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Kronenleuchter aufgegangen 2

geschrieben von Stephanie+Frechdachs(YCH) 
Kronenleuchter aufgegangen 2
18. Februar 2001 11:22


Hallo,

wieder mal ein kleiner Kronenleuchter aufgegangen ?
In der Hundeschule hatten wir gelernt, an der Leine Unterordnung vor jedem Freilauf. Damit der Hund sich auf den Menschen einstellt, und hört. Dann Hund freilassen und am Anfang auch Unterordnung, gleiche Begründung, dann ein Stück laufen (freilauf) und ein Stück Unterordnung ein Stück laufen ein Stück Unterordnung, damit der Hund immer im Gehorsam steht.
Ich machte das jetzt so weiter nur mit Clicker und positiv.
Aber heute war ich mit meinem Hund im Feld wir trafen den Jack Russel Terrier, alles war prima. Beide gruben Löcher und Buddelten . Gut, ich wollte versuchen ob meine auch dann kommt. Also gerufen, keine Reaktion, dann so oft wiederholt bis es funktioniert hat, Hund kommt C+ Jackpot.
Das gleiche mit Sitz und Platz, wenn sie am Graben war. Es war am Anfang sehr sehr schlecht mit dem Hören, ich gab immer wieder C+B , aber mein Hund setzte sich zu langsam, kam zu langsam , und machte zu langsam Platz.Trotz C + Jackpot.
Mir kam der Gedanke den Hund einzustellen, weil mir das wieder einfiel, " immer wenn ihr Hund nicht hört, stellen sie ihn ein. " Gesagt getan, ich sagte Fuss, Platz, Sitz. Eine kleine Weile und schickte sie dann wieder los zum Buddeln. Nach einer ganzen Zeit dann wieder mein Versuch, ob sie auch in der Ablenkung hört. Ich war der Meinung jetzt müsse es suuuper gehen, da ich sie ja eingestellt hatte.
Aber es war das gleiche Ergebnis wie vor der Einstellung.
Ich beschloss meine Wut runter zu schlucken und Buddelte mit meinem Hund mit. Rannte los, zeigte Ihr Mauselöcher machte Spiel und Spaß. Sie war Feuer und Flamme und der andere Jack Russel auch, aber das kümmerte uns nicht. Wir machten also eine Zeit lang gemeinsame Sache und ich ließ sie dann wieder alleine. Plötzlich kam ein Mann mit riesen Hund an der Leine. Meine war wie gesagt am Buddeln. Ich sagte Sitz und sie saß.
Ich war baff.
Bedeutet das denn jetzt also, ich kann meinen Hund auch mit Spiel auf mich einstellen. Bedeutet das jetzt, der Hund soll hären (im Gehorsam Stehen) und ich kann ihn auch mit reinem Spiel auf mich einstellen ?
Mit Beschäftigung und Spaß und wenn dann etwas ist, hört er auch ???
Ich brauche also nicht ständige Unterordnung ? Bedeutet dann den Hund einstellen also eigentlich, den Hund auf sich zu Konzentrieren ?
Ich brauchte kein C+B mehr heute morgen es ging alles suuuper gut.
Bitte helft mir mal den Gedanken zu vervollständigen !!
Binjetzt so weit :" einstellen heißt konzentreiren.... ????"
Wäre echt nett.

gierige Grüße

Stephanie+Frechdachs

18. Februar 2001 13:09

Grüß Dich Stefanie,

du erzählst

: Aber heute war ich mit meinem Hund im Feld wir trafen den Jack Russel Terrier, alles war prima. Beide gruben Löcher und Buddelten . Gut, ich wollte versuchen ob meine auch dann kommt. Also gerufen, keine Reaktion, dann so oft wiederholt bis es funktioniert hat, Hund kommt C+ Jackpot.
: Das gleiche mit Sitz und Platz, wenn sie am Graben war. Es war am Anfang sehr sehr schlecht mit dem Hören, ich gab immer wieder C+B , aber mein Hund setzte sich zu langsam, kam zu langsam , und machte zu langsam Platz.Trotz C + Jackpot.

Dann war der Jackpot nur in deinen augen ein jackpot, nicht im hundehirn.

: Mir kam der Gedanke den Hund einzustellen, weil mir das wieder einfiel, " immer wenn ihr Hund nicht hört, stellen sie ihn ein. " Gesagt getan, ich sagte Fuss, Platz, Sitz. Eine kleine Weile und schickte sie dann wieder los zum Buddeln. Nach einer ganzen Zeit dann wieder mein Versuch, ob sie auch in der Ablenkung hört. Ich war der Meinung jetzt müsse es suuuper gehen, da ich sie ja eingestellt hatte.

