Hallo Martin,
selbstverständlich wirkt ein Zischlaut nicht auf Entfernung - darum ging es mir auch gar nicht.
Wenn Du es hingegen einmal bei Mirko anwendest, wenn er neben Dir steht, müßte er in jedem Fall entsprechend reagieren.
Wie Du beschrieben hast, hast Du es ja auch mit Fremdhunden "getestet". Die Reaktionen hierauf waren auch verständlich, da Du ja nicht der Führer bist.
Jetzt vergleichst Du den Zischlaut aber mit lange konditionierten anderen Kommandos - und dieser Vergleich hinkt. Halten wir uns vor Augen, daß es u.U. das erste mal war, daß der Hund diesen Laut so gehört hat, so ist es doch überraschend, welche Wirkung er an den Tag legt.
Hier jetzt schon von einer Verläßlichkeit zu sprechen wäre überzogen, da der HF selbst damit arbeiten muß und nicht ein Fremdführer.
Der richtige Test hätte so ablaufen müssen, daß Du ein beliebiges nicht konditioniertes Wort mit dem Zischlaut vergleichst - dann hättest Du das entsprechende Ergebnis.
Der Zischlaut, die sanfteste Form der Einschränkung, ist keine Erziehungsmethode, sondern eine hervorragende Möglichkeit, mit dem Hund zu kommunizieren. Daß ein echtes Abbruchkommando anders lauten muß ist klar - nur kann ich ein Abbruchkommando hervorragend auf dem Zischlaut aufbauen, da es die "harte" Konsequenz auf Nichtbeachten der Vorwarnung bedeutet.
: sollten zischlaute öfter auftreten (schniefen beim joggen), wird dieses signal unbedeutender hintergrund (irrelevant, wie roswitha sagt.), obwohl es sich um ein angeborenes verständnis handelt (urangst, wie daniel sagt.)
Das wäre jetzt eine menschlich logische Schlußfolgerung, trifft aber auf den Hund nur eingeschränkt zu. Der Hund kann sehr gut zwischen den einzelnen Lauten und deren Bedeutung für ihn unterscheiden, da sie beiläufig nie den direkten Anspruch vermitteln.
Ansonsten müßten entsprechend ausgebildete Hunde sich jedesmal hinsetzen- oder legen, wenn ich zufällig das Wort Sitz oder Platz verwende, welches in unserem Sprachgebrauch sehr häufig passiert.
Du stehst vor dem Kühlschrank und fragst Deine Frau, ob im Getränkefach noch "PLATZ" für eine Flasche Wein sei - Dein Hund legt sich hin??? - Nein natürlich nicht.
Ebenso wird auch kein "Schutzhund" den Getränkelieferanten anfallen, wenn Du ihn nach dem Preis für ein "FASS" Bier fragst. Der Hund unterscheidet hier sehr genau.
: vielleicht kommen wir einem teil der probleme und mißverständisse auf die spur, wenn wir
uns einmal die frage beantworten: wie oft rede ich zu meinem hund?
: ich bin sicher - daniel sagt kaum etwas -
Stimmt - ich bevorzuge, soweit möglich, die nonverbale Kommunikation - andererseits achte ich auch lange nicht so auf Hunde, wie das Andere tun - schließlich soll er sich ja an mir orientieren.
Aus diesem Grunde bin ich auch überhaupt kein Freund von permanentem Üben und häufiger Kommandopenetration.
Dazu schreibe ich aber nochmal unter E&S.
Viele Grüße und schöne Rest-Ostern
Daniel