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Die Unwelt als Erziehungshilfe!?

geschrieben von Stephanie+Frechdachs(YCH) 
Die Unwelt als Erziehungshilfe!?
15. Februar 2001 19:11


Hi,

Ich mal wieder.
Habe mir da was überlegt. Ist warscheinlich gar nicht so dolle aber egal.
AAAlso, ich habe mir überlegt, wenn meine Hündin zu einem anderen Hund geht und aber vorher abbremst und sich überlegt doch nicht hinzugehen und zu mir kommen, zu Clicken für das rankommen.
Ist doch suuper dachte ich, sie kommt dann ja schon von alleine und ich habe es in einer echten rufsituation dann einfacher.
Genauso mit Leuten, wenn sie dann doch nicht hingeht und zu mir kommt C&B.
Aber kommt es dan zu einer Fehlverknüpfung.Denn seit neuestem geht sie nicht mehr zu anderen Hunden.
Habe ich einen Denkfehler ?
Denn sonst geht es super mit der Umwelt als Hilfe, Lautes Geräusch im Freilauf ich tue so, als merke ich nichts und meine Kleine geht vorbei, alleine und sicherer als Früher.

interessierte Grüße
Stephanie+Frechdachs

15. Februar 2001 20:16

Hallo Steffi, weil ich grad so drin bin im Schreiben...
Ich denke mal, du klickst zu spät. Dein Hund lernt ja, bei Sicht von anderem Hund zu dir zu kommen.
Du willst aber ansprechbarkeit erreichen?Und da würde ich den Moment, in dem Frechdachs überlegt, wohin gehe ich nun, also stillstand, verharren (falls neutral und nicht lauernd oder auf Sprung) clicken und dann entweder z.B rufen oder hingehen lassen oder spielen usw., du willst ja nicht, daß sie automatisch kommt, wenn ein Hund erscheint?
Ich habe diese Ansprechbarkeit bei JW so manifestiert, daß ich ihn sogar aus der Jagd heraus abrufen kann (bei Huskies ehrlich gesagt nicht so einfach), ich verwende hier mal einfach den Begriff, ich habe mich in seine Verhaltenskette eingeklinkt.
Würde ich ihn nicht rufen, würde er jagen (und vermutlich auch erwischen, ist ihm früher auch zweimal gelungen, Kaninchen), aber ich rufe und zumindest 99 Prozent folgt er dann sofort.
Ich denke, es ist dabei aber wichtig, zu wissen, was der Hund im Kopf plant. Hätte ich "ja so brav" gelobt, weil er stehenbleibt, aber eigentlich schon weiterrennen will, dann lobe ich diesen Gedanken und dann schießt der Hund nach dem Loben ab. Das ist jetzt kein Blödsinn. Man muß auf die allerfeinsten Signale achten, besonders dann, wenn man auch in Schwierigen Situationen zum Hund durchkommen will..
Wie gesagt, du bestärkst vermutlich das falsche Verhalten, sie soll ja zu Hunden, aber nicht zu allen. Du willst ihr sagen, zu wem ja und zu wem nein. Das kannst Du,wenn sie ansprechbar wird und da mußt du clicken. Meine Meinung
ChristineHd

15. Februar 2001 20:59

Hallo Stephanie,

schade, dass Du mir auf mein letztes Posting nicht geantwortet hast (aber ich habe Deine mail ja auch noch nicht beantwortet, sorry, kommt noch).
Ich sehe es genauso wie Christine. Allerdings finde ich es gar nicht so schlecht, dass sie nun immer zu Dir kommt, wenn andere Hunde auftauchen. Das ist doch eigentlich noch besser, als wenn sie einfach stehen bleibt und auf Dein Signal wartet. Denn je näher sie Dir ist, umso besser hast Du doch die Situation im Griff. Und wenn Du möchtest, dass sie dann doch noch zu dem Hund läuft, kannst Du sie doch mit "lauf" oder so freigeben. Oder löst sie sich dann gar nicht mehr von Dir? Dann wäre es vielleicht wirklich gut, so zu clicken, wie Christine es beschreibt.
Ich finde es jedenfalls toll, dass sie scheinbar eine so gute Bindung an Dich hat. Manch einer würde sich wünschen, sein Hund käme gleich angetrabt, wenn fremde Hunde oder Personen erscheinen.
Liebe Grüße
Conny

16. Februar 2001 07:16

Hi Christine.
Du schreibst das Du die Jagd zu 99% unterbinden kannst. Kannst Du mit bitte mitteilen, wie Du dich in die Verhaltenskette eingebracht hast und wie es trainiert worden ist?
Würde mich wirklich sehr interessieren.
Liebe Grüße Pit


16. Februar 2001 11:18

Hallo,

was denkst du, warum kommt sie zu dir ? (ihre Motivation ?)

