Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Frage zum Ignorieren
18. März 2001 12:38

Hallo Stephanie,

: Dann schreibt er, es wird nur noch gecklickt, wenn man das Signal
: gegeben hat. Also nicht für selbstständig ausgeführtes Sitz.

In Prinzip stimmt das auch so. Aber überleg mal, daß Signale nicht nur von Dir kommen müssen. Auch eine bestimmte Situation kann ein Signal sein. Und wenn Du dann möchtest, daß der Hund das Verhalten (möglichst selbstständig) zeigt, tust Du gut daran nicht dein Wort als "Befehl" zu benutzen, sondern eben diese Situation. Also um beim Beispiel Strasse zu bleiben, taucht plötzlich eine Bordsteinkante auf, heisst das "Sitz". Und das ist dann Signal genug. Wie Martin schreibt, Signale können alles mögliche sein, Gerüche, bestimmte optische oder akustische Reize oder ganz bestimmte Handlungsabläufe oder Bewegungen von Dir. Vieles wird einem erst bewusst, wenn der Hund sich an so einem Signal orientiert.

: Jetzt macht sie es schon seit einer ganzen Zeit alleine, wir kommen an die Straße und sie setzt sich alleine. Warum soll man das denn bitte ignoreiren? Es ist doch gut, wenn der hund versteht, und mitdenkt.Warum nicht ab und zu C+B?

Genau, warum nicht. Ignorieren tust Du es ja nicht, ignorieren würde bedeuten: Nichts tun. Und zwar gar nichts, nicht weiterlaufen, Hundi nicht ansehen, nichts reden. Aber Du gehst ja weiter, das wirkt bestärkend für das vorher gezeigte Verhalten. Und da's auf das Timing nun nicht mehr so ankommt, brauchst Du eigentlich auch keinen Clicker mehr dazu. Heisst jetzt aber nicht, daß es falsch wäre, gelegentlich C+B zu geben. Das Verhalten stirbt nicht aus, weil's danach interessant weiter geht. Ich weiß nicht, wann ich bei Ajax das letzte Mal "Sitz" geclickt habe. Er setzt sich trotzdem (fast) immer recht schnell. Meist entlasse ich ihn dann auch wieder recht schnell und er kann schnüffeln oder einfach weiterlaufen. Das ist "B" genug.

: Genau so, wenn wir irgendwo laufen, und es kommt ein Auto oder Mofa,
: kommt meine Hund alleine zu mir, und setzt sich naben mich. Das finde
: ich toll, und ignoriere es doch dann auch nicht ??

Genau wie oben, Dein Frechdachs bemerkt ein Signal (Mofa), zeigt das erwünschte Verhalten (Sitz neben Dir) und kriegt ein "B" (weiterlaufen dürfen). Das ist kein Ignorieren.

Vielleicht bringt das etwas Licht in's Dunkel.

viele Grüsse
Klaus

18. März 2001 12:52

Hallo Andreas,

: Beispiel: bei mir in derGegend läuft ein kleiner Mischling umher, der
: täglich alleine spazierengeht und eigens einen Zettel des Besitzers am
: Haldband trägt, dass er alleine nach Hause findet, damit keiner
: übereifrig wird und ihn im Tierheim abliefert.

Naja, besser man geht persönlich mit, anstatt den Hund mit Zettel auszustatten...

: Offenkundig wird von Hund als richtig erlerntes Verhalten auch dann
: fortgesetzt, wenn es nicht immer wieder von uns bestärkt wird.

Ich denke irgendwo ist da eine Bestärkung. Und wenn's nur die Aufmerksamkeit der Passanten ist. Stünde auf der anderen Seite ein schwanzwedelnder Hund, sähe es vielleicht anders aus.

viele Grüsse
Klaus


:
: Viele Grüße,
:
: andreas

18. März 2001 13:29

Hallo Andreas
: : kann schon sein, es gibt Hunde und auch Katzen, die offensichtlich begreifen, auf ihre Weise, um was es geht. Leider gibt es aber wesentlich mehr, die überfahren werden:-(

