Hallo, Christine,
: also ich locke auch mit Leckerli, wenns sein muß.
Ging es eigentlich darum in deiner Frage ?
:JW ist ja ein lebenserfahrener Hund, mit dem muß ich nur "reden", dann klappt das. So wars auch mit "Peng". Hab ihm Platz gesagt, hab das Leckerli elegant bewegt, er legte sich Nasefolgend "Peng", ich hab es zwei, dreimal wiederholt, dann war Handbewegung ohne Leckerli Kommando.
Da siehst du es, das meine ich, jeder Hund ist anders, ich bin auch der Meinung, das jeder Hund so seine "Vorlieben" hat, alles was mit "Arbeit" verbunden für Oscar ( bes. Platz und Peng eben) macht(e) er ungern, er neigte auch dazu, mir andere Sachen anzubieten (die er lieber macht, so nach dem Motto : Geht nicht auch dies oder das (Pfote geben ist der Hit), er ist wirklich witzig. Dagegen solche Sachen wie Scateboard fahren gingen so schnell, dass ich total überrascht war, aber ich finde es eher interressant als umständlich, einen Weg für einen bestimmten Hund für eine Übung zu finden.
: Bambuli hat alles, Sitz, Platz und fuß mit Locken gelernt, wie sonst hätte ich sie überhaupt aus ihrer Angststarre herausholen sollen? Was sie heute mit den Chips gezeigt hat, ist geradezu phänomenal für sie als Kaspar-Hauser-Hund, ich habe sie erst 8 Monate.
Ich hatte dir, glaube ich, mal von unserer Bessy geschrieben. Bei der kam ich mit Locken überhaupt nicht weiter, eher im Gegenteil. Den absoluten Durchbruch hatte ich bei ihr, als ich mit dem Clicker bei ihr anfing, und zwar ohne Locken.Futter in der Hand (im Zusammenhang mit einem Signal) hatte bei ihr unweigerlich zu Meidverhalten geführt, sie hat sich zurückgezogen, die beiläufige Betätigung des Clickers gab ihr Sicherheit ( die sie brauchte ) und ich konnte sie auf einmal zuverlässiger handeln, ihre Wandlung war unwahrscheinlich.
:Bambuli aber hat sofort anfangs aufgegeben: Ich kriegs nicht, also darf ich nicht, Starre. Sie hat dadurch gelernt: Ich darf fordern. Sie ist jetzt soweit, daß sie von sich aus probiert, von sich aus Übungen noch besser machen will und wenn das leckerli oder lob nicht schnell genug kommt, dann "springt" sie schon mal mit den Vorderpfotis an mir hoch, an mir Mensch, die nie Sozialpartner waren! Also denke ich, daß selbst Locken nicht automatisch verwerflich ist, man muß es halt richtig einsetzen.
Ja, da stimme ich dir zu. Manchmal muß man einfach den Fuß in die Tür bekommen, das sehe ich wie du.
:Also wenn ich jetzt für Sitz oder Platz immer noch Leckerli bräuchte, dann hätte ich was falsch gemacht.
Das ist meiner Meinung nach der Knackpunkt, das "Ausschleichen" des Lockmittels. Wenn ich aber kein Lockmittel brauche, spar ich mir doch die Arbeit.
ie hat so ein Erfahrungsdefizit und es schmerzt wirklich manchmal ihre Sehnsucht nach Wissen, oder wie soll man es nennen? Ich gebe ihr mit Locken ganz bewußt auch den schnellen Erfolg. Sie hat es verdient, diese Freude, wenn sie wieder was neues gelernt hat und ihre eigenen Versuche, alles bisher von mir gelernte immer zu zeigen. Sie wartet förmlich darauf, Fuß gehen zu dürfen (mit locken gelernt, Leckerli brauch ich schon lange nicht mehr dafür) und geht so stolz und so glücklich Fuß, daß es schon weh tut, wenn Du verstehst, was ich meine?
Ja.
eshalb finde ich auch Locken, richtig angewandt, nicht negativ.
Ich auch nicht.
BSP. : Ein Schäferhund, jetzt 11 Monate, hat seine Familie voll im Griff, d. h. er fordert und bekommt (weil er ja so lieb ist), Mensch fordert und er zeigt ihnen den dicken Daumen.
Er bekam alles umsonst, wen wunderts, dass niemand ihn an der Leine halten kann. Erst als ich Spielzeug ins Spiel brachte , dass ich (dann die Besitzer) unter Kontrolle hatte, da wurde aus ihm ein hochmotiviert mitarbeitender Hund, der es auch zuliess, wenn der Mensch SEIN Spielzeug aufnahm (vielleicht nur für diese Zeit, in der ich dabei war, wie gesagt er ist ja sooo lieb)
Aber :
bei meinen eigenen Hunden habe ich so viele schlechte Erfahrungen gemacht mit locken, dass ich es zu vermeiden suche (blödes Deutsch)
Und : Die Verbindung der Handlung des Hundes mit der Belohnung dafür durch den Clicker ist so korrekt ( auch bei älteren Hunden, von denen endlich der Druck genommen wurde und sie somit selbstbewußt den weg zur Belohnung suchen ohne befürchten zu müssen, bei Irrtum bestraft zu werden) dass eigentlich das Locken dann nur stört,
: Nennen wir es so: Locken als Hilfsmittel zur Resozialisierung eines seelisch verkümmerten Hundes, der mit 6 Jahren zum ersten Mal die Welt gesehen hat und zum ersten Mal keine Angst mehr vor Mißhandlung haben muß.
Oder nenn es Vertrauen.
Sei nicht so streng mit dir.
Sabine