Hallo Stephy
: Wir haben es heute so geübt das ein leckeres Stück Hühnchen hingelegt wurde. Er ist hingelaufen und wollte es natürlich fressen. Dann kam ein "Naaah" und danach das freundliche "Komm" und C+B. Danach hat mein Hund einen riiiieeesen Bogen um dieses Stück Fleisch gemacht. Ich könnte mir vorstellen, dass er es im Prinzip also schon verstanden hat.
Was denkst Du, dass er verstanden hat? Dass "naaaa" bedeutet, lass das, was Du da vorhast und tu was anderes oder dass er keine Fleischstückchen fressen soll?
Beim "naaa" als Abbruchkommando geht es ja darum, dass er begreift, er muss das geplante oder bereits angesetzte Verhalten abbrechen und etwas anderes tun, sonst folgt was Negatives.
Was er dabei abbrechen soll, ist ja wurscht, alles eben, was mit "naaa" kommentiert wird. Kommt kein! "naaaa" kann er genau das selbe Verhalten ein andermal zeigen und es passiert gar nichts. Deshalb ist es schon o.k., wenn Du ihm ein anderes Fleischstückchen in eine andere Richtung wirfst und ihn dieses fressen lässt. Er soll ja nur das "naaa" negativ verknüpfen und nicht das Fleischstück.
Seine Reaktion zeigt aber, dass er die Erfahrung wohl doch mit dem Fleischstück verknüpft hat. Deshalb würde ich das "naaa" auch in verschiedenen Situationen, die sich nicht ähneln, rausarbeiten, bis er eindeutig das Signal und nicht die spezielle Situation verknüpft. Wir Martin schon gesagt hat, würde ich dabei den Reiz nach und nach steigern.
Allerdings, und das wurde ja auch schon oft erwähnt, soll das "naaa" mit negativem Element nicht zu oft geübt werden, sonst nutzt es sich ab, ein Gewöhnungseffekt setzt ein. Idealerweise (wenn man den passenden "Schreck" gewählt hat), sitzt es nach zwei drei Wiederholungen sicher.
Noch eine Frage. In Deinem Posting hört es sich so an, dass Du gar nicht mit einem negativen Element arbeiten musstest, sondern er auf "naaa" sein Verhalten gleich abgebrochen hat und für das Kommen bestärkt wurde. Hattest Du das "naaa" bereits vorher durch eine negative Reaktion etabliert und es nur auf das Fleischstück anwenden wollen, oder bist Du gleich so erfolgreich eingestiegen?
Falls noch gar kein negatives Element auf ein Nichtbefolgen des "naaa" vorhanden war, solltest Du Dir schleunigst eine Situation suchen, in der er das "naaa" zunächst nicht befolgt und darauf eine negative Antwort erhält. Denn sonst verweht Dein "naaa" im Winde, wenn eine selbstbelohnende Situation eintritt, die interessanter ist als C+B (das hoppelnde Häschen).
Du schreibst ja selber, das "naaa" ist eine Warnung. Dafür muss der Hund aber erstmal wissen, wovor es warnt. Das negative Element muss er erlebt haben, die pos. Bestärkung des Alternativverhaltens allein reicht nicht.
Ist das "naaa" erst mal tatsächlich als Warnung vor etwas, dem der Hund aus dem Weg gehen will, etabliert, hat man mit der Verallgemeinerung eigentlich keine Probleme.
Liebe Grüße
Conny