Es gibt ja wirklich Hunde, denen macht der Kontakt zu (manchen) anderen Hunden nur Stress, dann sollte man es auch lassen.
Vielleicht will sie auch keinen Kontakt. Wenn sie nicht blafft, dann ist es doch i.o.

Sabine
Sabine

16. Februar 2001 13:17

: Hi Christine.
: Du schreibst das Du die Jagd zu 99% unterbinden kannst. Kannst Du mit bitte mitteilen, wie Du dich in die Verhaltenskette eingebracht hast und wie es trainiert worden ist?
: Würde mich wirklich sehr interessieren.

Hallo Pit,

so einfach läßt sich das eigentlich gar nicht erklären. JW hatte (hat) einen ausgeprägten Jagdinstinkt, er ist mit 8 Wochen schon allem hinterher.
Ich denke, zum Erfolg führte nicht nur ein einzelner Faktor. Ich habe JW in den ca. ersten vier Jahren nicht "dressiert", sprich in dem Sinne kommandos geübt. Bei Fuß kannte er nicht. Ich habe viel mehr auf meine Körpersprache wert gelegt, "stumm" mit ihm kommuniziert und versucht, ihn wie einen Hund in einem Rudel zu behandeln. Klingt jetzt irgendwie blöd, ich weiß nicht, ob man das verstehen kann. Mein Grundgedanke, auch heute noch: Um mit einem Hund klarzukommen, brauche ich keine Befehle, sondern mich selbst, so wie ich mich darstelle und mit meinem Hund zusammenlebe. Ich habe seine Schattenseiten nicht wegerzogen, sondern seine guten Seiten gefördert, bis er von sich aus in einem gewissen Alter seine eigene Mitte fand.
Er kennt das Wort nein. Gelernt mit Knurren meinerseits oder auch Zähnefletschen, eine Sprache, die er als Hund ja versteht. Meine Hunde folgen auf Distanz eigentlich genauso gut wie in der Nähe, weil ich keine Hilfsmittel verwende, die Distanzabhängig sind.
JW kennt auch das Wort Ja. Eines Tages jagte er ein Kaninchen auf freiem Feld Richtung Bundesstraße. Ich habe wohl so gebrüllt-er blieb stehen. Ja. Er sah zum K. Nein. Er sah zu mir. Ja. Ich "zog" ihn mit Körpersprache und Loben zu mir, dann gab es alle Leckerlis, die ich hatte.
Ich übte dann gezielt mit ihm mit Gulasch, die Superbelohnung für ihn. Trotz Beutebestätigung dazwischen, ein totkranker Hase, für den es letztendlich Erlösung war, wurde er auch in der wildesten Jagd erreichbar. Am Beeindruckensten war es, als wir einmal in einem Winzdorf spazierengingen. Beide Hunde frei. Um die Ecke ein Reh, JW rast los, nur 10 Meter hinter dem Reh, etwa 30 Meter von mir entfernt. Ich brülle, JW rennt noch ein paar Meter hinterher, dann kommt er zu mir, das Reh läuft noch weiter.
Dennoch nehme ich ihn vorsichtshalber in wildreicher Gegend an die Leine, logisch.
Geübt habe ich deswegen so, weil ich ganz einfach überzeugt bin, daß auch in solchen Situationen der Hund meine Stimme hört. Nur mit der Erreichbarkeit haperts. Und da ich ein Gegner von TT bin und eigentlich auch von Master Plus, beides aber in solchen Fällen immer wieder geraten wird, wollte ich zumindest mir selbst beweisen, daß es auch anders gehen kann. Sicher nicht bei jedem Hund, das ist klar. Aber dennoch auch manchmal bei Hunden, bei denen es vorerst keiner glauben will.
ich habe bei diesem Training bewußt auf alle Hilfsmittel außer Gulasch verzichtet.
Liebe Grüße
ChristineHd