Die Warnung Naaah""
04. März 2001 17:55

Hallöchen,
es heißt, man kann die Warnung "Naah" bei kleiner Ablenkung, z.B. durch ein Futterstückchen üben. Geht der Hund hin, heißt es "Naaah" - danach ein freundliche "Komm" und C+B. Kann man es auch so machen, dass an einer Stelle ein Lecker liegt wo er nicht hin soll, da dann "Naaah" sagen und wenn er auf "Komm" gekommen ist nach dem Click ein Leckerle an eine andere Stelle werfen? So ähnlich läuft es doch auch beim schnüffeln. Ich möchte gern wissen, ob ich es bei Leckerle genauso machen kann oder ob er dann grundsätzlich nicht mehr an ein Leckerle geht was für ihn weggeworfen wurde.
Wir haben es heute so geübt das ein leckeres Stück Hühnchen hingelegt wurde. Er ist hingelaufen und wollte es natürlich fressen. Dann kam ein "Naaah" und danach das freundliche "Komm" und C+B. Danach hat mein Hund einen riiiieeesen Bogen um dieses Stück Fleisch gemacht. Ich könnte mir vorstellen, dass er es im Prinzip also schon verstanden hat. Nur wie bekomme ich es hin, dass er es auch auf andere Sachen überträgt (z.B. Katzen oder andere Hunde, arme Hoppelhäschen) Ohje, Fragen über Fragen.
Vielleicht weiß ja jemand eine Antwort.
Viele Grüße
Stephy

05. März 2001 09:47

Grüß Dich Stephy,

: Ich möchte gern wissen, ob ich es bei Leckerle genauso machen kann oder ob er dann grundsätzlich nicht mehr an ein Leckerle geht was für ihn weggeworfen wurde.

Das kannst du selbst entscheiden. Ein bekannter hat seinen jagdterrier so ausgebildet, dass er alles liegen liess, was dieser mit MEINS bezeichnetet, es aber mit wonne aufnahm, wenn der es dann mit DEINS benannte. Der unterschied ist minimal. Der hund hört es.

: Wir haben es heute so geübt das ein leckeres Stück Hühnchen hingelegt wurde. Er ist hingelaufen und wollte es natürlich fressen. Dann kam ein "Naaah" und danach das freundliche "Komm" und C+B. Danach hat mein Hund einen riiiieeesen Bogen um dieses Stück Fleisch gemacht. Ich könnte mir vorstellen, dass er es im Prinzip also schon verstanden hat. Nur wie bekomme ich es hin, dass er es auch auf andere Sachen überträgt (z.B. Katzen oder andere Hunde, arme Hoppelhäschen) Ohje, Fragen über Fragen.

Wenn das NAAAH einige male gut befolgt wurde, beginnt der hund es von allein zu verallgemeinern. Man sollte aber keinesfalls zuwarten, bis jetzt der ernstfall da ist. Dort kann die ablenkung noch zu gross sein. Lieber etwas steigernde ablenkungen provozieren. Dann sitzt es immer besser.
Bei anderen hunden würde ich noch anders vorgehen, ihn z.b. sitzen lassen oder zumindest dicht bei mir und dann, falls möglich, spielen (kontaktaufnahem) mit dem anderen hund als belohnung nehmen.
Das NAAH hast du dann immer noch in der hinterhand.

tschüß Martin & Mirko

07. März 2001 00:03

Hallo Stephy

: Wir haben es heute so geübt das ein leckeres Stück Hühnchen hingelegt wurde. Er ist hingelaufen und wollte es natürlich fressen. Dann kam ein "Naaah" und danach das freundliche "Komm" und C+B. Danach hat mein Hund einen riiiieeesen Bogen um dieses Stück Fleisch gemacht. Ich könnte mir vorstellen, dass er es im Prinzip also schon verstanden hat.

