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Clickern von Sozialverhalten/Aggression

geschrieben von ChristineHd(YCH) 
Clickern von Sozialverhalten/Aggression
09. März 2001 11:53

Ich muß ein bißchen ausholen:
als ich noch mit Berry und Jabberwocky (beides Rüden, beide groß und schwarz) unterwegs war, hatte ich niemals Probleme. Berry ignorierte Artgenossen, Jabberwocky war zwar zT aggressiv, ließ sich aber jederzeit abrufen. Rief ich beide zu mir, leinten auch die anderen Hundebesitzer ihre Hunde an.
Wenn es zu einer Rauferei zw. fremden Hund und Jabberwocky kam, war es mehr ein runterdrücken des anderen Rüden, ein Schluß von mir, und es war beendet. Oder er ließ sich bereits vorher abrufen, damit es gar nicht erst soweit kam. Jabberwocky ließ sich auch gut "steuern", zB bei Kontaktaufnahme an der Leine, er blieb friedlich, dickes Lob usw. Da hatte ich aber nur ihn an der Leine, Berry ging ja eh vorbei.
Seit ich Bambuli habe, sie ist rel. klein, leint kein Mensch mehr seine Hunde an, das heißt, auch Rüden kommen einfach zu ihr und zu mir, wegen Jabberwocky meist schon recht steifbeinig. Bambuli kann ich dann nicht von der Leine lassen, weil sie Panik hat. jabberwocky kann ich dann aber auch nicht an der Leine halten, weil ich sonst den ganzen Hundepulk inklusive Leinengewurstel um mich herum habe.Das schlimmste, was Bambuli passieren könnte, wäre, in eine Rauferei verwickelt zu werden:-( Sie hat auch so schon ihre Probleme mit Hunden.
Ich habe mit den Besitzern gesprochen, ich bitte sie, ihre Rüden nicht herzulassen, ohne Erfolg (meist ist die antwort: Meiner will doch nur spielen).
Das Ende vom Lied: Jabberwocky wird leider aggressiver.
Nun hatte ich vor, "richtiges" Verhalten zu clickern, das Problem nur: Es kommt ja dennoch zur Konfrontation mit den anderen Rüden. Gestern kam ein Husky, beide imponieren sich, Jabberwocky entspannt aber halbwegs, Rute etwas herunter, ich Clicker. Er hat nicht darauf reagiert. Hunde imponieren weiter und dann kams mal wieder zur Rauferei. Der Besitzer ist einfach weitergejoggt und ich hab ihm in Gedanken ein paar nicht sehr schöne Worte an den Kopf geworfen.
irgendwie bin ich jetzt ratlos, ich habe keine Lust, daß jabberwocky nun auf seine alten Tage vielleicht noch wirklich zum Beißer wird, bisher hat er noch nie einen Hund verletzt.
Wer hat für mich den zündenden Gedanken, wie ich den Clicker hier effektiv einsetzen kann. An der Leine geht JW brav vorbei, reagiert auch auf meine Signale oder Handzeichen. Nützt bloß leider nichts, wenn dann der andere Rüde freilaufend daherkommt...
Ein bißchen ratlos, ich hätte keine Probleme, würden andere Hundebesitzer Rücksicht nehmensad smiley((((
Genervte Grüße
ChristineHd


09. März 2001 12:18

Grüß Dich Christine,

im prinzip hast du gute karten:

: Nun hatte ich vor, "richtiges" Verhalten zu clickern, das Problem nur: Es kommt ja dennoch zur Konfrontation mit den anderen Rüden. Gestern kam ein Husky, beide imponieren sich, Jabberwocky entspannt aber halbwegs, Rute etwas herunter, ich Clicker. ....

Das war genau richtig. Aber...

: Er hat nicht darauf reagiert. Hunde imponieren weiter ....

außer dem click gibt es ja noch den anderen hund. Wenn der auf die nachlassende spannung reagiert, ist das für JW eine bestärkung fürs beschwichtigen. Wenn nicht, kann er nicht ohne weiteres nachgeben.

: ...und dann kams mal wieder zur Rauferei. Der Besitzer ist einfach weitergejoggt und ich hab ihm in Gedanken ein paar nicht sehr schöne Worte an den Kopf geworfen.

Ich pflege in solchen fällen selbst weiter zu gehen und aus 20 m entfernung den hund zu rufen, WENN wirklich beide FERTIG sind, keine sekunde eher. Die meisten raufereien in diesen fällen sind selbst verursacht.
Es kann anfangs etwas dauern, bis JW das auf die reihe bekommt, aber dann sehe ich große chancen. Das ging bisher bei den meisten hunden.

tschüß Martin & Mirko



09. März 2001 12:47

hallo Martin,

: : Er hat nicht darauf reagiert. Hunde imponieren weiter ....
:
: außer dem click gibt es ja noch den anderen hund. Wenn der auf die nachlassende spannung reagiert, ist das für JW eine bestärkung fürs beschwichtigen. Wenn nicht, kann er nicht ohne weiteres nachgeben.

