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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Rettungshundearbeit clickern?
09. März 2001 07:03

Hallo Merlino,

: kein Hund wird im Trieb hochgehen, wenn ich ihm einen Clicker zeige oder beim Starten ( im Anfängerstadium) beim Abschied clicke.
Wieso bei Abschied? Wenn er am Helfer ist (Verhaltenskette - das letzte zu erst) dann C&B

: zeig ich ihm seinen Ball, auch nur kurz, hängt er sich ins Halsband.

Also ich clicker erst seit ca 6 Monaten, aber wenn ich meinem Hund (5 Jahre) den Clicker zeige ist er hin und weg! Er fiept und jault und ist ganz aus dem Häuschen, er versucht mit allem was ihm zur Verfügung steht mir zu gefallen bzw. das Click zu erlangen smiling smiley. Er ist ein "fertiger" (falls überhaupt möglich) und geprüfter RH, aber noch nach der "normalen" Methode ausgebildet. Ich habe mir fest vorgenommen, meinen nächsten Hund nur über den Clicker auszubilden - auch in der RH-Arbeit.

Gerade beim Aufbau der Anzeigen kann ich mit dem Clicker punktgenau belohnen (lassen), zB wenn er zwar bellt, aber dabei nicht das Opfer belästigt, was ja gerade bei hochgepuschtem Trieb in der Flächensuche immer wieder ein großes Problem ist. Gut ist auch, das es nicht so extrem auf die "Austrahlung" des Helfers ankommt (z.B. ob er gut spielen kann), clickern sollte er natürlich schon können.

Und mit der Gerätearbeit, da wird immer wieder geschrieben daß der Hund abspringt. Beim Aufbau sollten grundsätzlich zwei Leute neben dem Hund hergehen zur Sicherheit und dann liegt es doch nur am Hundeführer, das er nach dem Click schnellstens die Belohnung rüberwachsen läßt :-) Ich seh da für den Hund dann keinen großen Antrieb das Gerät zu verlassen.

Also wir werden demnächst in unserer Staffel den Clicker vorstellen und - wir haben den Vorteil - ich bin einer der Ausbilder smiling smiley)))

Schöne Grüße


09. März 2001 07:19

Hi Sabine

: Das natürlich schon. Ich habe aber das mit der variablen Bestärkung so aufgefasst, daß immer wieder mal eine Anzeige nicht bestärkt wird. Das finde ich zu risikoreich, obwohl es nach der Theorie der Clickerer eigentlich funktionieren müßte...

also ich habe die (zufällige) Erfahrung bei meiner Hündin gemacht, weder die helfer noch ich hatten irgendetwas zur Belohnung dabei (vergessen sad smiley )und da ist sie von Helfer zu Helfer immer fuchtiger geworden, so richtig: "irgendwo muß doch der sein wo ich meine Belohnung kriege". Also sie war da dann echt spitze und hat super gesucht und angezeigt, alle 3 Helfer. Sonst ist sie eher etwas zurückhaltend mit dem verbellen. Seitdem machen wir das öfter, aber nur mit Hunden die wissen um was geht nicht im Aufbau der Hunde!!!

Gruß Karin

09. März 2001 08:55

Hallo Karin,

Du berichtest:

: und da ist sie von Helfer zu Helfer immer fuchtiger
: geworden, so richtig: "irgendwo muß doch der sein
: wo ich meine Belohnung kriege".

*grins*

: öfter, aber nur mit Hunden die wissen um was
: geht nicht im Aufbau der Hunde!!!

Wie aus dem Lehrbuch.

Ciao

Rolf & Barney

09. März 2001 11:54

Hallo Merlino,

Du fragst:

: ist ein Ball oder das Spiel oder die
: Stimme denn kein kond. Verstärker?
: nur der Clicker? :-)

... ? Ein konditionierter Bestärker, so wie er beim Clickertraining benutzt wird, kündigt die Bestärkung an. Es ist ein "Brückensignal".

Das kann ein Ball sein - visuelles Signal, kündigt das "hinterherlaufen dürfen" an (fragt sich, ob das eine Bestärkung für jeden Hund ist und weiter, was wohl bestärkt wird solange der Hund den noch nicht geworfenen Ball sieht)

"Spiel" ist (wenn es das den überhaupt ist für den betreffenden Hund bei der aktuellen Handlungsbereitschaft) als Primärverstärker zu sehen.

....beides ist unpräzise und hat ein schlechtes Timing.

"Stimme" ist gar kein Verstärker, wohl aber kann ein unverwechselbares akustisches Signal zum konditionierten Verstärker werden - in der Tat hat sich für diesen Zweck ein Clicker gut bewährt, auch ein gesprochenes Wort ist da ganz praktisch für den Alltag :-)

: wie wurde der Hund deiner Frau in der Suche
: ausgebildet?

Konventionell, mit Beißwurstgezerre

: für so imaginär halte ich Triebe
: beim Hund nicht :-)

Es macht mir immer wieder Spaß, die völlig blödsinnige "Triebtheorie" in Grund und Boden zu stampfen. Ein für allemal: Das ist Quatsch, Unsinn, falsch und grundverkehrt, theoretisch nicht schlüssig und deckt sich nicht mit den Beobachtungen, verträgt sich nicht mit dem Handlungsbereitschaftsmodell und nicht mit der aktuellen Literatur zu Modellen der Verhaltenssteuerung. Außer den Hundeleuten kommen alle Verhaltensforscher scheinbar prima ohne aus und außerdem.... ach Himmel, lassen wirs *grins*

Besorge Dir doch mal den Immelmann, Grundlagen der Verhaltensforschung, das ist ein schöner Überblick über den aktuellen Stand.

