Hilf1! Leckerli verteidigen gegen Hunde
12. Februar 2001 08:47

Hallo Stephanie,
genau so habe ich es gemeint. Durch "klares u. nachvollziehbares Handeln" wird dem Hund Sicherheit gegen. Dies betrifft auch den häusl. Umgang mit dem Hund, die eigene Kontrolle von Manipulationsverhalten
u. das in seiner Konsequenz gleichbleibende eigene Verhalten. Das ein Hund versucht als ein hochsoziales Tier sich immer wieder Freiräume/Privilegien zu schaffen ist völlig normal. Aber auch hier sollte bestimmte Dinge tabuisiert werden. Ich habe durchaus gewußt das ich bei meiner Antwort nicht die Zustimmung aller finden würde. Wenn Dich aber bestimmte Dinge stören (Anknurren anderer Hunde) finde ich Deinen Ansatz an diesen Problem (u. das ist es für Dich) zu arbeiten völlig korrekt. Ob andere Hundebesitzer mit vermeintl. "Macken" Ihrer Hunde leben o.sich abgefunden haben ist für Dich zweitrangig. Ein Entgegenwirken dieses Verhaltens durch durch Erziehung bzw. Hilfestellung Vermittlung von Sicherheit gegenüber dem Hund ist völlig OK ! Wichtig ist mir nur die Art der Vermittlung gegenüber dem Hund.
Hierzu gehört neben positiver Bestärkung (Clicker) auch das tabuisieren bestimmter Dinge u. auch ein funktionierendes Abruchsignal. Die größte Ausrede mancher Hundebesitzer bei Verhalten das nicht in Ordnung ist
lautet: Alpha Tier, der Hund hat Charakter u. gar sein Fehlverhalten ist Teil seiner Persönlichkeit, Beschützerinstinkt, oder ist halt eben dominant etc. Einfacher ist es natürlich diese Argumente anzuführen wenn bestimmte
Verhaltensweisen auftreten. Ich habe durchaus Verständnis wenn manche Probleme sich nicht immer beseitigen lassen oder der Aufwand zeitlich/fachlich manchen verzweifeln lassen. Deshalb sage ich: Wenn dieses Verhalten nicht OK ist für Dich dann versuche Wege zu finden hier eine Verhaltenskorrektur zu erreichen. Ein als häufige Entschuldigung/
Argument von einer Persönlichkeit eines Hundes ist soweit richtig das sich ein Charakter/Persönlichkeit bildet (auch änderbar ist) u. die Summe des genetisch Vererbten u. Erlenten/Erfahrenen bildet. Deshalb ist ein derartiges Verhaltes etwas was sich hier im Laufe der Zeit entwickelt,
fälschlicherweise unbewußt gefördert wird o. dem durch nicht Tabuisierung
Vorschub geleistet wird. Ab einem gewissen Grades in der Entwicklung wird dann bei manchen Hundebewußter halt eben die berühmte Persönlichkeit Ihres Hundes daraus, den man dann nicht mehr verbiegen will. Schließlich hat man ja auch seine eigene Persönlichkeit u. da soll auch keiner dran rumbiegen. Deshalb sage ich nochmal, dies ist eine völlig vermenschlichte Sichtweise u. wird diesen hochsozialen Tier Hund nicht gerecht. Die Entwicklung den Hundes ist ein Prozess der ja nicht
nach einer BH- Prüfung etc. abgeschlossen ist sonder ist ein fortlaufender Prozess. Nutze deshalb für Dich u. Deinem Hund diese Möglichkeit.
Gruß Robert

12. Februar 2001 09:25

Hallo Merlino,
ich kenne durchaus Dein Engagement u. auch die vielen guten Hilfestellungen die Du im Forum gibst. Ich wollte Dir nicht unterstellen das Du ein Rangordnungsproblem hast. Ich habe hier nur eine andere Sichtweise. Jeder muß für sich selbst seine Umgensweise mit dem Hund definieren. Hier ein richtig oder falsch anzusetzen, ist schwierig. Was für den einen ein Problemverhalten bei seinem Hund ist, ist für den anderen tolerierbar, gewollt oder hingenommenes Verhalten. Allerdings sind Begriffe wie "sklavischer Gehorsam" irreführend. Meinst Du hiermt
das dein Hund Dir immer zu 100% zu gehorchen hat ?

12. Februar 2001 10:20

hallo, Robert!

