Hallo, grüßt euch alle,
am 4. April wird er ein Jahr alt, der Labrador Oscar. Er ist inzwischen eine imposante Erscheinung geworden, 65cm hoch und 38kg schwer - 1a Figur. Ich habe großes mit ihm vor - er weiß es noch nicht. Er soll mich einmal begleiten in Kitas und Grundschulen, er soll Leute mit seinem Können beeindrucken, um zu überzeugen. Die Menschen brauchen das.
Es fing so mit ca. 5 Monaten an, die Welt öffnete sich, der Folgetrieb wurde schwächer und ich war irritiert. Dabei war das nur die erste "Trotzphase", ich wußte nicht, was noch auf mich wartete.
Ein pubertierender Hund ist unberechenbar und undurchschaubar. man weiß nie, was er im nächsten Moment vor hat, am besten fährt man, wenn man mit dem schlimmsten rechnet. Dann wird wenigstens nicht überrascht.
Ich schieb damals: Was soll ich tun ?
Antwort : Schließ die Augen und denk an England ! (Ratet mal von wem !)
Ich glaub, ich fühl mich in England schon fast wie zu hause.
Als er mich das erste mal mächtig gewaltig stehen ließ
Damals, er war gerade 6 Monate alt, ich war gerade mitten im Praktikum in einer Hundeschule, großer gemeinsamer Spaziergang über der Wiesen, ich mußte auf Leute und auf Hunde achten (man gab so gerne die Verantwortung ab), plötzlich war mein Hund weg. Ich ahnte schreckliches. Um die Ecke war eine Pferdekoppel (Pferdeäpfel ??). Als ich an die Ecke kam, war Oscar schon 200m - 300m entfernt, im Affentempo raste er auf die Pferde zu, mein Herz sackte in die Hose, andere Hunde rasten hinterher, konnten aber zum Glück noch abgerufen werden. Ich stand nur da und schaute, sah meinen Hund schon zwischen in Panik ausgebrochenen Pferden zertrampelt daliegen - Oscar stand vor den Pferden, ach was sage ich, er hopste vor den Pferden und machte Spielaufforderungen. Schweißperlen traten auf meine Stirn. Da machte endlich ein Pferd einen Schritt auf Oscar zu - Ohren nach hinten, Rute nach unten - Hiiilfe, Mamiiii - Kehrtwende und zurück zu mir. Darauf hatte ich nur gewartet ( kann ja jeder sagen). Ich hockte mich hin und freute mich auf ihn, rief ihn. Aus heutiger Sicht war mein Verhalten wirklich vorbildlich, man schaute ja auf mich.
Von da ab - bis heute - fahre ich einmal die Woche auf einen Reiterhof mit ihm, gehe dort an den Koppeln vorbei, Blickkontakt C&B, Leinenführigkeistraining mit Clicker, Leckerliesuchspiele, Mäuse ausbuddeln und das Abrufen von Mäuselöchern, Kaninchenfährten aufspüren und Abrufen von derselben - ein Ideales Trainingsterrain für uns. Dort droht keine Gefahr, ich kann ruhig sein und ich merke die Fortschritte. Die Pferde dort kennen Hunde. Er ist einige male zwischen ihnen herumgerast, inzwischen nur noch der Neugierde halber, ab und zu, einmal auch um mit der Herde zu rennen (da hab ich doch über mein handeln nachgedacht), es geht immer besser. Er hat Respekt vor Pferden (sollte er auch, habe sogar mal eine bilderbuchmäßige Unterordnung beobachten können). Ein dolles Ding ist mir aber doch einmal passiert. Habe, um interessant zu sein, einen Ball den Weg langrollen lassen, er schnappt ihn sich und wird doch nicht mit erhobener Rute zwischen den Pferden herumstolzieren !!! "Hey, ihr großen Doggen, schaut mal, was ich hier habe!" Da konnten die Pferde natürlich nicht widerstehen, und mußten nachschauen. Was nun folgte, liess mich laut auflachen. Also, die großen Hunde kamen neugierig auf íhn zu, da fiel ihn vor lauter Schreck der Ball aus dem Maul, und er suchte einen Weg zwischen den Pferdebeinen zu mir, war nicht einfach, aus dem Labyrinth zu kommen. Habe dann ca. 10min den Ball gesucht.
Sabine
PS wenns interessiert, würden Fortsetzungen folgen. Lacher garantiert