Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Wann clicken bei Leineaggression?
21. Mai 2001 10:59

Hallo Tom,

prima Idee, muß man sich nicht so viele Gedanken machen, ob man sich vor der Umwelt blamiert mal wieder blamiert. Und probiere es, wenn irgend möglich, wirklich mal in Begleitung einer Hilfsperson, das macht lockerer, auch wenn Der-/Diejenige vordergründig überhaupt nichts macht.

Viele Grüße,

andreas



21. Mai 2001 11:36

Hallo Tom,

sorry, daß ich erst jetzt zum Antworten komme.

: Deine Tipps helfen mir wieder ein Stück weiter,aber das ganze ist
: wirklich sehr komplex.

Ja, das ist es ganz bestimmt. Und mittlerweile hab ich auch etwas Bauchschmerzen, was meinen Tip "Blick vom anderen Hund abwenden clicken" betrifft.
Das kann auch in die falsche Richtung losgehen, die Gefahr besteht daß man, wenn man sich auf ein Verhaltensdetail konzentriert, die Situation unter umständen völlig falsch interpretiert und ungewollt eine "Gesamtstimmung" im Hund bestärkt, die man eigentlich absolut nicht bestärken will.
Drum würd ich mich jetzt eher dem Rat von Andreas und Sabine anschließen, den Clicker hier vielleicht zunächst mal gar nicht einzusetzen und erst mal die Voraussetzungen für eine positive Grundstimmung schaffen. Die Tips hierzu hast Du ja schon gekriegt.

: Ob dus glaubst oder nicht,sie macht eine Ausbildung als Rettungshund
: und kann zweimal in der Woche mit allen Hunden (ca 20 Stück)laufen und
: das tut ihr sehr gut.

Klar glaub ich das, eine gute Ausbildung hat relativ wenig mit gutem Sozialverhalten oder starken Nerven und souveränem Verhalten zu tun. Aber der (entspannte) Kontakt mit den anderen tut ihr sicher gut.

: Da ich bei private Hundebegegnungen immer wieder Ärger hatte,auch wenn
: Leika sich in meinen Augen korrekt verhalten hat(DSHs sind etwas derb
: im Spiel)bin ich eben mittlerweile soweit,dass ich sage,sie muss
: lernen,dass nicht jeder Hund,der von der Ferne zu sehen ist für sie
: bestimmt ist,so nach dem Motto,tut er mir nichts,ist er mein
: Freund,kommt er mir blöd,dann pack ich ihn.

Genau. Die Aufgabe lautet nicht "Gut Freund mit jedem Hund sein", ebensowenig "jeden anderen Hund ignorieren", sondern sie soll einen Weg finden, Dir mitteilen zu können, wenn's für sie schwierig bzw. stressig wird. Und dann musst Du sie zunächst mal "erlösen". Jean Donaldson's "open bar" wäre sicher eine solche Erlösung. Oder eben Distanz und Ruhe.

: Dummerweise erwisch ich mich immer wieder dabei,Hundegebiete zu
: meiden,da man natürlich selten Lust auf Stress hat und auch die
: Örtlichkeiten es nicht immer zulassen,so richtig mit dem Hund zu
: arbeiten(Platz zum ausweichen ect.)Ich weiß aber auch,dass das Problem
: nicht anders zu lösen ist.Aber wenn ich mir genau zusammenreime,wie
: ichs heute mache läuft es doch wieder anders.

Sicher, in dicht besiedeltem Gebiet ist das einfach schwierig. Drum find ich die Idee, diese Gebiete zu meiden, eigentich sehr gut. Verhalten, daß nicht abgerufen wird, wird auch nicht bestärkt.

viele Grüsse
Klaus

21. Mai 2001 16:13

Hallo Tom,

Einspruch:

Versuche nicht, das Geschehen unter dem Blickwinkel irgendwelcher Rassebesonderheiten zu sehen. All das, was Du und auch Heidrun beschreiben, haben ich bei den verschiedensten Hunderassen erlebt.

Deshalb Du hast LEIKA! Und nebenbei einen DSH...

Viele Grüße,

andreas

21. Mai 2001 16:45

Hallo Andreas!

: Versuche nicht, das Geschehen unter dem Blickwinkel irgendwelcher Rassebesonderheiten zu sehen. All das, was Du und auch Heidrun beschreiben, haben ich bei den verschiedensten Hunderassen erlebt.

Da hast Du ganz sicher recht.
Allerdings habe ich auch schon so manche Grübelei ob dieses Themas gehabt: es gibt nämlich erstaunlicherweise recht viele "Besonderheiten", die sich auf bestimmte Rassen beziehen lassen, aber selbstverständlich auch bei anderen Hunden zu finden sind.

Wobei man sich dann in Spekulationen über Welpenzeit/Haltung und Aufzucht/Prägephase/Eltern/Linie etc. ergehen kann, v.a. wenn man den Hund nicht "von Anfang an" hatte, ist aber ein anderes Thema.

