Hallo Stephanie!

Gleich vorweg - ich bin nicht "der grosse Clickerexperte", ich kämpf' mich nur täglich durch die Praxis ;-).
Und ich denke auch, dass das Prinzip zwar allgemeingültig ist, es aber bei jedem Hund und jeder Aufgabe unterschiedliche Herangehensweisen gibt.

: Ich mache es jetzt so, sage im Freilauf z.B. Sitz und mein Hund setzt sich schnell C+B oder lob.

Da erwische ich mich auch immer wieder bei: loben statt clickern bzw. abwechseln. Dabei habe ich bei meinem Hund den Eindruck, dass das nicht "eindeutig" genug für sie ist.
CLICK ist eben deutlicher als "fein" usw. Bin deshalb zur Not (Clicker vergessen, gerade nicht zur Hand) auf Zungenschnalzen "umgestiegen". Scheint auch für den Hund einfacher und deutlicher, als "nur" loben. Lob gibt's nur noch dann, wenn ich nicht nur keinen Clicker sondern auch noch ohne Leckerchen bin... (also bei den Sachen, die wir noch üben müssen; was sitzt, wird meist auch "nur noch" gelobt und ab und zu geclickt).

: Setzt sie sich zulangsam löse ich das Komando wortlos auf,

Wie sieht das bei Dir aus? (ich zucke mit den Schultern und gehe weiter)

: kein Lob kein C+B.

Das ist klar.

: Meistens setzt sie sich dann eine Sek später wieder von alleine hin. Ich ignoriere es und laufe weiter. Da könnte ich durch die Stadt laufen denn sie bleibt sitzen.

Was passiert, wenn Du Dir z.B. an einer Stelle am Boden zu schaffen machst, also quasi "schnüffelst" und 'rumtust - kommt sie nicht nach einer (langen?) Weile nach und guckt was Du da tust? Oder bleibt sie wirklich sitzen, bis Du sie "erlöst"? Denn eigentlich hast Du ja gar kein Signal gegeben, das Du auch wieder auflösen musst (CLICK), damit sie wieder weiter gehen darf.
Vielleicht weiss da noch jemand anderes was dazu...?

: Ich löse es auf und gehe weiter. Das nächste mal Sitz oder Platz ist es schnell, gibt es Lob oder C+B. So auch beim kommen, ist es zu langsam ignoriere ich es. Komischer Weise Clicke ich am anfang ihres Kommens rennt sie meistens los. Clicke ich erst wenn sie da ist läuft sie das nächste mal nicht so schnell. Seltsam.

Also für mich kommen da mehrere Fragen auf:

- wurde deutlich genug der Aspekt herausgehoben, der erlernt werden soll (Dauer/Geschwindigkeit/etc.)?

- evtl. zu früh unter Ablenkung geübt/zuviel verlangt?

- die Übungen wirklich langsam und kontinuierlich aufgebaut, den Hund nicht überfordert (z.B. in Situationen, in denen der Hund noch nicht weit genug ist, das Signal verwendet, obwohl es noch nicht richtig sitzt)?

Das sind so meine Fehler, die ich noch und auch immer wieder mache und die daran "Schuld" sind, dass ich uns den einen oder anderen Fortschritt selbst "vermurkst" habe - ich arbeite daran ;-)

: Was meinst Du, ist da ein Fehler drin ? Martin schreibt in seinem Buch beim Vorsitzen sitzt der Hund gut vor wird ab diesem Zeitpunkt nur noch dieses Verhalten mit C+B Belohnt.

Ich weiss es nicht :-( Bin - wie gesagt - kein Experte.

Was ich bei den gewieften Clickerern so bewundere, ist die Eindeutigkeit: es ist genau definiert, was geclickt werden soll, das timing stimmt, die Konsequenz bei der Sache (nur das/nur so gibt's tatsächlich CLICK) und der Blick dafür, wie man welches Verhalten hervorlocken/provozieren kann, um es dem Hund leichter zu machen, jeder kleinste Schritt in die gewünschte Richtung wird erkannt und entsprechend honoriert.
Last but not least: Ruhe und Konzentration und dabei sehr viel Spass!

Ich hoffe, ich habe Dir trotzdem weiterhelfen können bzw. Deine Fragen (zumindest teilweise) beantwortet.

Liebe Grüsse - und ein schönes Wochenende!
heidrun+C

: Hallo Ina,

lieben Dank für Deine tolle Antwort.
:
Aber versuch mal in die andere Richtung zu denken:


Ja, stimmt. hatte es schon fast geschafft, bin aber wieder abgerutscht.
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: In einer anderen Mitteilung hast Du geschrieben, daß Du wenn Dein Kommando nicht schnell genug ausgeführt wird den Hund ignorierst.
: Da könnte der Hase im Pfeffer liegen - sozusagen.
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MMh, das habe ich mich abends dann auch überlegt.



: Wenn ich mal Ignorieren als Strafe sehe strafst Du also Deinen Hund manchmal für's Herkommen - was nicht sein soll, wie wir alle wissen.


