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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Stress + häufiges Züngeln trotz C+B
14. Februar 2001 08:29

Hallo, Steffi,

ich habe meine Oscar von Anfang an mit dem Clicker erzogen, er ist jetzt 10 Mon alt und im besten Rotzalter. Ich habe mit Beginn der Pubertät einen Supereinbruch im Punkt Leinenführigkeit, der meine Geduld arg strapaziert.
Er steht also an der Leine permanent unter Stress, denn sein ganzes Streben sind Schnüffelstellen, Nachrichten lesen, Nachrichten verteilen ... Heulen, winseln, sich schütteln, gähnen wechseln sich ständig ab, ganz besonders schlimm ist es , wenn mein Mann mit unserer Hündin vor uns läuft.
Ich arbeite daran. Nur kurze Strecken an der Leine, ich lasse mir Zeit, aber die Srtecken die ich mir vornehme, halte ich durch.
Manchmal kommt es mir vor, als wenn er sich selbst beruhigen will.
Der Clicker ist dann auch ein Sicherheitssignal, das kann man beobachten.
Es ist einfach so, jeder Hund ist anders, aber eines bleibt : ich als Mensch führe meinen Hund durch Ruhe und positiver Konsequenz, Situationen, in denen mein Hund unter Stress steht, muß ich durchdenken und POSITIV mit langsamer Steigerung der Schwierigkeiten / Ablenkung / Srtecken ... trainieren; manchmal muß man auch einige Schritte zurück gehen (siehe andere Postings).
Du machst das ganz gut.
Sabine

14. Februar 2001 12:33

Grüß Dich Alice,

du meinst

: Was den Blick danach betrifft; den kenne ich auch sehr gut! Ich habe da zu dem Zeitverständnis der Hunde sowieso meine eigene Theorie und glaube fest daran, daß es von der Situation abhängig durchaus Sachen gibt, in denen die zwei-sekunden-Regel nicht ganz stimmt.

Der blick ist wohl jedem aufmerksamen hundhalter vertraut. Allerdings habe ich nicht verstanden, was in der frage nach 2-sekunden regel wirklich gefragt war.
Die regel kommt aus den versuchen in der Skinner-box. Wenn ein verhalten bestärkt werden soll, muss die bestärkung innerhalb dieses zeitintervalls erfolgen. Und doch ist diese regel so gesehen falsch. Die zeitspanne ist noch kürzer, 0.5 sekunden*.
ABER
Es war sehr, sehr schwierig, das nachzuweisen! Das problem besteht darin, dass der hund (das hirn des hundes)ja alle gegenwärtige reize auswertet. Und alle hinweisende reize auf die belohnung werden mit verknüpft. Wenn also der futterautomat ausgelöst wurde, dann gab es bei den alten geräten schon vorher infos auf die bestärkung, z.b. klappen eines relais etc.
Im freien training gibt es für den hund noch viel mehr hinweisreize, deswegen kann sich die zeitspanne merklich verlängern. Die effizienz der bestärkung leidet aber darunter, da die verbindung zur exakten handlung ja immer verwaschener wird. Es sind ja vielleicht im unbestärkten intervall noch andere aktionen abgelaufen.
Einen größerer teil der fehler beim training stammt von unbemerkten hinweisreizen, weil man sich selber nicht genügend kontrolliert. Ganz typisch ist die bemerkung, der hund täte nur etwas, wenn er den clicker gesehen habe, sonst zeige er desinteresse.
Das ändert sich rapide, wenn es einmal clickt, ohne dass der hund den clicker zuvor bemerken konnte! Die chance besteht also immer - nicht nur beim sichten des klackerdinges???

tschüß Martin & Mirko

*Es gibt aber immer assoziationen, die über wesentlich längere zeiten erfolgen. Sehr bekannt ist die verbindung von geruch und übelkeit (taste aversion / futter meiden), die über mehrere stunden erfolgen kann. Ob auch positive reize über längere zeiten assoziiert werde, ist mir nicht bekannt.

14. Februar 2001 14:05

: Hallo Robert,

u. finde es klasse
: das Du Dich so engagiert mit dem Thema Hundeerziehung u. Verhalten auseinandersetzt.