Was denkst Du, dass er verstanden hat? Dass "naaaa" bedeutet, lass das, was Du da vorhast und tu was anderes oder dass er keine Fleischstückchen fressen soll?
Beim "naaa" als Abbruchkommando geht es ja darum, dass er begreift, er muss das geplante oder bereits angesetzte Verhalten abbrechen und etwas anderes tun, sonst folgt was Negatives.
Was er dabei abbrechen soll, ist ja wurscht, alles eben, was mit "naaa" kommentiert wird. Kommt kein! "naaaa" kann er genau das selbe Verhalten ein andermal zeigen und es passiert gar nichts. Deshalb ist es schon o.k., wenn Du ihm ein anderes Fleischstückchen in eine andere Richtung wirfst und ihn dieses fressen lässt. Er soll ja nur das "naaa" negativ verknüpfen und nicht das Fleischstück.
Seine Reaktion zeigt aber, dass er die Erfahrung wohl doch mit dem Fleischstück verknüpft hat. Deshalb würde ich das "naaa" auch in verschiedenen Situationen, die sich nicht ähneln, rausarbeiten, bis er eindeutig das Signal und nicht die spezielle Situation verknüpft. Wir Martin schon gesagt hat, würde ich dabei den Reiz nach und nach steigern.
Allerdings, und das wurde ja auch schon oft erwähnt, soll das "naaa" mit negativem Element nicht zu oft geübt werden, sonst nutzt es sich ab, ein Gewöhnungseffekt setzt ein. Idealerweise (wenn man den passenden "Schreck" gewählt hat), sitzt es nach zwei drei Wiederholungen sicher.
Noch eine Frage. In Deinem Posting hört es sich so an, dass Du gar nicht mit einem negativen Element arbeiten musstest, sondern er auf "naaa" sein Verhalten gleich abgebrochen hat und für das Kommen bestärkt wurde. Hattest Du das "naaa" bereits vorher durch eine negative Reaktion etabliert und es nur auf das Fleischstück anwenden wollen, oder bist Du gleich so erfolgreich eingestiegen?
Falls noch gar kein negatives Element auf ein Nichtbefolgen des "naaa" vorhanden war, solltest Du Dir schleunigst eine Situation suchen, in der er das "naaa" zunächst nicht befolgt und darauf eine negative Antwort erhält. Denn sonst verweht Dein "naaa" im Winde, wenn eine selbstbelohnende Situation eintritt, die interessanter ist als C+B (das hoppelnde Häschen).
Du schreibst ja selber, das "naaa" ist eine Warnung. Dafür muss der Hund aber erstmal wissen, wovor es warnt. Das negative Element muss er erlebt haben, die pos. Bestärkung des Alternativverhaltens allein reicht nicht.
Ist das "naaa" erst mal tatsächlich als Warnung vor etwas, dem der Hund aus dem Weg gehen will, etabliert, hat man mit der Verallgemeinerung eigentlich keine Probleme.
Liebe Grüße
Conny





07. März 2001 07:02

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: Noch eine Frage. In Deinem Posting hört es sich so an, dass Du gar nicht mit einem negativen Element arbeiten musstest, sondern er auf "naaa" sein Verhalten gleich abgebrochen hat und für das Kommen bestärkt wurde. Hattest Du das "naaa" bereits vorher durch eine negative Reaktion etabliert und es nur auf das Fleischstück anwenden wollen, oder bist Du gleich so erfolgreich eingestiegen?

Hallo Conny,

ich habe ihn vorher mit eine "naah" erschreckt. Er guckte gerade dumm in der Gegend rum, da habe ich "naaah" gesagt und danach meinen zusammengeknoteten Anorak auf seinen Hintern geworfen. Er hat mich wie blöd angeguckt und ein Stück zur Seite gehüpft. Ich habe dann einen Moment gewartet und danach "Komm" rufen. Danach C+B.
Ich weiß aber nicht, ob ich noch einmal wiederholen sollte, denn wenn er irgendwo schnuffelt, reagiert er "Null" auf naah.

Liebe Grüße
Stephanie

: Liebe Grüße
: Conny
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07. März 2001 12:02

Grüß dich Stephanie,

: Ich weiß aber nicht, ob ich noch einmal wiederholen sollte, denn wenn er irgendwo schnuffelt, reagiert er "Null" auf naah.

Dann wiederhole es in dieser situation. Teste es einige minuten später noch einmal. Wenn der hund angefangen hat es zu verallgemeinern, dann ist es bald fest etabliert.

tschüß Martin & Mirko

07. März 2001 18:16

: Grüß dich Stephanie,
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: : Ich weiß aber nicht, ob ich noch einmal wiederholen sollte, denn wenn er irgendwo schnuffelt, reagiert er "Null" auf naah.
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: Dann wiederhole es in dieser situation. Teste es einige minuten später noch einmal. Wenn der hund angefangen hat es zu verallgemeinern, dann ist es bald fest etabliert.

Hallo Martin,

jawoll, :-) ich glaube es hat geklappt. Heute war er an einer Stelle aber megavertieft. Da muß es wohl besonders gut gerochen haben.
Ich habe es dann ausprobiert und er hat sich mordsmäßig erschreckt. Im Laufe des Spaziergangs hatte er nochmal so eine Stelle und ich hab es nochmal ausprobiert. Er zuckte richtig zusammen (es kam aber nichts mehr geflogen) hab ihn danach gerufen und dann gab es einen Ball zum spielen.
Ps. Mit dem Bauchgurt hattest du vollkommen Recht. Es ist damit viel leichter stehen zu bleiben und ich komme nicht in Versuchung zu rucken (ich brauch ja die Leine nicht festhalten)

Liebe Grüße
Stephanie