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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Wann clicken bei Leineaggression?
27. Mai 2001 18:53

Hallo Martin,
danke für deine Antwort.Vor ein paar Tagen machte ich mich auf zum Kampf in einen Park,wo immer Hunde Gassi gehen.In dem Park herrscht absolute Leinenpflicht,deren Verstoss mit hoher Geldstrafe bestraft wird.Ich dachte mir supertoll,da kann ich super üben,da kommt wenigstens keiner hergelaufen.Na ja,erstens kommt es anders,2.als man denkt.
Leika war an einer ca 2 Meter Leine(sonst 1 Meter Führleine)und als erster war sie absolut nicht ansprechbar.Sie schleifte mich vom Auto weg auf den Weg in den Park,ja,fast flach am Boden schnüffelte sie sich vorwärts,ich sah ziemlich lächerlich dabei aus,denn die Leinenführigkeit ist ja wieder ein anderes Thema,aber wenn man Jahr und Tag an einsamen Flussufern geht,ist es ja kein Wunder.

Ich hatte alles im Kopf,wie ich was mache,nämlich gar nichts,so wie von dir beschrieben.
Zufällig sah ich mich um und was sah ich,mein Alptraum.Einen freilaufenden Cockerspaniel,50 Meter dahinter sein supercooles Herrchen..Leika hat ihn lange nicht gesehen,aber zwangsweise holte er uns ein,weil Leika ja mit lauter Inhalieren nicht weiterkam.Ich machte nichts,sagte nichts,versuchte nur unauffällig etwas in die Wiese mit ihr zu kommen,damit ich etwas Abstand hatte,denn ich sah das Unheil nahen und ich hatte recht.Leika drehte sich um,Cocker sprintete her,frontal auf sie zu,so wie sie es liebt.Leika sträubte sich und kläffte,Cocker hatte Pfotentiefstellung zum Spielen.Besitzer rief wie ein Irrer,Cocker hörte nicht.
Ich stand wie angewurzelt regungslos da,sagte nichts,riß nicht an der Leine,hatte nur Mühen,dass ich nicht aus den Latschen kippte,denn der Zug der längeren Leine hat schon was.
Unglücklicherweise war der Besitzer ein Bekannter,den ich vor 15 Jahren das letzte mal sah und der wunderte sich natürlich,dass ich wie eine "Salzsäule"dastand und nicht mal mit ihm sprach.Die Situation war echt saudumm.
Mittendrin schaffte er es dann,dass sein Hund mit ihm weiterlief,munter wie ein Reh,natürlich ohne Leine.
Ich muss dazu sagen,dass ich schon eine Veränderung in ihrem Gekläffe feststellen konnte,nämlich war es nicht so aggressiv wie sonst sondern eher aufgeregt und etwas wichtig machen.

von der leine losmachen wollte ich sie bewusst nicht,denn das hatten wir ja sonst immer und ich denke mir die Reihenfolge erst aufführen und als Belohnung Freilauf will ich ihr ja nicht lernen.

Der nächste Hund kam mir ganz gelegen.Ich sah ihn nicht kommen,machte mit Leika ein paar Clickerübungen mit Sitz und Blickkontakt.
Das ging eine ganze Zeit und sie wurde sichtlich ruhiger.Während sie zufällig saß ging hinter ihr Quer ca 30 Meter entfernt ein mann mit einem Rehpinscher an der Flexi.In der Not viel mir nichts anderes ein als Sabines Rat,Leika ohne Worte mit Leckerem Vollzustopfen.Vor ein paar Monaten hätte sie mir in so einem Moment noch nichts gefressen.Aber sie war ganz gierig drauf,saß,aß,und glotze nach dem Pinscherlein und Schwupp war er weg.Na ja,wenigstens ein Erfolg.

.
: Ein gewisser anteil kaum behebbarer probleme wird bleiben, denn aus einem angsthasen macht man keinen mutigen hund. Es reicht aber, wenn er erfahrung in vielen situationen hat.

Angsthase ist gut,ob es nur Angst ist weiß ich nicht,wenn man sie so sieht.Sie will ja zu den Hunden,die die sie mag mit denen tobt sie stundenlang.Sie fängt keinen Streit an,aber bei der kleinsten Drohung des anderen Hundes geht sie nach vorn.
Ich war jetzt ein paar Tage mit der Rettungshundestaffel unterwegs,Training,vorführungen usw. und ich sag dir,es war traumhaft.
Viele Leute ,viele neue Hunde und seltsamerweise mein Hund ein Schaf.
Vorteil,ich kann viel ohne Leine arbeiten und auch ich fühle mich sicher,denn unter Staffelleuten wird kein großes aufheben davon gemacht,wenns mal kleine Meinungsverschiedenheiten gibt,und seltsamerweise gibt es so gut wie keine,obwohl 80 Prozent Hündinnen sind.
Wenn ich nur wüsste,woran es liegt.Na ja,morgen mache ich mich wieder ans üben,mal schaun,ob ich mich wieder in den Park traue.
(Wahrscheinlich hab ich eh alles falsch gemacht)