Ja, stimmt haste recht, denn Martin schreibt ja in seinem Buch fehlverhalten einfach ignorieren. MMh, dann heißt das für meinen Hund wenn ich es ignoriere ist es ein Fehlverhalten.
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Auch hast Du geschrieben, daß Dein Hund sich manchmal kurz nach der ignorierten Ausführung eines Befehls wieder setzt.
: Daran finde ich kann man sehen, daß Dein Hund es richtig machen will.
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Ja, so habe ich esnoch nie gesehen, habe immr gedacht, nee Madame jetzt ist es zu spät.
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Ich belohne zum Beispiel ein ganz schnelles Platz nicht nur mit Leckerlies sondern auch damit, daß mein Hund sofort wieder aufstehen darf und wir ein lustiges Zerrspiel machen, ein langsames Platz wird begleitet von einem langen OHH meinerseits und es entsteht daraus eine Bleib-Übung aus der ich dann den Hund mit Hier abrufe und das schnelle Kommen belohnen kann. Ich versuche in jedem Fall dem Hund ein Erfolgserlebnis zu verschaffen, damit er ganz klar sieht: das ist richtig.


Das werde ich auch tun. Gleich jetzt beim Gassi.



den Ablenkungsfaktor: rennt mein Hund auf einen anderen Hund zu und ich rufe "hier", und der Hund kehrt zu mir zurück - egal wie langsam - halte ich das für eine beachtliche Leistung, die entsprechend belohnt wird.


Stimmt schon, aber sie hat es schon mindestens 100 mal in der gleichen Situation schnell gemacht. Also zeigt das langsame gehen doch die unlust an. Und es ist egal ob sie lust hat oder nicht, sie soll doch gefälligst schnell kommen.
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Also mein Rat ist: zögert der Hund hat das nichts mit überlegen zu tun, sondern mit Unsicherheit. Also hilf Deinem Hund und füge dem verbalen Befehl eventuell noch ein eindeutiges Sichtzeichen hinzu und ignoriere den Hund nicht wenn er zu langsam kommt, sondern füge noch eine Übung an, die Du überschwenglich belohnen kannst.

Im Prinzip ist mir das klar, und ich werde es in jedem Falle versuchen. Doch jetzt taucht eine neue frage auf. Du schreibst überschwenglich belohnen. In der Hundeschule hat man uns gesagt, je doller das Lob, desto mehr hebt man den Hund in den Himmel, er wird größer als er sein darf. Immer ein kurzes Lob also ein kurzes Fein.Man sagt ja auch, je mehr der Hund entbeeren muß desto aufmerksamer ist er.
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Ich hoffe Dir ein bißchen geholfen zu haben.
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Ja, auf jeden Fall, ich danke Dir sehr für Deine Denkanstöße, werde Dir berichten.

liebe Grüße


Stephanie+Frechdachs

Hallo Heidrun,

: Was ich bei den gewieften Clickerern so bewundere, ist die Eindeutigkeit: es ist genau definiert, was geclickt werden soll, das timing stimmt, die Konsequenz bei der Sache (nur das/nur so gibt's tatsächlich CLICK) und der Blick dafür, wie man welches Verhalten hervorlocken/provozieren kann, um es dem Hund leichter zu machen, jeder kleinste Schritt in die gewünschte Richtung wird erkannt und entsprechend honoriert.
: Last but not least: Ruhe und Konzentration und dabei sehr viel Spass!
:
Hund beobachten und selbst nicht schon das fertige Ergebnis im Kopf haben, das macht ein bißchen "blind".

Noch ein Tipp: Wenn "nur" Lob nicht ankommt beim Hund, dann machst Du irgendwas nicht richtig dabei. Ich denke, man sollte dennoch immer so auch an sich selbst arbeiten, trotz Clicker, daß man ohne clicker und Leckerchen nicht hilflos dasteht.
Liebe grüße
ChristineHd

Hallo Stephanie,
möchte jetzt nicht alle Antworten lesen.
Wie lief es denn in der Hundeschule. Hat da alles gut geklappt?
Hast Du Schleppleinentraining gemacht?
Nimmt sie die Leckerlies gern?
Spielt sie gern?
Melde Dich, vielleicht finden wir zusammen eine Lösung.
grüße
Izel

Hallo Christine!

: Hund beobachten und selbst nicht schon das fertige Ergebnis im Kopf haben, das macht ein bißchen "blind".

Das trifft's sehr gut :-)

: Noch ein Tipp: Wenn "nur" Lob nicht ankommt beim Hund, dann machst Du irgendwas nicht richtig dabei.

Das Lob kommt schon an - aber für die schwierigen Dinge im Alltag (Katze kreuzt Weg, Hund passiert anderen Hund etc.) finde ich es (im Moment noch) zu wenig als Bestätigung. Wie gesagt - bei Dingen, die schon recht gut klappen ist's auch mit "nur" Lob okay.

: Ich denke, man sollte dennoch immer so auch an sich selbst arbeiten, trotz Clicker,

Hm, mich hat gerade der Clicker dazu gebracht, vermehrt an mir selbst zu arbeiten (allerdings ohne Clicker...) ;-)))

: daß man ohne clicker und Leckerchen nicht hilflos dasteht.

Ganz bestimmt. Ist ja nun nicht Sinn der Sache ;-)
Obwohl ich auch schon geflucht habe, weil ich "ausgerechnet jetzt" keinen Clicker in der Tasche hatte...

Liebe Grüsse
heidrun+C

Hallo Heidrun,
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: Das Lob kommt schon an - aber für die schwierigen Dinge im Alltag (Katze kreuzt Weg, Hund passiert anderen Hund etc.) finde ich es (im Moment noch) zu wenig als Bestätigung. Hatte es jetzt nur für "leichte" Dinge gemeint: Klar, wenn er auch bei Katze folgt, da ist eine Superbelohnung schon effektiver.
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Liebe Grüße
ChristineHd