Grüß Euch,
Andreas fragte mich in (/forum/archiv/7/msg26876.html):
: nochmals zu meinem Verständnis zu Sinn und Zweck des clickerns:
:
: stellt sich für mich die Frage, wie ich ein unerwünschtes Verhalten unterbinde bzw. abbreche.
es gibt die möglichkeit des ignorierens, die, wo sie anwendbar ist, besser ist als vieles andere, sofern ich verhindern kann, daß selbstbelohnung wirksam wird.
es gibt die möglichkeit des NEIN. das muß der hund kennen.
ob er ein verbot a la daniel lernt oder wie unten angegeben, ist egal.
aktivität und meiden sind zwei verschiedene verhaltensweisen.
: Zu diesem Zweck kann mir der clicker doch dann wohl nicht zur Verfügung stehen, da er nachträglich Deine Akzeptanz des Verhaltens des Hundes anzeigt.
richtig - dazu ist der clicker überhaupt nicht da.
der clicker dient allein der positiven bestärkung. er erhält nebenbei die funktion eines sicherheitssignals, das im zusammenhang mit sozialem lernen wertvoll werden kann.
: Der Hund soll nach Deinen Worten zuverlässiger lernen, Entscheidungen zu treffen, welches Verhalten von ihm an den Tag gelegt werden soll. Dazu müßte das Erreichen des in Aussicht gestellte "click" ein drigenderes Bedüfnis sein, als einem ihm von außen gesetzten Reiz nachzugehen.
das click ist ein platzhalter, ein token, ein gutschein. der primäre bestärker muß folgen und er muß dem momentanten motivationsbereich des hundes entstammen.
es kommt in alltagssituationen durchaus vor, daß der hund kein futter will, sondern mit der positiven sozialen zuwendung - bestätigender augenkontakt - glücklich und zufrieden ist.
das belegen einer unerwünschten handlungsINTENTION (und deswegen muß man so konzentriert mit dem hund umgehen und nicht vor sich hinträumen, wenn man mit ihm spazierengeht) mit einem warnsignal, stellt den hund vor das problem der entscheidung. trifft er die erwünschte wahl, bestätige ich das mit click + wasauchimmerjetztgeradeangebracht ist. ein beuterangeln kann durchaus eine große hilfe sein, den adrenalinspielgel des hundes nach anblick eines fliehenden rehes wieder ins lot zu bringen.
bei einem verbot kann es sein, daß er 10 minuten abliegt und danach noch immer sehr erregt ist. dem problem weiche ich gern aus.
dem hund fällt das lernen der richtigen entscheidung sehr viel leichter, wenn er dabei das gefühl des sicheren sozialen kontaktes zu seinem menschen nicht verliert. und genau das ist der fall, wenn man nicht herumschreit, unverständliche agressionsgesten unterläßt und wenn man sich nach der richtigen entscheidung positiv mit seinem hund abgibt. mit oder ohne clicker - das ist völlig wurscht.
ich hoffe, das hilft dir für´s erste im verständnis weiter.
im übrigen kann ich wirklich nur empfehlen, die 10,- für das VDH büchlein zu investieren. wem lesen spaß macht, der hat hier eine konzentrierte breitbandige informationsquelle. ansonsten sollte man kommentare über die arbeit eines anderen erst abgeben, wenn man sie wirklich kennt.
das eigene denken nimmt uns niemand ab.
tschüß martin & mirko