Oh, das freut mich ehrlich,komme mir manches mal so nervend vor.
Weißt Du, ich war als Kind so unverstanden und stand wie alleine da. Das
prägt und läßt einen sensibel werden. Es macht mir Spaß, würde gerne alles über Hunde sehen wissen lernen kennen. Auch weil ich 2 so unterschiedliche Erziehungen hatte /habe mit ein und dem gleichen Hund und doch zwei Hunde habe.
Finde es wichtig, da der Hund auf uns Menschen angewiesen ist, er kann sich seine Menschen nicht aussuchen. (Meistens, unsere wollte umbedingt zu uns)



Ich wünschte wir hätte nur solche Hundebesitzer die eigenverantwortlich so motiviert sind.

MMh, ich bin immer super motiviert bei der Arbeit , wenn mein Chef mich mal nicht so beachtet wie gewohnt, und mich mal ein bißchen auflaufen lässt!?? Vielleicht eine Möglichkeit. Und wenn ich einen netten und guten Trainer habe, der mir alles Beantworten kann, warum nicht dann die Menschliche bequemlichkeit nutzen. (grins)


Viel Spaß beim Clickern

Vielen Dank

der ebenfalls z.T. per Clicker ausbildet.

Toll noch einer mehr suuuper.

Grüße
Dich lieb
Stephanie+Frechdachs

14. Februar 2001 14:29

: Hallo Beate
:
von welchem 'Blick danach' sprecht ihr?
:
:
habe dazu eine Frage in Plaudereien um Hunde gestellt.

Grüße

Stephanie+Frechdachs

14. Februar 2001 18:32

Hallo Martin,

Eine Sache, die mich auf die Idee bringt, daß der Hund länger als 2 Sekunden eine Verknüpfung herstellt ist, daß der Hund, wenn keine Ablenkung erfolgt nach beendeter Übung länger als 2 Sekunden verharrt und auf seine Belohnung wartet. Sprich die Erwartung auf die Belohnung dauert nicht nur 2 Sekunden an oder länger. Nach meinem Verständnis müßte sich der Hund, falls keine Belohnung erfolgt sofort etwas anderem zuwenden und das tut meine Hündin nicht. Wenn es keine Belohnung gibt, wartet sie auf mein werbales lob oder auf das "lauf!", was bedeutet, daß die Übung benendet ist. Ich glaube aber natürlich auch, daß man sich ein Lob nach 10 sekunden auch sparen kann. :-)
Da ich manchmal weiterhin ohne Clicker arbeite, baue ich aber immer eine werbale Brücke zwischen dem ausgeführten Kommando und der Leckerchenbelohnung auf, indem ich im Moment des Ausführens den Hund auf vertraute Art und Weise lobe und dann erst später die Leckerchenbelohnung erfolgt, z. B. wenn ich zum Hund hinlaufen muß und ihn aus dem "platz" abholen. Ich denke schon, daß das werbale Lob eine Brücke bis zum Leckerchen bildet. Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt.
Im Anbetracht der erstaunlichen Intelligenz und des doch außerordentlichen Gedächnisses, bin ich oft versucht zu zweifeln, daß die Verknüpfung nur in einem so kurzem Zeitraum erfolgen kann.

viele Grüße
Alice


14. Februar 2001 22:48

Grüß Dich Alice,

du bemerkst

: Ich denke schon, daß das werbale Lob eine Brücke bis zum Leckerchen bildet. Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt.

Aber klar doch. Diese brückenfunktion kann man nicht hoch genug einschätzen. Gerade in problematischen situationen kann man sie sehr effektiv einsetzen, um zeit zu gewinnen. Das ist aber nicht eben mal mit links zu erklären.

: Im Anbetracht der erstaunlichen Intelligenz und des doch außerordentlichen Gedächnisses, bin ich oft versucht zu zweifeln, daß die Verknüpfung nur in einem so kurzem Zeitraum erfolgen kann.

Solange er nicht zum selbstzweck wird, ist zweifel der nährboden für neue erkenntnis!

tschüß Martin & Mirko