: Ihn in die Rolle eines reinen Rudelmitgliedes / führers im Sinne von Wolfs / Hunderudel zu drägen ist mE falsch.
Hallo Sabine, das habe ich auch nicht gemacht, diesen Vergleich.
Da ich aber längere zeit mit "unerzogenen" Huskies, also reinen Schlittenhunden, gearbeitet habe als Hundepflegerin, mußte ich mir was einfallen lassen. 60 freilaufende Hunde, m+w, wie verhindert man Kämpfe und wie kriegt man die alle wieder, sie kannten ja keine Kommandos.
Da hab ich sehr viel gelernt, mehr, als ich auf Seminaren etc. je lernen könnte. Wichtig war immer die Gesamtheit, nie isoliertes herauspicken eines einzelnen Verhaltens. Wichtig war auch meine eigene Körpersprache, das habe ich wiederrum in einer Hundepension gelernt, in der ich aushilfsweise gejobbt habe und in der nicht nur Engel waren. Angriffe von Hunden zu verhindern, ohne "Waffe" oder Prügel, nur mit Körpersprache des Hundes erkennen und ebenso zeigen.
Deshalb stört es mich wahnsinnig, wenn zu einem isolierten Verhalten sofort begriffe wie Dominanz und Rangordnung fallen.
meine Erfahrung: Entweder, Hunde nehmen einen ernst, oder wie immer man das nennen will, oder nicht. Wenn nicht, dann nützen auch künstliche Konsequenz usw gar nichts. Wichtig, entscheidend ist das, was ich dem Hund als Individuum signalisiere - und da läßt sich nicht viel tricksen.
Ich werde nie vergessen, wie mich ein Exgrenzhund bedroht hat, sehr ernst. Ich habe es dennoch geschafft, nur durch meine Körperhaltung, ihn davon zu überzeugen, mich nicht anzugreifen. Ich hätte keine Chance gehabt, ich habe aber auch begriffen, daß alle Theorie relativ ist und in Extremsituationen nicht mehr greift, weil jedes Individuum Hund und jede Situation völlig neu und anders ist.
Nachdenkliche Grüße
ChristineHd