Hallo Martin,
danke für deine Antwort.Vor ein paar Tagen machte ich mich auf zum Kampf in einen Park,wo immer Hunde Gassi gehen.In dem Park herrscht absolute Leinenpflicht,deren Verstoss mit hoher Geldstrafe bestraft wird.Ich dachte mir supertoll,da kann ich super üben,da kommt wenigstens keiner hergelaufen.Na ja,erstens kommt es anders,2.als man denkt.
Leika war an einer ca 2 Meter Leine(sonst 1 Meter Führleine)und als erster war sie absolut nicht ansprechbar.Sie schleifte mich vom Auto weg auf den Weg in den Park,ja,fast flach am Boden schnüffelte sie sich vorwärts,ich sah ziemlich lächerlich dabei aus,denn die Leinenführigkeit ist ja wieder ein anderes Thema,aber wenn man Jahr und Tag an einsamen Flussufern geht,ist es ja kein Wunder.
Ich hatte alles im Kopf,wie ich was mache,nämlich gar nichts,so wie von dir beschrieben.
Zufällig sah ich mich um und was sah ich,mein Alptraum.Einen freilaufenden Cockerspaniel,50 Meter dahinter sein supercooles Herrchen..Leika hat ihn lange nicht gesehen,aber zwangsweise holte er uns ein,weil Leika ja mit lauter Inhalieren nicht weiterkam.Ich machte nichts,sagte nichts,versuchte nur unauffällig etwas in die Wiese mit ihr zu kommen,damit ich etwas Abstand hatte,denn ich sah das Unheil nahen und ich hatte recht.Leika drehte sich um,Cocker sprintete her,frontal auf sie zu,so wie sie es liebt.Leika sträubte sich und kläffte,Cocker hatte Pfotentiefstellung zum Spielen.Besitzer rief wie ein Irrer,Cocker hörte nicht.
Ich stand wie angewurzelt regungslos da,sagte nichts,riß nicht an der Leine,hatte nur Mühen,dass ich nicht aus den Latschen kippte,denn der Zug der längeren Leine hat schon was.
Unglücklicherweise war der Besitzer ein Bekannter,den ich vor 15 Jahren das letzte mal sah und der wunderte sich natürlich,dass ich wie eine "Salzsäule"dastand und nicht mal mit ihm sprach.Die Situation war echt saudumm.
Mittendrin schaffte er es dann,dass sein Hund mit ihm weiterlief,munter wie ein Reh,natürlich ohne Leine.
Ich muss dazu sagen,dass ich schon eine Veränderung in ihrem Gekläffe feststellen konnte,nämlich war es nicht so aggressiv wie sonst sondern eher aufgeregt und etwas wichtig machen.
von der leine losmachen wollte ich sie bewusst nicht,denn das hatten wir ja sonst immer und ich denke mir die Reihenfolge erst aufführen und als Belohnung Freilauf will ich ihr ja nicht lernen.
Der nächste Hund kam mir ganz gelegen.Ich sah ihn nicht kommen,machte mit Leika ein paar Clickerübungen mit Sitz und Blickkontakt.
Das ging eine ganze Zeit und sie wurde sichtlich ruhiger.Während sie zufällig saß ging hinter ihr Quer ca 30 Meter entfernt ein mann mit einem Rehpinscher an der Flexi.In der Not viel mir nichts anderes ein als Sabines Rat,Leika ohne Worte mit Leckerem Vollzustopfen.Vor ein paar Monaten hätte sie mir in so einem Moment noch nichts gefressen.Aber sie war ganz gierig drauf,saß,aß,und glotze nach dem Pinscherlein und Schwupp war er weg.Na ja,wenigstens ein Erfolg.
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: Ein gewisser anteil kaum behebbarer probleme wird bleiben, denn aus einem angsthasen macht man keinen mutigen hund. Es reicht aber, wenn er erfahrung in vielen situationen hat.
Angsthase ist gut,ob es nur Angst ist weiß ich nicht,wenn man sie so sieht.Sie will ja zu den Hunden,die die sie mag mit denen tobt sie stundenlang.Sie fängt keinen Streit an,aber bei der kleinsten Drohung des anderen Hundes geht sie nach vorn.
Ich war jetzt ein paar Tage mit der Rettungshundestaffel unterwegs,Training,vorführungen usw. und ich sag dir,es war traumhaft.
Viele Leute ,viele neue Hunde und seltsamerweise mein Hund ein Schaf.
Vorteil,ich kann viel ohne Leine arbeiten und auch ich fühle mich sicher,denn unter Staffelleuten wird kein großes aufheben davon gemacht,wenns mal kleine Meinungsverschiedenheiten gibt,und seltsamerweise gibt es so gut wie keine,obwohl 80 Prozent Hündinnen sind.
Wenn ich nur wüsste,woran es liegt.Na ja,morgen mache ich mich wieder ans üben,mal schaun,ob ich mich wieder in den Park traue.
(Wahrscheinlich hab ich eh alles falsch gemacht)
Grüße von Tom
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