: vielleicht bin ich zu blond, aber ich seh
: noch immer nicht die Vorteile des Clickers
: in der Trainingstechnik im Gegensatz zum MO
: nach Lind.

Lies´ bitte den Schluß meines Ausgangspostings und Karins Posting. Da ist es erläutert. Ich jedenfalls wurde als Helfer schon zweimal von falsch trainierten RH verletzt - weil man die armen Hunde mit diesem MO-Unsinn-Gefuchtele schier blöde gemacht hat. Gut gesucht haben sie allerdings ! Spricht auch gar nix dagegen, mit dem Hund zu spielen. Aber bitte mit "vorgeschaltetem" kond. Verstärker und klarer Kontingenz zwischen erwünschtem Verhalten beim Helfer und der Bestärkung. Da, und nur da, liegt der Vorteil des Clickers.

: echte Lachnummern gewesen sind, schon in der
: elementarsten UO.

Weißt Du, wie egal mir UO ist ?

: es wird ja im Prinzip mit einer speziellen
: Gruppe gearbeitet. Schlaftabletten etc.
: scheiden von vornherein aus.

Genau wie beim SchH werden die Hunde danach ausgewählt, ob sie zur Ausblidungsmethode passen. Das würde einem Clickertrainer nicht passieren. Der guckt nach der Handlungsbereitschaft und baut das Training entsprechend auf. Das heißt nicht, das jeder Hund ein guter Suchhund werden kann. Ich jedenfalls käme aber nicht auf die blödsinnige Idee, mit einem Hund 1 Jahr lang "Triebarbeit" *lach* zu machen, obwohl der sich durch Leckerchen exzellent bestärken ließ, nur um den "Beutetrieb" *grins* zu wecken....Was stellt ein großer, beutegeiler Hund mit einem kleinen Kind als Helfer an ? Ich möchte mir das besser nicht ausmalen.

Ciao

Rolf & Barney

09. März 2001 13:42

Hallo Karin

: also ich habe die (zufällige) Erfahrung bei meiner Hündin gemacht, weder die helfer noch ich hatten irgendetwas zur Belohnung dabei (vergessen sad smiley )und da ist sie von Helfer zu Helfer immer fuchtiger geworden, so richtig: "irgendwo muß doch der sein wo ich meine Belohnung kriege". Also sie war da dann echt spitze und hat super gesucht und angezeigt, alle 3 Helfer. Sonst ist sie eher etwas zurückhaltend mit dem verbellen. Seitdem machen wir das öfter, aber nur mit Hunden die wissen um was geht nicht im Aufbau der Hunde!!!


Mir ist dieses Gedankenmodell schon öfters durch den Kopf gegangen, aber ich will die hohe Motivation meiner Kleinen, die sehr erfolgreich rein über Futtermotivation ausgebildet wird, in der jetzigen Ausbildungsphase nicht mit Experimenten aufs Spiel setzen. Allerdings bringe ich immer wieder mal Elemente aus dem Clickertraining mit tollem Erfolg ins Training mit ein (z.B. gelegentlicher Jackpot oder ermutigendes, konditioniertes "Feiiin" während des Detachierens - ja, ich weiß, ist unpräzise, wirkt aber trotzdem).

Mit der variablen Bestärkung habe ich aber in anderen Bereichen große "Erfolge" erzielt, z.B.: Betteln bei Tisch
Obwohl das Füttern des Hundes bei Tisch den Kindern streng verboten ist, "fällt" wohl doch mal ab und zu der eine oder andere Brocken vom Teller....mit dem Effekt, daß sich das variabel bestärkte Verhalten (Betteln) alles andere als abgeschwächt hat! ;-))

Hast Du Deinen Hund von Anfang an mit Clicker ausgebildet oder bist Du irgendwann von der "konventionellen" Methode umgestiegen?

Grüsse von Sabine S.

:
: Gruß Karin


09. März 2001 14:37

Hallo Merlino,

jetzt muss ich mich doch auch mal einmischen.

: das Grundprinzip ist sehr ähnlich, da geb ich dir Recht. aber warum den Umweg über den Clicker nehmen, wenn ich den Hund so viel einfacher hochpuschen kann?

Ich sehe das anders, ebenso wie Rolf (siehe seine Postings zu diesem Thema): warum den Umweg über das Hochpuschen nehmen - welches sich auch sehr nachteilig auswirken kann, z.B. beim Bedrängen des Opfers usw. - ,wenn der Hund mit Clicker viel einfacher, schneller und stabiler lernt, schlicht und ergreifend seinen Job zu machen??? Und nichts anderes tut er ja in der RH-Arbeit, Opferbindung und Trieb hin oder her.

: kein Hund wird im Trieb hochgehen, wenn ich ihm einen Clicker zeige

Doch - meiner. Ich nenne es allerdings anders, aber das spielt hier keine Rolle.

: zeig ich ihm seinen Ball, auch nur kurz, hängt er sich ins Halsband.

Ja, solche Hunde haben wir auch auf dem Hundeplatz. Letzte Woche hat mich ein angehender RH quasi ausgezogen, weil ich einen Ball in der Hand hatte. Fand ich nicht so klasse :-(

Grüße
Katrin