: Offenkundig wird von Hund als richtig erlerntes Verhalten auch dann fortgesetzt,
es muß ja nicht immer von mensch bestärkt werden, aber es muß sich für den Hund auf Dauer lohnen, wie auch immer. Wenn er sich gerne den spaziergängern anschließt, wird er von ihnen die Begeisterung bekommen (oh guck mal, der setzt sich ganz von allein hin, wie süß)

Mein Husky widersetzt sich übrigens erfolgreich gegen "sinnloses" absitzen am Straßenrand, er macht es nicht, obwohl wir das lange Zeit geübt haben. Er sieht es einfach irgendwie nicht ein, sich automatisch und mechanisch irgendwo hinzusetzen, wenn man da doch weitergehen kann. Irgenwann dann habe ich aufgegeben.
Er würde es eher lernen, wenn ein paar mal Autos knapp vor ihm bremsen müßten, dann wäre da für ihn ein Sinn. Aber da er weder alleine herumläuft noch frei an der Straße, kann ich gut damit leben und er auch - hoffentlich lange, zumindest wird er mir nicht überfahren.
Liebe Grüße
ChristineHd
:
: Viele Grüße,
:
: andreas


19. März 2001 00:10

Grüß Dich Stephanie,

da frage ich doch einmal anders herum. Wann darf denn nun der hund weitergehen???
Signal sollte das geräusch eines autos sein. Dann kommt dein SITZ (auto kündigt am straßenrand sitz an) und wenn das auto vorbei ist, könnt ihr freudig erregt über die straße gehen. Jetzt geht es weiter. Es gibt dabei nur noch ein problem. Der hund muss solange sitzen bleiben, bis das letzte auto vorbei ist und nicht nach dem ersten lospreschen...

tschüß Martin & Mirko



19. März 2001 12:01

Hallo Klaus,
:
: Naja, besser man geht persönlich mit, anstatt den Hund mit Zettel auszustatten...

Keine Sorge, der ist nicht vernachlässigt, die machen halt nur keinen Hochsicherheitstrakt aus ihrem Reiterhof. Und da geht Hund eben spazieren, wenn ihm danach ist.
:
confused smileytünde auf der anderen Seite ein schwanzwedelnder Hund, sähe es vielleicht anders aus.

Nee, auch dann nicht, hab ich auch schon erleben dürfen: ich mit Hündin auf der anderen Strassenseite: der guckt tatsächlich nach links und rechts, bis keine Autos mehr kommen.
:
Viele Grüße,

andreas

19. März 2001 12:07

Hallo Christine,

: : : kann schon sein, es gibt Hunde und auch Katzen, die offensichtlich begreifen, auf ihre Weise, um was es geht. Leider gibt es aber wesentlich mehr, die überfahren werden:-(

Offensichtlich überlassen die Katzenhalter ihren Tieren aber durchaus eher ihre Freiheiten. Ich kann zwar leider nicht mit Zahlen dienen, aber ich denke, dass die Verkehrsopfer unter den Hunden bestimmt eher jede sind, die sich sonst nicht frei bewegen können und dann ab und an die Gelegenheit wahrnehmen, auszubüchsen. Bei den beiden mir bekannten Autoopfern war es jedenfalls exakt so. Schau Dir mal herrenlose Hund ein Südeuropa an, die bewegen sich recht sicher in der Stadt.
:
: : Offenkundig wird von Hund als richtig erlerntes Verhalten auch dann fortgesetzt,
: es muß ja nicht immer von mensch bestärkt werden, aber es muß sich für den Hund auf Dauer lohnen, wie auch immer.

Ja? Stubenreinheit haben wir alle unseren Hunden wohl beigebracht, indem wir sie ins Gras gesetzt haben und begeistert waren, wenn sie ihr Geschäft dort verrichteten. Das geht aber dann auch von alleine? Oder clickt hier noch jemanden udn lobt begeistert, wenn Hund einen Haufen macht?

:Wenn er sich gerne den spaziergängern anschließt, wird er von ihnen die Begeisterung bekommen (oh guck mal, der setzt sich ganz von allein hin, wie süß)
:

Der sitzt auch völlig alleine, guckt nach links und rechts und wartet bis kein Auto mehr kommt.


Ich bleibe dabei, Hunde sind schlauer als wir denken und keine reinen Input-output Automaten.
Viele Grüße,

andreas