.
1. Da bemüht man sich, den Hund als Welpen mit allen schrecklichen Dingen bekannt zu machen, damit er später vor nichts Erschrickt, und da ist doch die Auswahl eines Megaschrecks ziemlich schwer.
Das „Nein" hatte ich mit einer Wasserpistole konditioniert, es ist aber zu einem „lass das jetzt mal vielleicht sein" heruntergekommen, ich kanns vergessen, denn es ist ausgeleiert, eng verknüpft mit dem Sichtbar sein der Wasserkanone.
Nun werde ich auf der Schiene Positives Training konsequent weiter machen, im Hinterkopf auf der Suche nach einem Megaschreck für einen aufgeweckten Junghund. Vielleicht ist es besser zu warten, bis er Erwachsen ist, das Signal dafür werde ich aber geheimhalten vor meiner Familie.
Hmmm., denke, denke.
2. Wenn ich denn ein Abbruchsignal konditioniert habe, wenn ich die Gegenmotivation langsam steigere und es dann doch einmal passiert, dass der Hund die angekündigte Strafe in Kauf nimmt, wie soll man dann Handeln ? Konsequenterweise mit der Strafe, aber erfolgt dann nicht eine Desensibilisierung ? Wie oft kann man „Auffrischen" ? Verstanden habe ich es so : bei der Konditioniering höchsten 2x anwenden, ansonsten kann man es vergessen. D.h. wenn irgenwann einmal das Abbruchsignal nicht befolgt wird, kann ich von vorne anfangen ?

Sabine


23. Januar 2001 23:36


: 1. Da bemüht man sich, den Hund als Welpen mit allen schrecklichen Dingen bekannt zu machen, damit er später vor nichts Erschrickt, und da ist doch die Auswahl eines Megaschrecks ziemlich schwer.

Du triffst den punkt. Lass es mich anders sagen. Wenn ein hund 1000 heftige neins schon im welpenalter hört, ohne dass sie mit irgendwlechen folgen verknüpft sind, dann wird dieses wort nachhaltig neutralisisert. Das sollte ein wenig zum nachdenken anregen.

: Das „Nein" hatte ich mit einer Wasserpistole konditioniert, es ist aber zu einem „lass das jetzt mal vielleicht sein" heruntergekommen, ich kanns vergessen, denn es ist ausgeleiert, eng verknüpft mit dem Sichtbar sein der Wasserkanone.

Entschuldige, wenn ich das als beispiel nehme: Das genau ist gegenkontrolle. Offensichtlich war das nein zu oft mit positiven folgen (und wenn nach einer kurzen pause) verknüpft.

: Nun werde ich auf der Schiene Positives Training konsequent weiter machen, im Hinterkopf auf der Suche nach einem Megaschreck für einen aufgeweckten Junghund.

Du kannst eimnal eine heftige plötzliche bewegung auf den hund zu machen. Wenn dein körpersignal stimmt, ist das ziemlich wirksam, vor allem nach einer langen positiven trainingszeit. Die intentionsbewegung hast du immer dabei, die wasserkanone nicht.

: Vielleicht ist es besser zu warten, bis er Erwachsen ist, das Signal dafür werde ich aber geheimhalten vor meiner Familie.

Genau richtig.

: 2. Wenn ich denn ein Abbruchsignal konditioniert habe, wenn ich die Gegenmotivation langsam steigere und es dann doch einmal passiert, dass der Hund die angekündigte Strafe in Kauf nimmt, wie soll man dann Handeln ?

Wenn man plötzlich von dieser situation überrascht wird, sieht man alt aus. Bei mir hat sich folgendes als praktikabel erwiesen. Ignorieren des fehlverhaltens und sofort kalte schulter zeigen. Ich bin schon sofort umgekehrt und flott und wortlos nach hause gegangen.

: Konsequenterweise mit der Strafe, aber erfolgt dann nicht eine Desensibilisierung ? Wie oft kann man „Auffrischen" ? ... D.h. wenn irgenwann einmal das Abbruchsignal nicht befolgt wird, kann ich von vorne anfangen ?

Genau, zurück zu den müttern. Nochmals nachkonditionieren. Aber wieder in einer relativ neutralen situation, damit die wirkung nicht durch konkurrierende signale geschmälert wird.

Du hast das schon ganz gut drauf.

tschüß Martin & Mirko


24. Januar 2001 08:49

Hallo, Martin,

ich möchte noch einmal kurz nachhaken, einfach, um noch einige Gedanken loszuwerden.
Ich selbst habe mit meinen Gedankengängen richtig gelegen und habe Ordnung im Kopf geschaffen.