:Allerdings sind Begriffe wie "sklavischer Gehorsam" irreführend. Meinst Du hiermt
: das dein Hund Dir immer zu 100% zu gehorchen hat ?

ganz, ganz heikles Thema :-)
wie heißt es so schön: man hüte sich vor Pauschalaussagen in der Hundeerziehung.
es gibt Situationen, da hat mir mein Hund 100% zu gehorchen.
genauso gibt es aber auch Situationen, wo ich es von Fall zu Fall unterscheide. dafür gibt es z.B. das Kommando: Pfui( nie unter gar keinen Umständen) und Nein( nur gerade hier und jetzt nicht erlaubt).
es gibt Situationen, da darf er selbst entscheiden.
und selten gibt es die Situation, wo er nicht gehorchen darf. da verlange ich von ihm die intelligente Befehlsverweigerung.
zur guten Hundeausbildung gehört die Flexibilität. ich arbeite auch nicht nur mit sturen Kommandos, sondern auch mit Sätzen, dafür aber viele Stimmvariationen.
abgesehen davon, daß es wohl keinen Hund gibt, der immer und überall 100% gehorcht, möchte ich so einen auch gar nicht. auf so manchem SV-Platz und dann auch außerhalb sieht man diese sklavischen Hunde, die nie einen eigenen Willen haben dürfen und immer nur gehorchen zu haben.
ich brauche einen selbständigen, mitdenkenden Arbeitshund, der auch eigene Entscheidungen treffen kann und darf.
nur in der Frage der Umweltverträglichkeit gehe ich keine Kompromisse ein.
sicherlich nicht der einfachste Weg, seinen Hund in der Selbständigkeit zu unterstützen, aber ich habe genau die Hunde, wie ich sie mir wünsche und auch brauche.

Gruß
Merlino

12. Februar 2001 10:35

Hallo Merlin,
gut u. vorsichtig geantwortet. So einfach wie manche Aussagen sind ist nicht immer die Realität. Bei einer anderen Antwort hätte ich Dich an Deinen Ausspruch: (Mein Hund hat mir in jeder Situation zu gehorchen, so einfach !!) erinnert (Kicher, Grins !!!). Ich wünsche Die mit Deinen beiden Hunden weiterhin viel Spaß bei der tägl. Arbeit (Rettungshund ?).
Gruß Robert

12. Februar 2001 11:17

hallo, Robert!
ich sag ja: keine Pauschalaussagen :-).
wobei sich mein widersprüchliches Zitat auf unerwünschtes Verhalten in jeder Situation bezog. ein Rettungshund muß selbständig etc. sein, aber er darf kein Opfer beißen. da also wieder unbedingter Gehorsam.
Vielen Dank für deine guten Wünsche in der richtig geratenen Arbeit :-)
Gruß
Merlino

12. Februar 2001 17:31

: Hallo Stephanie,
: genau so habe ich es gemeint. Durch "klares u. nachvollziehbares Handeln" wird dem Hund Sicherheit gegen.

Gut, dann bin ich beruhigt, war schon ganz durcheinander.

Dies betrifft auch den häusl. Umgang mit dem Hund, die eigene Kontrolle von Manipulationsverhalten

Oh, Du hast mich durchschaut, da muß ich mich hinterklemmen.
:
:
fälschlicherweise unbewußt gefördert wird o. dem durch nicht Tabuisierung
: Vorschub geleistet wird.

ja, siehe Martins Buch, das Wort Verschub bringt mich darauf.


Ab einem gewissen Grades in der Entwicklung wird dann bei manchen Hundebewußter halt eben die berühmte Persönlichkeit Ihres Hundes daraus, den man dann nicht mehr verbiegen will. Schließlich hat man ja auch seine eigene Persönlichkeit u. da soll auch keiner dran rumbiegen. Deshalb sage ich nochmal, dies ist eine völlig vermenschlichte Sichtweise u. wird diesen hochsozialen Tier Hund nicht gerecht.

Vielleicht auch ein guter Vergleich mit Kindern, die Persönlichkeit bildet sich durch Erziehung und Freiraum und Kreativität. Ohne Erziehung siehe Tageszeitungen was da so drinsteht.

Bin sehr froh es richtig verstanden zu haben, trotzdem haben die anderen nicht so ganz unrecht, man darf halt nicht so verbissen sein und alles mögliche versuchen und heute so morgen so schreiben, das habe ich jetzt verstanden.

Nutze deshalb für Dich u. Deinem Hund diese Möglichkeit.

Werde ich tun so gut ich kann.

liebe Grüße

Stephanie+frechdachs