Grüße von Tom

:
:


28. Mai 2001 08:24

Grüß Dich Tom,

: Wenn ich nur wüsste,woran es liegt.Na ja,morgen mache ich mich wieder ans üben,mal schaun,ob ich mich wieder in den Park traue.
: (Wahrscheinlich hab ich eh alles falsch gemacht)

Denk nicht dran, woran es liegt und ob du etwas falsch gemacht hast. Beobachte deinen hund und mach erst mal so weiter, bis du sie das erste mal ableinen kannst, weil sie sich gesetzt hat. Dann wirst du schneller vorankommen. Achtung - auf einen heftigen rückfall mit zerren musst du gefasst sein. Das war es dann aber.
Und nun trau dich wieder in den park. Wenn deine ruhe und sicherheit wachsen, ist das bei deiner Leika nicht anders.

tschüß Martin & Mirko

28. Mai 2001 15:07

Hallo Martin,
ich schreib jetzt nicht mehr lang,ich stelle mich jetzt einfach immer öfter der Konfrontation und sag mir bevor ich losgehe 3 mal laut vor:Ich bin cool,ich bin cool,mein hund ist cool und lammfromm.
Falls der einschlagende Erfolg kommt,und das wird noch eine Weile dauern,werd ich mich mal melden.
Tschau,Tom

31. Mai 2001 11:44

Hallo!

Einen Kommentar kann und will ich mir nicht verkneifen, aber zum Clickern gehört er dennoch nicht.
Daher habe ich ihn mal in "Private Dialoge" geschrieben, einfach den
Link unten anklicken.

Tharin

31. Mai 2001 16:26

Hallo Tom!

: danke für deine Antwort,ist ja irre wieviel Rassetypische paralelen es gibt.Ich schreib dir die nächsten Tage etwas ausführlicher dazu,weil ich total in Zeitdruck bin und ich gerne mehr dazu sagen möchte und nicht jetzt in der Hetze.

Wie sieht's aus - hast Du noch Lust? (oder Zeit...)
Ich würde mich sehr freuen yawning smiley)

Liebe Grüsse
heidrun+C

31. Mai 2001 18:30


: Hallo Tom,
... Abstand,der für den Hund noch akzeptabel ist..ca.10 m)....Sie fixiert das Objekt,das sich nähert,bis es da ist.
Wenn ich Dich richtig verstehe, dann ist Leika angespannt, sobald sie nur einen Hund irgendwo am Horizont sieht, bleibt jedoch ruhig bis der fremde Hund sich auf 10 Meter genähert hat und legt dann aggressiv los?
Einen ähnlichen "Fall" (DSH-Hündin, 4 Jahre und etliche Male heftig gebissen worden) hatten wir auch einmal. Folgender Ausbildungsweg hat bei uns gut funktioniert und ist vielleicht für Dich eine Überlegung wert: Die Distanz zum anderen Hund wirklich so weit wie möglich gewählt (mehrere hundert Meter, also gerade noch Sichtweite). Die HÜndin hat lange fixiert und wir einfach abgewartet. Irgendwann hat sie auch nur ansatzweise weggeschaut (noch nicht zur HF, aber immerhin mal weg von dem fremden Hund), C&Leckerle. Auf diese extrem weite Distanz haben wir dann relativ schnell erreicht, dass die Anwesenheit des fremden Hundes zum Signal für "Open Bar" (siehe Antwort von Sabine) wurde. Erst dann haben wir in kleinsten Schritten die Distanz verringert und, sehr wichtig, nach dem Click wurde das Leckerchen gefüttert und dabei bewegte sich die HF WEG vom fremden Hund, hat also die Distanz wieder vergrößert. Offensichtlich hat diese Vergrößerung der Distanz zum fremden Hund nach dem Click die größte "Verstärkerqualität" gehabt. So haben wir uns langsam zueinander gearbeitet. Nach mehreren Wochen sind wir nun so weit, dass die DSH-Hündin z.B. auf unserem Parkplatz am Vereinsheim, an bellenden fremden Hunden, Autoboxen und Hängern mit bellenden Hunden relativ neutral vorbeigehen kann. Hierfür haben wir bei unserem ersten Gang in dieser schwierigen Situation in Maschinengewehr-Manier so schnell hintereinander geclickt, dass der Hündin gar keine Zeit blieb, etwas anderes zu tun als schnell die vielen Leckerchen zu verputzen.
Viele Grüße,
Dorothee