Eingestellt worauf???

: Aber es war das gleiche Ergebnis wie vor der Einstellung.

: Ich beschloss meine Wut runter zu schlucken und Buddelte mit meinem Hund mit...

Das war mit abstand die beste idee:

: ... Rannte los, zeigte Ihr Mauselöcher machte Spiel und Spaß. Sie war Feuer und Flamme und der andere Jack Russel auch, aber das kümmerte uns nicht. Wir machten also eine Zeit lang gemeinsame Sache und ich ließ sie dann wieder alleine. Plötzlich kam ein Mann mit riesen Hund an der Leine. Meine war wie gesagt am Buddeln. Ich sagte Sitz und sie saß.
: Ich war baff.
: Bedeutet das jetzt, der Hund soll hären (im Gehorsam Stehen) und ich kann ihn auch mit reinem Spiel auf mich einstellen ?

Überleg doch mal, was du wirklich gemacht hast. Du hast dich als rudelpartner gezeigt, der angesichts des mäusegeruches weiss, worum es geht. Ihr seid ein jagdteam, keine sitz-fuss-platz aufziehpuppen.

: Mit Beschäftigung und Spaß und wenn dann etwas ist, hört er auch ???

Mit dem, was ihn am meinsten motiviert, hast du den größten erfolg.

: Ich brauche also nicht ständige Unterordnung ? Bedeutet dann den Hund einstellen also eigentlich, den Hund auf sich zu Konzentrieren ?

Ja, wenn deine signale sinn für ihn machen. Ich erzähle einmal von meinem Mirko. Ich stellte mich mit argusaugen zu ihm und sobald eine maus zu entwischen drohte, sagte ich sehr leise aber gespannt "mirko" und ging mit dem fuß richtung maus. Nach drei- bis viermal, ist Mirko auf diesen nahmensruf wie von der tarantel aus dem mauseloch hochgeschossen, um die vermeintliche maus zu erwischen. Und wenn ich mich dann 20 m weg auf den boden gebeugt habe und desgleichen "mirko" flüsterte, war er sofort da. Aber ich habe dann nicht sitz-platz-fuss geübt, sondern vielleicht einmal ein sitz und nach dem click wieder hin zum mauseloch - beide!
Wenn ein anderer hund in die nähe kam, sagte ich auch nur seinen namen, in einem anderen tonfall. Auch das hat er sehr schnell verknüpft. Und da er so nicht mehr von einem anderen hund überrascht werden konnte, gab es auch keine keilerei am mauseloch mehr.
Alles, was ich von ihm forderte, machte im zusammenhang des mäuselns sinn für ihn. Einmal war es die aktive beiteiligung, um den erfolg zu sichern (du wirst mäusekompetent und steigst damit in der achtung des hundes ungemein!), das andere mal die wachsamkeit um die sicherheit des teams zu gewährleisten.
In dem moment, wo sich die motivation ändert (anderer hund erscheint), ist der hund sofort offen für die dann sinnvollen aktivitäten.
Der glaube an die ewige unterordnung weckt in mir immer das bild, dass man einem unfallopfer nicht zu hilfe kommt, weil an dieser stelle ja ein absolutes halteverbot herrscht.
Ich bin schon gespannt auf deine nächste frage. smiling smiley))

tschüß Martin & Mirko



18. Februar 2001 13:07

Hallo Stefanie,

Je mehr es dir gelingt Kommandos wie "sitz" in ein Spiel einzugliedern, umso freudiger wird dein Hund mit dir arbeiten. Die ewige Unterordnung bringt garnichts, da es für den Hund immer das gleiche langweilige Spiel ist "sitz" oder "platz" machen, dann gibt's belohnung. Wenn du jedoch Kommandos mitten im Spiel gibst, ist der Hund auf dich positiv konzentriert und wird sie als Teil des spiels betrachten. Ständige Unterordnung ist eigentlich nur bei wirklich dominanten Hunden nötig oder bei Hunden, die von ihren Führern so hochgepusht worden sind, daß sie nicht mehr führbar sind, da sie vor lauter Erregung sich auf nichts mehr konzentrieren können.
Nicht umsonst bauen ganze Hundeausbildungen auf Beute- oder Suchspielen auf.