: Deshalb Du hast LEIKA! Und nebenbei einen DSH...

Das ist ganz wichtig, da hast Du erst recht Recht! ;-)

Aber ich z. B. brauchte eine ganze Weile, um zu begreifen, dass vieles von dem, was man mir auf einschlägigen Plätzen über Connie und den DSH im Allgemeinen erzählt hat, "Schmarrn" war...

Ich will jetzt nicht jedem meine lange Leitung unterstellen (*g*), aber z.T. ist es nicht einfach, das Verhalten des eigenen Hundes neutral zu betrachten. Erst recht nicht, wenn Probleme da sind und die einem als "rassetypisch" oder "kannste sowieso nix mehr machen, DIE Phase ist 'rum" abgetan werden.

Dass da - selbst mit einem DSH *ggg* - noch SO viel möglich und machbar ist, muss man erst mal selbst erleben und lernen yawning smiley)


Liebe Grüsse
heidrun+C

21. Mai 2001 17:15

Hi Andreas,
habe nichts gegen deinen einspruch,hast ja auch ein bißchen Recht.
Aber es gibt so einige Macken an ihr,bei denen ich mich oft fragte,wo kommen sie her,ewige Fehleranalysen und die Frage,was habe ich falsch gemacht.Seit ich jedoch viel über die Rasse selbst weiß,über das Verhalten,und das sind Sachen,die mir vorher auch kein "Schäferhundler"sagen konnte,kann ich mit vielen Sachen besser umgehen.ich meine,wenn man weiß,woher ein Problem kommt kann man doch viel leichter daran arbeiten.
Wenn man meinen Hund in Rage sieht,denkt jeder sofort,so ein aggressiver verhaltensgestörter Schäferhund.dass dabei eine gehörige Portion angst und panik dahinterstecken sieht natürlich keiner.
Und wenn ich diese angstaggression noch mit Aggresion beantworte(hab ich zu meiner Schande auch schon versucht)bekomme ich dafür bald die Quittung.sie wird vielleicht bald alle Hunde meiden,aber nie in der Lage sein,normal mit ihnen umzugehen.Seit ich RH-Arbeit mit ihr mache ist sie viel gelassener geworden und muss nicht ständig mit geträubten nackenhaare rumlaufen.Außer es wird ihr zu eng,viele Hunde drängen um sie rum und sie kann nicht ausweichen,dann wirds heiss.Aber das erkannt kann man auch gut dran arbeiten.
Rassetypisch ist für mich,dass ein Schäferhund meistens nach vorne geht,selten aufgibt und das kann ihm sein Leben kosten,vor allen Dingen,wenn sie mal an den falschen Hund gerät,der die Regeln nicht kennt.
Wenn man sich mit Bordercolliebesitzern unterhält findet man ja auch viele Paralellen unter deren Hunden.Wenn auch nicht alle gleich sind,sind doch Rasseeigenschaften da.Und wenn man diese auch weiß und nicht als Problem sondern als Charaktereigenschaft sieht,kann man auch mit vielem besser Leben.Positiv beeinflussen lässt sich wahrscheinlich fast jedes Problem mit seinem Hund.
Oje,schon wieder so ausschweifend,
trotzdem viele Grüße von Tom

25. Mai 2001 08:57

Grüß Dich Tom,

: Am schlimmsten ist es,wenn sie erschrickt,also einer frontal auf sie zuläuft oder aus einem Hof rennt oder kläfft.Dass ich mich oft falsch verhalte ist mir klar.Zuviel auf die falschen Leute gehört,Scham vor Publikum usw.

Mach dir da einmal keine gedanken. Jedem geht es mehr oder weniger so. Aber wir lernen auch gelassenheit, wenn aufregung nichts bringt.

: Ich müsst also das ganze als richtige Übung aufbauen und das täglich Oder???Das schlimmste was mir halt immer wieder passiert ist,dass sie böse Überraschungen erlebt und ich ihr dann wieder schwer klarmachen kann,dass nicht alle fremden Hunde gefährlich sind.

Versuche nicht, ihr etwas klar zu machen. Entweder erstarrst du zur salzsäule, bis der andere die lage entspannt hat oder du machst einen kurzen sprint aus der situation hinaus (falls es die umstände erlauben.), denn das verharren im stress ist dem lernen äußerst abträglich.

: wie lange denkst du braucht man,bis man Erfolge sieht,wenn man sauber und gezielt daran arbeitet??

Schwer zu beurteilen, aber nach einem viertel jahr solltest du die schwierigen situationen deutlich eingeschränkt haben. Und dann könnt ihr ein ritual entwickeln. Ich habe Mirko oft eine lederrolle ins maul geschoben, in die er herzhaft beissen konnte und so stress abbaute.
Ein gewisser anteil kaum behebbarer probleme wird bleiben, denn aus einem angsthasen macht man keinen mutigen hund. Es reicht aber, wenn er erfahrung in vielen situationen hat.

tschüß Martin & Mirko