ja, das ist mir schon klar. jabberwocky setzt aber leider gern noch eins drauf, sprich, anderer Hund beschwichtigt ebenfalls oder will gehen, da drückt JW runter.
:
: : Ich pflege in solchen fällen selbst weiter zu gehen und aus 20 m entfernung den hund zu rufen, WENN wirklich beide FERTIG sind, keine sekunde eher.
Ich gehe normal auch immer weiter. Situation mit dem Husky war eigentlich schon "fertig", aber der andere Husky hat jabberwocky dann immer weiter bedrängt, nach der Rauferei.
Bisher hatte ich ein Schluß in die Rauferei gerufen: Es ging noch kurz weiter, beide Hunde hörten dann auf, imponierten vielleicht noch kurz, markierten und dann war es gut. Oft kann ich dann mit diesen Besitzern zB auch mitgehen, ist es mal geklärt, ist es normalerweise auch kein Problem mehr.
Sprich, der Abbruch wurde zwar irgendwie von mir eingeleitet, das Ende bestimmten dennoch die Hunde. Kann man das verstehen, wie ich es meine? Ich lange nicht hysterisch dazwischen, sondern rufe Schluß aus ca. 10 bis 20 m Entfernung.
Letztens im Wald habe ich nichts gesagt, bin einfach weitergegangen. Diesen Hund hat Jabberwocky ziemlich niedergebügelt, ich denke mal, evtl. auch gebissen, wenn, dann voll in die Wirbelsäule. Besitzer haben nicht nachgeschaut. Ich denke, für JW hat Raufen einen selbstbelohnenden Charakter. Normalerweise macht er kleinen nichts, nur "ebenbürtigen" Gegnern.
: Es kann anfangs etwas dauern, bis JW das auf die reihe bekommt, aber dann sehe ich große chancen. Das ging bisher bei den meisten hunden.
Wie gesagt, bisher ging es auch immer gut, wir haben das ja immer auch geübt, er war auf einem guten Level, wenig Raufereien oder Dominanzgehabe. In letzter Zeit aber, da ihn nun mehrere Rüden "angemacht" haben, kippt er leider um:-(
Eine Zeitlang habe ich mit ihm (noch zu Berrys Zeiten) an der langen Leine geübt. Nur mit 10MLeine zu Hunden, Aggression im ansatz mit Nein gehemmt, friedliches Verhalten belohnt. Ganz friedlich, dann Freilauf. Ich habe gemerkt, wie er von Hund zu Hund immer mehr entspannte und dann war es eigentlich wirklich gut.
Mit Bambuli an der Leine kann ich aber nicht so üben.
ist es sinnvoll, die annäherung an anderen Hund zu ändern, sprich, bereits hier schon zu versuchen, JW "runterzuschrauben"? Meine Hoffnung, wenn er nicht so geladen ankommt, entlädt er sich vielleicht nicht so? Eigentlich ist er ja ein superhund und so, wie er sich im Moment zeigt, kenn ich es nicht von ihm.
Liebe Grüße
ChristineHd

09. März 2001 12:47

Ja Martin - aber was ist mit der Kleinen... das Problem ist doch, wenn sie mit Beiden Hunden unterwegs ist. JW macht doch auch deshalb Rabbatz, weil der Rüde die Hündin beschnüffeln will. Er schützt meiner Ansicht nach???
Christine, ich hab genau das Gleiche Problem...da ich jetzt noch eine kleine Hündin habe, die natürlich nicht besprungen werden will....besonders bei giftigen Terriern :-( Ich clicke immer erst, wenn mein Großer wieder näher bei mir ist und dann lenke ich sofort mit einem Spiel ab (Ball an der Schnur). Natürlich erst genau in dem Moment, wenn sich der andere Hund abwendet. Blöd ist ja nur: ich muß mit der Belohnung warten, bis der blöde Hund weg ist, da ich mit Leckerchen bei Meinem nicht weit komme.
Also: auch meine Frage.
Grüße
Martina

09. März 2001 13:35

: Ja Martin - aber was ist mit der Kleinen... das Problem ist doch, wenn sie mit Beiden Hunden unterwegs ist. JW macht doch auch deshalb Rabbatz, weil der Rüde die Hündin beschnüffeln will. Er schützt meiner Ansicht nach???
das glaub ich bei JW nicht so sehr. Bei manchen Hunden kann ich Bambuli schon frei hinlassen, dann wedelt sie sogar. Das ist JW eigentlich egal. ich habe auch früher nicht die Tendenz bemerkt, daß er "seine" Hündinnen besonders verteidigt. Er hat ja schon ein paar Freundinnen, da war er mit Rüden eigentlich nie anders als jetzt allein oder mit Berry.
Er hilft allerdings immer dann, wenn ein anderer Hund in Not gerät, dann stellt er sich aber nur dazwischen. einmal wurde der Rottirüde einer Freundin von 2 goldies gejagt. JW hinterher, nicht, um mitzumachen, sondern er stellte sich souverän vor die Goldies. Da hat er auch nicht gerauft.
Problem bei JW jetzt ist: Ignoriere ich sein Verhalten, dann wird er schlimmer, das bemerke ich. naja, bis mir Martin Antwort gibt, versuche ich jetzt, die Annäherungsphase zu beruhigen, vielleicht funktioniert es ja.
Geh jetzt eh in den Wald, mal sehen, ob wir Hunden zum Üben begegnen.
Ich werde berichten
ChristineHd
(martin, mit fremden Hunden findet man Lösungen irgendwie einfacher als mit dem eigenen:-(( Dem eigenen steht man manchmal einfach zu nah, hmm

09. März 2001 14:03

Grüß Dich Christine,

: ist es sinnvoll, die annäherung an anderen Hund zu ändern, sprich, bereits hier schon zu versuchen, JW "runterzuschrauben"? Meine Hoffnung, wenn er nicht so geladen ankommt, entlädt er sich vielleicht nicht so?

Das ist mit ziemlicher sicherheit die beste lösung. JW gespannte zum anderen schauend, ev. stehen bleiben. Er schaut kurz zu dir, C&B - weiter gehen. So kannst du die entspannte haltung verbessern.

tschüß Martin & Mirko