viel Spaß beim Spielen
Alice


18. Februar 2001 13:29

Hallo Stephanie,

ich verstehe unter "einstellen" auch, den Hund auf mich zu konzentrieren (z.B. durch Spiel, Spaß und Leckerchen) ihm eben zu signalisieren "Bei Frauchen ist es Klasse, denn da kann jederzeit was Lustiges oder Spannendes passieren, also passe ich am besten ganz gut auf!".
Manche Hundetrainer meinen mit "einstellen" leider "kleinmachen", ich habe das schon öfter vor Prüfungen beobachtet, wenn Hunde noch schnell neben dem Platz eine "scharfe UO" mit viel Geschrei absolvieren müssen, damit sie während der Prüfung besser parieren.
Nun, wenn wir dran sind, hole ich meine Kleine aus dem Auto und lasse sie bis zum Platz exakt "Fuß" laufen, während ich ihr ein Leckerli nach dem anderen reinschiebe.
Während der Prüfung (bei der Leckerlis natürlich verboten sind) hypnotisiert sie mich dann mit wedelnder Rute und ist durch nichts abzulenken. :-)))
Diese Art von "Einstellen" funktioniert bei mir am besten!

Grüsse von Sabine S.



18. Februar 2001 16:23

: hallo Martin,

Danke für Deine Antwort,habe mich sehr gefreut. Ich hoffe, Du kannst mir die nächsten kleinen Fragen auch beantworte, sonst Antwortest Du nämlich gaaanzgaaanz selten auf Wieder fragen.
:
: Eingestellt worauf???

Auf den Hundeführer, auf mich,wurde gesagt:" der Hund muß sich jede Minute jede Sek. auf Sie konzentrieren, um bereit zu sein, ein Komando auszuführen, er darf sich nie verselbstständigen." Zitat ende.
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: Ja, wenn deine signale sinn für ihn machen.

Da liegt meine Frage, es gibt doch auch Signale, die für den Hund keinen Sinn machen. Z:B anderer Hund kommt, meine will in, aber der andere Hundeführer will keinen Kontakt. Wenn ich dann Sitz sage, dann hat mein Hund doch kein Verständniss dafür ?? Stehe etwas auf dem Schlauch , hiiilfe ??

Alles, was ich von ihm forderte, machte im zusammenhang des mäuselns sinn für ihn. Einmal war es die aktive beiteiligung, um den erfolg zu sichern (du wirst mäusekompetent und steigst damit in der achtung des hundes ungemein!), das andere mal die wachsamkeit um die sicherheit des teams zu gewährleisten.

D.H. Verschiedene Orte, verschiedene Motivation und Belohnungen.
Und es heißt, weniger ist oft mehr ???


In dem moment, wo sich die motivation ändert (anderer hund erscheint), ist der hund sofort offen für die dann sinnvollen aktivitäten.


Vielleicht etwas genauer, Du weißt meine Denke funktioniert etwas anders (grins) ???
:

: Ich bin schon gespannt auf deine nächste frage. smiling smiley))

Toll, das freut mich
:
: lieben Dank und Grüße

Stephanie+Frechdachs

18. Februar 2001 17:49

Hallo Steffi,
ich mische mich ein, falls erlaubt.
Die klassische "Unterordnung" Sitz; Platz; Fuß ist ein Denkfehler des Menschen, der da meint, befolgte Kommandos allein bedeuten Unterordnung. Wieviele Hunde funktionieren auf dem Hundeplatz, haben die tollsten Prüfungen, die so wertvoll sind wie ein Toilettenpapier, weil der mit Unterordnungsübungen traktierte und eingestellte Hund leider draußen gar nicht "funktioniert".

denk nochmal nach, was ich dir immer wieder sagen werde: Es kommt auf die Gesamtheit an, so, wie du den Alltag mit deinem Hund lebst.

Nochmal: Was macht das Rudel aus? Zum einen die gemeinsame Aktivität, was du letztendlich dann mit Frechdachs ja auch getan hast.
Was ist kontraproduktiv? Gegen den Hund zu arbeiten, ihn "einzustellen" mit Kommandos, die er zwar vielleicht befolgt, aber nur, weil er muß. Das ist kein Teamwork. Ratter nicht automatisch irgendwelche sinnentleerten Kommandos herunter mit dem Glauben, das sei dann Unterordnung. Unterordnung braucht keine Kommandos! Kommandos sind lediglich ein Hilfsmittel, mehr nicht.

Liebe Grüße
ChristineHd