: : 1. Da bemüht man sich, den Hund als Welpen mit allen schrecklichen Dingen bekannt zu machen, damit er später vor nichts Erschrickt, und da ist doch die Auswahl eines Megaschrecks ziemlich schwer.
:
: Du triffst den punkt. Lass es mich anders sagen. Wenn ein hund 1000 heftige neins schon im welpenalter hört, ohne dass sie mit irgendwlechen folgen verknüpft sind, dann wird dieses wort nachhaltig neutralisisert. Das sollte ein wenig zum nachdenken anregen.

Bei mir persönlich kam / kommt das nicht vor, ich bin da sehr konsequent, aber die Familie ...
und irgendwo habe ich es auch gelesen, wenn Kinder im Haus sind ist das Wort "Nein" wirklich ungeeignet.
Nun kann ich aber beobachten , dass Hund sehr wohl unterscheiden kann, von wem das "Nein" kommt. Ich benutze es nur im äußersten Notfall und wenn Hund in meiner unmittelbaren Nähe ist, wobei ein knurrähnlicher Ton wunderbar wirkt. Die letzten Tage waren sehr anstrengend, denn unsere Hündin war läufig, und Junghunds Hormone spiel(t)en verrückt, da unsere Hündin Beschwerden im Rücken hat und Junghund vor Begeisterung und Übermut es nicht lassen konnte, ihr einige male ins Kreuz zu springen und trotz ihrer Schmerzschreie nicht abließ, bin ich SEHR konsequent eingeschritten, (das Leben mit zwei Hunden ist sehr lehrreich, ich sauge förmlich ihre Kommunikation auf, dazu gehört auch das ordentliche zurechtstutzen eines Rüpels, WANN und WIE) jetzt brauch ICH kein Nein mehr, jetzt reicht ein leises knurren. Aber ich riskiere es eben nur nahe bei mir, das reicht mir aber im Moment auch.
Aber wenn ich mich so umschaue, in der Allgemeinheit, da ist das nichtssagende herumgelaber mit den Hunden an der Tagesordnung, sowohl negatives als auch positives - aber immer ohne konsequenzen. Wer erreicht das Hochschulniveau ? Jean Donaldson hat es ja in ihrem Buch genau beschrieben, erst wenn der Hund alle Stufen des zuverlässigen Kommens beherrscht, d. h. wenn der Mensch konsequent positiv arbeitet, kommt zuletzt der Zuverlässige Abbruch - als letzte Sicherheit, so habe ich es jedenfalls verstanden.

: : Das "Nein" hatte ich mit einer Wasserpistole konditioniert, es ist aber zu einem "lass das jetzt mal vielleicht sein" heruntergekommen, ich kanns vergessen, denn es ist ausgeleiert, eng verknüpft mit dem Sichtbar sein der Wasserkanone.
:
: Entschuldige, wenn ich das als beispiel nehme: Das genau ist gegenkontrolle. Offensichtlich war das nein zu oft mit positiven folgen (und wenn nach einer kurzen pause) verknüpft.

Alleine wenn ich sie in der Hand hielt, wurde Meidverhalten sichtbar.

: : Nun werde ich auf der Schiene Positives Training konsequent weiter machen, im Hinterkopf auf der Suche nach einem Megaschreck für einen aufgeweckten Junghund.
:
: Du kannst eimnal eine heftige plötzliche bewegung auf den hund zu machen. Wenn dein körpersignal stimmt, ist das ziemlich wirksam, vor allem nach einer langen positiven trainingszeit. Die intentionsbewegung hast du immer dabei, die wasserkanone nicht.

Damit habe ich keine Probleme (wende ich an), höchstens ein theoretisches, ich habe dann beobachtet, dass er mir einigemale auswich, wenn ich auf ihn zuging,, aber das ist dann sicher eine Frage der Kontrolle der eigenen Körperhaltung - bekam ich mit senden von Signalen wieder hin ( calming ).

: : 2. Wenn ich denn ein Abbruchsignal konditioniert habe, wenn ich die Gegenmotivation langsam steigere und es dann doch einmal passiert, dass der Hund die angekündigte Strafe in Kauf nimmt, wie soll man dann Handeln ?
:
: Wenn man plötzlich von dieser situation überrascht wird, sieht man alt aus. Bei mir hat sich folgendes als praktikabel erwiesen. Ignorieren des fehlverhaltens und sofort kalte schulter zeigen. Ich bin schon sofort umgekehrt und flott und wortlos nach hause gegangen.

Abbruch des Spaziergangs ?
Das wäre dann wohl :
: : Konsequenterweise die Strafe,

bzw. Schluß mit lustig.

: Du hast das schon ganz gut drauf.

Danke, man bemüht sich.

Tschüß
Sabine mit :Rüpel - Oscar